Mit dem Wohnmobil & Camper durch Spanien – Der große Reise-Guide

Wohnmobil auf einer Küstenstraße in Spanien bei Sonnenuntergang, mit Meer und weißem Dorf.

Spanien ist ein Land voller kontrastreicher Landschaften, von zerklüfteten Küsten über alpine Bergwelten bis hin zu wüstenartigen Gebieten. Die unglaubliche Vielfalt macht es zu einem idealen Ziel, das man im Wohnmobil oder Camper hautnah erleben kann.

Wer sich auf Spaniens Straßen begibt, hat nahezu unbegrenzte Möglichkeiten: historische Städte entdecken, an einsamen Stränden übernachten und grandiose Nationalparks erkunden. Die entspannte Fahrweise, gute Infrastruktur und die reiche Kultur sorgen dafür, dass ein Roadtrip in diesem Land zu einem unvergesslichen Abenteuer wird.

INHALTