Australien mit Wohnmobil & Camper: Routen, Tipps und Infos

Australien fasziniert Reisende mit endlosen Küsten, abwechslungsreichen Landschaften und einer entspannten Kultur. Viele Abenteurer träumen davon, dieses riesige Land auf vier Rädern zu erkunden und möglichst frei unterwegs zu sein. Genau hier kommt das Wohnmobil ins Spiel: Es ist ein ideales Transportmittel, um gleichzeitig Mobilität und Unterkunft parat zu haben.
In den folgenden Abschnitten erfährst du, warum Australien perfekt für einen Roadtrip mit dem Camper ist, wie du in Down Under ein Wohnmobil mietest und welche Strecken sich besonders lohnen. Außerdem erläutern wir die Vorschriften zum Übernachten, geben Tipps zum Fahren auf der linken Straßenseite und verraten dir, wie du das ganze Abenteuer optimal planst.
INHALTSVERZEICHNIS
- 1. Warum Australien mit dem Wohnmobil oder Camper entdecken?
- 2. Ein Wohnmobil oder Camper in Australien mieten
- 3. Die besten Wohnmobil-Routen für deine Australien-Reise
- 4. Weitere lohnende Routen in Australien
- 5. Übernachten mit dem Wohnmobil oder Camper in Australien
- 6. Fahren in Australien: Linksverkehr, Straßen & Tipps für Wohnmobile
- 7. Top-Sehenswürdigkeiten: Australien mit dem Wohnmobil erkunden
- 8. Beste Reisezeit für Australien im Wohnmobil oder Camper
- 9. Kosten und Budget: Was du wissen solltest
- 10. Nützliche Hinweise für eine gelungene Wohnmobil-Tour
- 11. FAQ zur Wohnmobil-Reise
1. Warum Australien mit dem Wohnmobil oder Camper entdecken?
Australien gilt als Mekka für Roadtrips: endlose Weiten, vielfältige Landschaften und eine hervorragende Infrastruktur für Camper. Mit dem Wohnmobil oder Camper kannst du ganz flexibel reisen, an herrlichen Stränden Halt machen oder mitten im Outback übernachten. Von tropischen Regenwäldern bis hin zu roten Wüstenebenen bietet der Kontinent ein Maximum an Abwechslung—und du entscheidest selbst, wo du stehenbleibst.
Ob gemütliches Küsten-Hopping oder abenteuerliche Tour ins Outback: Mit eigenem “Zuhause auf Rädern” bist du an keinen fixen Zeitplan gebunden. Viele Orte sind bestens auf Camping-Gäste eingestellt. Die Nähe zur Natur ist einmalig—etwa wenn du morgens an einem Strand im Nordosten aufwachst und abends schon ein Nationalpark im Süden wartet. Australien hat eine lange Wohnmobil-Tradition: Du triffst unterwegs Gleichgesinnte, teilst Tipps über Routen und Lagerfeuer-Stories. So erlebst du aussietypische Gastfreundschaft und wunderschöne Spots jenseits großer Touristenzentren.
Durch das milde Klima in vielen Regionen lohnt sich ein Campertrip fast das ganze Jahr. Dank gut ausgebauter Straßen—vor allem entlang der Küste—sind weite Strecken leicht zu bewältigen, und die meisten Küstenstädte verfügen über Tankstellen, Supermärkte und bequeme Campingplätze. Deshalb gilt: Wenn du Australien intensiv spüren willst, ist das Reisen im Wohnmobil eine perfekte Wahl.
2. Ein Wohnmobil oder Camper in Australien mieten
Australien bietet eine riesige Auswahl an Vermietern und Fahrzeugtypen. Von einfachen Campervans für das schmale Budget bis zu luxuriösen Wohnmobilen mit Dusche und WC findest du alles. Große Anbieter sind etwa Britz, Apollo, Maui oder Jucy. Auch Aggregator-Websites (z.B. Motorhomeland.com) oder spezialisierte Plattformen listen diverse Modelle.
Preise variieren je nach Saison stark. In Hochzeiten wie Dezember oder um Ostern zahlst du oft das Doppelte im Vergleich zu Nebensaisons. Ein kleiner Campervan kann im Winter (Süden) ab ca. 50 AUD pro Tag kosten, während ein großes Wohnmobil im Sommer schnell 200 AUD oder mehr verlangt. Langzeitmieten sind meist pro Tag günstiger, und viele Vermieter bieten Rabatte ab 21 Tagen oder saisonale Promotionen an.
Was ist im Preis enthalten? Üblicherweise unbegrenzte Kilometer, Grundversicherung mit Selbstbeteiligung und Basis-Campingausrüstung (Geschirr, Bettzeug). Doch Vorsicht: Manche Anbieter berechnen Bett- oder Küchen-Sets extra. Auch Versicherungsoptionen zur Reduzierung der Selbstbeteiligung kommen hinzu. Prüfe außerdem, ob eine Gebühr für Einwegmieten anfällt, wenn du z.B. in Sydney startest und in Perth abgibst.
Anmietvoraussetzungen: In der Regel mindestens 21 Jahre alt (manchmal 18 bei speziellen Budgets, jedoch mit Aufpreis). Ein normaler PKW-Führerschein ist ausreichend, solange das Wohnmobil unter 4,5 Tonnen wiegt. Bei nicht-englischem Führerschein solltest du zwingend eine beglaubigte Übersetzung oder einen Internationalen Führerschein dabei haben. Zur Kaution benötigst du eine Kreditkarte; der Vermieter blockt oft mehrere Tausend AUD. Mit Zuzahlung kannst du diese Blocksumme senken.
Fahrzeugtypen in Australien: Vom kleinen HiTop-Camper mit Basis-Innenraum über mittelgroße Wohnmobile (2–4 Schlafplätze) bis hin zum 6-Bett-Modell mit kompletter Ausstattung. Für entlegene Offroad-Strecken (z.B. Gibb River Road) brauchst du einen 4WD-Camper. Sonst kommst du auf den großen Touristenstrecken mit 2WD aus. Tipp: Nicht zu groß wählen, wenn du dich in Städten bewegen willst—Parkplätze können knapp sein.
3. Die besten Wohnmobil-Routen für deine Australien-Reise
Australien ist riesig. Die folgenden drei Tourenvorschläge richten sich an unterschiedliche Vorlieben—Strand, Küste, Outback. Alle sind gut mit dem Wohnmobil befahrbar und zeigen dir typisch australische Natur und Kultur.
3.1 Route 1: Pacific Coast von Sydney nach Cairns (ca. 10 Tage)
- Reiseroute: Sydney > Port Stephens > Byron Bay > Gold Coast > Brisbane > Hervey Bay > Airlie Beach > Townsville > Cairns
- Empfohlene Reisedauer: 10–14 Tage
- Gesamtdistanz: ca. 2.400 km
- Beste Reisezeit: Mai–September (mildes, trockenes Wetter in Queensland)
- Höhepunkte: Surfen in Byron Bay, Fraser Island (K’gari), Whitsunday Islands, Great Barrier Reef
Entlang der ostaustralischen Küste erwarten dich paradiesische Strandabschnitte, lebhafte Metropolen und unzählige Outdoor-Aktivitäten. Von Sydneys Opernhaus geht es hoch bis ins tropische Cairns. Du kannst unterwegs Delfine, Koalas und sogar Buckelwale (saisonabhängig) bestaunen. Die Infrastruktur ist exzellent: Du findest sowohl freie Campingplätze als auch große Holiday Parks. Nutze ab Brisbane die Bruce Highway, stoppe für Inseltouren nach Fraser Island oder den Whitsundays, und genieße die üppige Natur Nord-Queenslands.
Tag 1 – Sydney
- Morgens Camper abholen und das ikonische Opernhaus bzw. die Harbour Bridge mit Blick auf den Hafen besuchen.
- Am späten Nachmittag Richtung Port Stephens aufbrechen, dort übernachten. Viele wählen einen Campingplatz mit Strandzugang.
Tag 2 – Byron Bay
- Längere Fahrt nach Byron Bay. Unterwegs Zwischenstopp bei Coffs Harbour („Big Banana“).
- In Byron das alternative Flair und den Kult-Leuchtturm genießen. Sonnenuntergang am Cap Byron.
Tag 3 – Gold Coast & Brisbane
- Weiterfahrt zur Gold Coast: Perfekt für Surfer, Strandfans und Freizeitparks (z.B. Movie World).
- Dann nach Brisbane: City-Flair an der South Bank genießen oder einen Koala im Lone Pine Sanctuary sehen.
Tag 4 – Sunshine Coast & Hervey Bay
- Noosa an der Sunshine Coast erkunden—entspannte Strände und tolle Küstenwanderwege.
- Am Abend Hervey Bay ansteuern: Wer Zeit hat, startet eine Tour nach Fraser Island (K’gari).
Tag 5 – Richtung Airlie Beach
- Längere Etappe entlang der Bruce Highway. Evtl. Zwischenstopp in Bundaberg (Rum-Destillerien).
- Airlie Beach punktet mit Resort-Feeling und als Tor zu den Whitsundays.
Tag 6 – Whitsunday Islands
- Tagesausflug per Boot: Whitehaven Beach, schnorcheln im Great Barrier Reef. Einzigartige Korallenwelt.
- Camper am Abend im Hafenort abstellen, gemütliche Bars besuchen.
Tag 7 – Townsville & Magnetic Island
- Weiterfahrt nach Townsville. Bei Lust und Zeit: Fähre auf die idyllische Magnetic Island.
- Kängurus und Koalas in freier Natur, malerische Strände, perfekte Wanderpfade.
Tag 8 – Fahrt gen Norden
- Etwa 350 km bis Cairns. Tropisches Klima und ausgedehnte Zuckerrohrfelder begleiten dich.
- Übernachtung auf einem Wohnmobil-Stellplatz in Cairns oder im Vorort.
Tag 9 – Great Barrier Reef Tour ab Cairns
- Ganztagstour zum Riff: schnorcheln, tauchen oder Glasbodenboot. Spektakuläre Artenvielfalt.
- Abends das Nachtleben von Cairns erkunden.
Tag 10 – Tägliche Alternativen
- Möglichkeit: Abstecher Richtung Port Douglas oder Daintree Rainforest.
- Rückgabe des Campers in Cairns oder Weiterfahrt ins Outback.
3.2 Route 2: Great Ocean Road & Grampians (ca. 5–7 Tage)
- Reiseroute: Melbourne > Torquay > Lorne > Twelve Apostles > Warrnambool > Grampians NP > Adelaide (optional)
- Empfohlene Reisedauer: 5–7 Tage
- Gesamtdistanz: ca. 1.000 km (Melbourne – Adelaide)
- Beste Reisezeit: Oktober–April (wärmeres und stabileres Wetter)
- Höhepunkte: Spektakuläre Küstenstraßen, Zwölf-Apostel-Felsformationen, Kangaroos in den Grampians
Die Great Ocean Road im Süden ist eine der berühmtesten Panoramarouten der Welt. Raue Klippen, Surferorte und die imposanten Twelve Apostles sind nur einige Highlights. Danach lohnt der Abstecher in den Grampians National Park—hier triffst du Kängurus, findest uralte Felsmalereien und atemberaubende Bergkulissen. Wer Zeit hat, kann weiter nach Adelaide fahren und dort eventuell noch Kangaroo Island besuchen.
Tag 1 – Melbourne & Torquay
- Camper in Melbourne übernehmen. Kurz die Stadt genießen (Laneways, Cafés), dann nach Torquay aufbrechen.
- Erste Nacht am Beginn der Great Ocean Road, bei Torquay: Surferparadies und entspanntes Flair.
Tag 2 – Lorne & Apollo Bay
- Entlang der Küste geht es kurvenreich Richtung Lorne. Lohnenswerter Stopp an der Erskine Falls.
- Bei Apollo Bay campen: Tolle Restaurants und Ausflüge in den Otway-Nationalpark.
Tag 3 – Twelve Apostles & Warrnambool
- Früher Start zu den berühmten Twelve Apostles: Spektakulärer Blick auf die Felsnadeln.
- Dann Loch Ard Gorge besuchen, abends in Warrnambool übernachten. Mit Glück im Winter Walbeobachtung.
Tag 4 – Auf in die Grampians
- Fahrt Richtung Norden nach Halls Gap—dem Herz der Grampians.
- Wanderung zu den MacKenzie Falls oder der Pinnacle-Aussicht, abends grillen am Campingplatz (Kängurus sind hier quasi Stammgäste).
Tag 5 – Natur & Kultur der Grampians
- Den Tag im Nationalpark verbringen: Aboriginal-Kunst am Brambuk Centre, herrliche Ausblicke an Reeds Lookout.
- Wer Zeit hat, plant einen weiteren Tag ein, um tiefer in die Bergwelt einzutauchen.
Tag 6–7 – Weiter nach Adelaide (optional)
- 5–6 Stunden Fahrt via Horsham, dabei imposante Weiten Südaustraliens erleben.
- In Adelaide den Central Market besichtigen oder die Weinregion Barossa Valley erkunden. Camper abgeben oder nach Kangaroo Island übersetzen.
3.3 Route 3: Red Centre & Uluru-Rundfahrt (ca. 8–10 Tage)
- Reiseroute: Alice Springs > Kings Canyon > Uluru & Kata Tjuta > Coober Pedy (optional) > zurück nach Alice
- Empfohlene Reisedauer: 8–10 Tage
- Gesamtdistanz: ca. 1.500–2.000 km (je nach Abstechern)
- Beste Reisezeit: Mai–September (trockener, nicht zu heiß)
- Höhepunkte: Uluru bei Sonnenuntergang, Kings Canyon, unterirdisches Opal-Dorf Coober Pedy
Das rote Herz Australiens lockt mit gewaltigen Felsen und uralten Kultstätten der Aborigines. Starte in Alice Springs und erkunde die MacDonnell Ranges. Weiter geht’s zum beeindruckenden Kings Canyon, ehe du zum berühmten Uluru-Kata-Tjuta-Nationalpark fährst. Die Sonnenauf- und -untergänge am heiligen Monolith sind unvergesslich. Optional führt dich die Strecke nach Süden ins kuriose Coober Pedy, wo sich das Leben teils unterirdisch abspielt. Anschließend kehrst du nach Alice Springs zurück.
Tag 1 – Alice Springs
- Ankunft und Proviant besorgen. Alice Springs Desert Park oder Royal Flying Doctor Service besuchen.
- Campingplatz suchen (z.B. in Stadtnähe). Frühe Nächte einplanen, da es abends rasch kühl wird.
Tag 2 – Richtung Kings Canyon
- Ca. 4–5 Stunden Fahrt. Zwischenstopp an der historischen Outback-Station Glen Helen oder den Ochre Pits.
- Am Kings Canyon Resort übernachten, Kängurus und tolle Outback-Sterne.
Tag 3 – Kings Canyon Rim Walk
- Morgendlicher Start zum 6 km langen Rundweg entlang des Canyonrandes—dort sind faszinierende Felskuppen und Schluchten zu entdecken.
- Nachmittags Weiterfahrt Richtung Uluru, ca. 3 Stunden.
Tag 4 – Uluru Sonnenuntergang
- Im Yulara-Campground einchecken. Nachmittags zum Uluru-Kata Tjuta NP: Ein Ticket gilt meist drei Tage.
- Sonnenuntergang am designated Sunset-Viewing-Bereich—der Fels verändert seine Farbe.
Tag 5 – Uluru & Kata Tjuta
- Früh aufstehen für den Sunrise. Danach den Base Walk (ca. 10 km) oder geführte Ranger-Tour.
- Nachmittags zu den Kata Tjuta (Olgas) weiterfahren, Valley of the Winds erkunden.
Tag 6 – Rück- oder Weiterreise
- Möglich: Fahrt gen Süden nach Coober Pedy (ca. 750 km), unterwegs Roadhouse-Stops einlegen.
- Oder zurück nach Alice, je nach Zeitrahmen.
Tag 7–8 – Alternative Coober Pedy
- In der Opal-Stadt unterirdische Hostels oder Campingoptionen entdecken. Besuch eines stillgelegten Minenschachts.
- Danach Rückfahrt nach Norden. Plane Pausen, die Strecke ist sehr einsam.
4. Weitere lohnende Routen in Australien
- Sydney – Melbourne (Küstenroute): Ca. 1.200 km entlang malerischer Küstenabschnitte (Jervis Bay, Lakes Entrance, Wilsons Prom). Reisezeit: 7–10 Tage. Perfekt für Naturliebhaber und Strandfreunde, da du viele kleine Buchten erkunden kannst.
- Perth – Darwin (Westküste hoch): Über 4.000 km! Ideal für 3–4 Wochen. Stationen wie Ningaloo Reef zum Schnorcheln, Cable Beach in Broome und die raue Kimberley-Region. Trockenzeit (Jun–Aug) empfohlen.
- Tasmanien-Umrundung: Rund 10–14 Tage für eine Inselrunde: Hobart, Freycinet, Cradle Mountain, Strahan. Abwechslungsreiche Natur, von wildem Regenwald bis Küste. Fährüberfahrt ab Melbourne per “Spirit of Tasmania.”
- Adelaide – Perth (Nullarbor Plain): 2–3 Wochen via Eyre Peninsula, dann über die Nullarbor-Ebene (lange gerade Straßen, atemberaubende Klippen). Unterwegs Besuch in Port Lincoln (Weißer-Hai-Tauchgänge) oder Esperance (traumhafte Strände).
- Der Savannah Way (Cairns – Broome): Off-the-beaten-track durch das Outback des Nordens, vorbei an Schluchten und abgelegenen Communities. Braucht min. 2–3 Wochen und ein robustes Fahrzeug, oft 4WD nötig.
5. Übernachten mit dem Wohnmobil oder Camper in Australien
Australien verfügt über ein hervorragend ausgebautes Netz an Campingplätzen und Stellplätzen. Du findest Holiday Parks mit Pool und Stromanschluss, staatliche Nationalpark-Camps inmitten unberührter Natur und meist auch kostenlose Rastplätze an großen Highways. Egal ob luxuriös ausgestattet oder minimalistisch—hier ist für jeden Geschmack etwas dabei.
5.1 Private und staatliche Campingplätze
Private Caravan Parks (z.B. BIG4 oder Discovery Parks) haben oft Hot Showers, Waschräume, Küchenbereiche und teils sogar Spielplätze oder WLAN. Kosten liegen meist zwischen 30 und 60 AUD pro Nacht pro Stellplatz. Nationalpark-Camps sind einfacher ausgestattet; oft nur Plumpsklo und keine Duschen. Dafür sind sie günstiger (ca. 5–20 AUD p.P.) und landschaftlich oft ein Traum, direkt am Strand oder in fantastischen Buschlandschaften.
5.2 Freies Campen und Low-Cost-Optionen
Viele Gemeinden bieten kostenfreie oder sehr günstige Overnight-Stellplätze an (“RV Friendly Towns”), häufig in Showgrounds oder Sportanlagen. Diese kosten teilweise nur eine Spende oder um 10–15 AUD. In ländlichen Regionen kannst du mitunter kostenlos auf Rastplätzen oder an designated Spots übernachten—achte allerdings auf Schilder wie “No Camping” oder “Overnight Stay Permitted”. Die App “WikiCamps” oder lokale Touristeninformationen helfen immens. Illegal wild campen solltest du vermeiden, da teils empfindliche Strafen drohen.
5.3 Aktuelle Gesetzgebung (ca. 150 Wörter)
Australien reguliert das Campen streng: In stark besuchten Küstenorten (z.B. Byron Bay) sind Kontrollen häufig, um wildem Parken vorzubeugen. Du musst immer auf ausgewiesenen Flächen oder Privatgrund (mit Erlaubnis) stehen. Andernfalls riskierst du Bußgelder zwischen 100 und 300 AUD. Nationalparks dulden Camping nur in offiziellen Zonen; freies Zelten ist untersagt. Jeder Staat hat leicht abweichende Bestimmungen. In Western Australia beispielsweise darfst du nicht einfach am Straßenrand campieren, sondern brauchst einen genehmigten Platz oder Rest Area. Gleichzeitig fördern manche Kommunen explizit self-contained Wohnmobile—sie stellen kostenlose Stellplätze mit Dump Point (Abwasserentsorgung) und Trinkwasser. Um die Umwelt zu schonen, herrschen vielerorts Verbote fürs Entsorgen von Grauwasser in der Natur. Reise daher informiert: Checke lokale Council-Webseiten oder Besucherzentren. So vermeidest du Ärger und tust dem Ökosystem einen Gefallen. Mit Rücksicht und Sauberkeit bleibt das naturverbundene Übernachten in Down Under ein einmaliges Erlebnis.
5.4 Nützliche Tipps für Übernachtungen
Reservieren lohnt sich in Ferienzeiten. Gerade populäre Parks an der Ostküste sind schon Tage im Voraus ausgebucht. Nationalpark-Camps bieten oft Online-Buchung. Beachte Alkoholregelungen in manchen Parks (z.B. Alkoholverbot in NT-Gebieten). Lass auch stets keinen Müll zurück und folge den “Leave No Trace”-Prinzipien. Mit gesundem Menschenverstand und etwas Recherche findest du in Australien immer einen sicheren, schönen Übernachtungsort.
6. Fahren in Australien: Linksverkehr, Straßen & Tipps für Wohnmobile
- Linksverkehr: In Australien wird links gefahren. Gerade bei Abbiegevorgängen und Kreisverkehren solltest du besonders aufmerksam sein. “Keep Left” ist die Devise.
- Geschwindigkeitsbegrenzungen: Innerorts meist 50 km/h, außerorts 100–110 km/h. Einige Highways im Northern Territory erlauben teils 130 km/h. Für Wohnmobile gelten in der Regel die gleichen Tempolimits wie für PKW. Trotzdem ist angepasstes Fahren empfehlenswert. Gib dir mehr Bremsweg!
- Peajes (Toll Roads): Vor allem in Großstädten (Sydney, Melbourne, Brisbane) wird elektronisch abgerechnet. Bei Mietfahrzeugen registrieren Vermieter oft das Kennzeichen, die Kosten werden später von deiner Kreditkarte abgebucht.
- Dokumente: Immer Führerschein (evtl. International Driving Permit) und Mietvertrag mitführen. Bei Polizeikontrollen können hohe Geldstrafen drohen, wenn Dokumente fehlen.
- Straßenzustand: Hauptverbindungen sind gut asphaltiert. Abseits davon gibt es Schotter- oder Outback-Pisten, für die 4WD erforderlich ist. Unbedingt die Mietbedingungen checken—oft sind unbefestigte Straßen nicht erlaubt.
- Wetter: Im Norden kann es zur Regenzeit (Nov–März) heftige Überschwemmungen geben. Informiere dich täglich über Straßensperrungen, z.B. über lokale Radiosender oder Websites.
- Rast & Sprit: Strecken im Outback sind teils hunderte Kilometer ohne Tankstelle. Daher immer ausreichend Benzin/Diesel und Wasser dabeihaben. Roadhouses sind oft die einzige Versorgung.
- Wildtiere: Kängurus und andere Tiere sind vor allem in der Dämmerung aktiv. Fahren bei Nacht kann riskant sein, da Zusammenstöße schwere Schäden verursachen. Lieber vor Einbruch der Dunkelheit das Tagesziel ansteuern.
- Alkoholgrenze: 0,05 % für volle Führerscheine. Strenge Polizeikontrollen mittels Random Breath Tests sind üblich.
- Gasstationen & Versorgung: Tankstellen sind in der Stadt dicht, im Outback knapp. Bei jeder Gelegenheit Auftanken. LPG- oder Propangas für Camper ist weit verbreitet, aber in entlegenen Gebieten sollte man vorsorgen.
7. Top-Sehenswürdigkeiten: Australien mit dem Wohnmobil erkunden
Folgende Orte bringen Natur und Abenteuer perfekt zusammen und sind daher für Wohnmobil-Reisende besonders spannend:
- Uluru & Kata Tjuta (NT): Der riesige Monolith im Roten Zentrum, heilig für die Aborigines. Sonnenauf- und -untergänge sind legendär, und der nahe Kata-Tjuta-Park begeistert mit seinen bizarren Felsdomen.
- Great Barrier Reef (QLD): Eines der größten Korallenriffe weltweit. Ab Cairns oder Airlie Beach erreichst du traumhafte Inseln wie die Whitsundays. Tauchen und Schnorcheln ein Muss!
- Daintree Rainforest (QLD): Ältester Regenwald der Erde, wo er sich mit dem Riff trifft. Krokodil-Touren auf dem Daintree River oder Canopy-Walks sind unvergesslich.
- Great Ocean Road (VIC): Siehe oben: Küstenpanorama, Surfer-Orte und die weltberühmten Zwölf Apostel.
- Kakadu National Park (NT): UNESCO-Welterbe mit Sumpfgebieten, Crocs und uralter Felskunst. Ideal für Naturbegeisterte, allerdings in der Trockenzeit zugänglicher.
- Whitsunday Islands (QLD): Paradiesische Traumstrände wie Whitehaven Beach. Kombi aus Wohnmobil plus Bootsausflug!
- Die Kimberleys (WA): Gibb River Road, imposante Schluchten, abenteuerliches 4WD-Gebiet. Wer Abgeschiedenheit sucht, wird diesen wilden Nordwesten lieben.
- Tasmanien (TAS): Kompakte Insel, die landschaftlich total anders ist: Regenwälder, raue Küsten, Cradle Mountain, Bay of Fires—ein eigener Kosmos.
8. Beste Reisezeit für Australien im Wohnmobil oder Camper
Australien ist ganzjährig bereisbar, doch Klima und Bedingungen variieren stark zwischen Top End, Outback und Südregionen. Daher lohnt eine gute Planung.
Option 1: Herbst (März–Mai)
Diese Phase gilt als sehr angenehm in vielen Regionen. Im Norden klingt die Regenzeit ab, Straßen sind nicht mehr überschwemmt, und im Süden herrscht mildes Klima. Tage sind warm, Nächte kühler, und Touristenmassen nehmen ab. Vorteil: Weniger Trubel in beliebten Küstenorten. Nachteil: Kurze Übergangszeit—das Wetter kann schnell von sommerlich zu kühl wechseln.
Option 2: Winter (Juni–August)
Hervorragend für den tropischen Norden (z.B. Darwin, Cairns), da Trockenzeit und angenehm 25–30 °C. Im Outback sind Tage mild, Nächte teils eisig. Große Touristenströme sind Richtung Kakadu oder Broome unterwegs, also rechtzeitig reservieren. Für den Süden heißt es eher Regen und Kälte, besonders in Melbourne oder Tasmanien. Doch die Preise sind dort niedriger und viele Campingplätze leerer. Willst du überwiegend den Norden entdecken, ist Dies die beste Option.
Option 3: Frühling (September–November)
Ähnlich wie der Herbst sehr ausgewogen. Die Südküste erlebt oft bestes Strandwetter, in Western Australia blühen Wildblumen (besonders ab Ende August). Auch Ostküste und tropisches Queensland sind warm, bevor im November die feuchte Saison anrückt. Manche halten den Frühling für die ideale Allround-Zeit, weil du fast alle Regionen mit moderaten Temperaturen vorfindest.
Option 4: Sommer (Dezember–Februar)
Südlich teils heiß und gut für Strände, in der Hochsaison aber überfüllt (Weihnachtsferien). Der Norden leidet unter Regenzeit: hohe Luftfeuchtigkeit, Zyklonrisiko, viele Straßen oder Nationalparks sind gesperrt. Falls du hauptsächlich Südküste, Great Ocean Road oder Tasmanien planst, ist der Sommer perfekt. Nachteil: Hohe Preise und teils sehr heiß im Outback (40 °C+). Wenn du nur im Süden unterwegs bist, kann das wunderbare Strandtage bringen.
Fazit: Für eine umfassende Australien-Reise sind Frühling oder Herbst oft die beste Wahl. Küste, Outback, tropischer Norden—fast überall angenehme Bedingungen. Wer gezielt den Norden sehen will, fährt besser im Winter. Planst du primär Süd/OST? Dann ist Sommer oder Spätsommer top. Je nach Route und Vorlieben passt du dich an, um extreme Hitze oder Regenzeiten zu meiden.
9. Kosten und Budget: Was du wissen solltest
- Fahrzeugmiete: Zwischen 50 und 150 AUD pro Tag je nach Größe, Saison und Ausstattung. Langzeitbuchungen können den Tagespreis senken.
- Kraftstoff: Benzin/Diesel meist 1,70–2,20 AUD/L. Bei langen Strecken im Outback sehr hoher Verbrauch und teurere Tankstellenpreise.
- Campingplätze: 0 AUD (freies Campen) bis 60 AUD/Nacht in privaten Parks. Nationalparks verlangen oft 10–20 AUD pro Person. Durchschnittlich rechnen viele 20–40 AUD pro Übernachtung.
- Lebensmittel: Ca. 100–150 AUD/Woche pro Person bei Selbstversorgung. Eine Restaurantmahlzeit kann schnell 20–35 AUD kosten, ein Pint Bier 8–12 AUD.
- Peajes (Tolls): Nur in Großstädten relevant, selten über 20 AUD pro Teilstrecke.
- Freizeitaktivitäten: Nationalpark-Eintritte (5–30 AUD), Rifftouren ab 150 AUD, Museumsbesuche 20–50 AUD. In Summe je nach Programm einkalkulieren.
- Alltagsprodukte: Milch rund 3 AUD/2L, Brot 2–3 AUD, Benzinkocher-Kartusche 2–5 AUD, Waschmaschinen in Caravan Parks 4 AUD pro Ladung.
- Gesamtbudget: Ein Paar kann bei sparsamer Fahrweise und gemischtem Campen auf ca. 90–120 AUD/Tag (ohne Miete) kommen. Mit Mietkosten und Extras lassen sich schnell 4.000–5.000 AUD/Monat ausgeben. Eine genaue Planung rettet den Geldbeutel.
10. Nützliche Hinweise für eine gelungene Wohnmobil-Tour
- Offline-Karten laden: Da du oft kein Mobilfunknetz hast (Outback, Nationalparks), empfiehlt es sich, Google Maps oder eine Camper-App wie WikiCamps offline parat zu haben.
- Reise in der Nebensaison: Frühling oder Herbst bringen moderate Temperaturen und niedrigere Preise. In der Hochsaison steigt die Camper-Nachfrage enorm.
- Genug Zeit einplanen: Australien ist riesig. Lieber eine Region gründlich erkunden statt zu viel in kurzer Zeit abzufahren. Das steigert Erholung und Genuss.
- Tagestouren vorbereiten: Vor Sonnenuntergang ankommen, um nicht in Dunkelheit nach Campingplätzen suchen zu müssen—Wildtiere, fehlende Beleuchtung und Müdigkeit erhöhen das Risiko.
- Quarantäne-Regelungen beachten: An Staatsgrenzen (z.B. WA, SA) müssen Obst/Gemüse oft entsorgt werden, um Fruchtfliegen vorzubeugen.
- Ausreichend Wasser und Sprit: Insbesondere für Outback-Strecken. Notfalls Reservekanister mitführen.
- Batterie und Gas sparen: Falls kein Stromanschluss vorhanden ist. Die meisten Kühlschränke laufen unterwegs auf 12V, das reicht aber nicht ewig. Bei Stillstand die Gasanlage nutzen, sofern erlaubt.
- Rücksicht auf die Natur: Müll mitnehmen, Feuer nur bei Erlaubnis anzünden und mit Flora und Fauna respektvoll umgehen.
- Rangerempfehlungen folgen: Schließfächer gegen Dingos, Croc-Warnschilder etc. Die Hinweise schützen Mensch und Tier.
11. FAQ zur Wohnmobil-Reise
- 1. Brauche ich in Australien einen speziellen Führerschein für Wohnmobile?
Nein. Ein normaler PKW-Führerschein reicht aus, wenn das Fahrzeug unter 4,5 t liegt. Bei nicht-englischem Dokument ist ein Internationaler Führerschein oder eine beglaubigte Übersetzung ratsam. - 2. Kann ich im Outback frei campen?
Oft ist das nur in ausgewiesenen Bereichen, z.B. Rest Areas oder mit Erlaubnis des Landbesitzers, gestattet. “Wildes” Campen ist meist eingeschränkt; Strafen drohen bei Missachtung. - 3. Gibt es unterwegs genug Tankstellen?
An den Hauptküstenrouten ja. Im Outback können Abstände größer sein. Besser immer tanken, wenn sich die Gelegenheit bietet, und einen Reservekanister dabeihaben. - 4. In welcher Saison ist die Miete am günstigsten?
In der Nebensaison (z.B. australischer Winter, Mai–August) sind die Preise oft deutlich niedriger, besonders für kleine Camper. Auch spezielle Relocation-Deals sind dann wahrscheinlicher. - 5. Wie sicher ist das Fahren in Australien?
Die Straßen sind gut, doch Fahrten im Dunkeln oder auf einsamen Outback-Pisten bergen Risiken (Wildwechsel, Pannen). Mit guter Planung, genügend Pausen und Achtsamkeit ist es aber sicher. - 6. Darf ich mein Wohnmobil überall entsorgen (Toilette, Abwasser)?
Nein. Nur an ausgewiesenen Dump Points oder auf Campingplätzen mit entsprechender Einrichtung. Wilde Entsorgung ist verboten und wird hart bestraft. - 7. Ist die Anmietung auch als 18-Jähriger möglich?
Manche Anbieter gestatten das ab 18, erheben aber hohe Jungfahrer-Gebühren. Üblicherweise verlangen die meisten Firmen ein Mindestalter von 21 Jahren. - 8. Können Kinder problemlos mitreisen?
Ja, wenn das Wohnmobil genügend Sitzplätze mit geeigneten Gurten hat. Kindersitze sind Pflicht nach australischen Normen. Vor Buchung checken, ob Kindersitzverankerungen vorhanden sind.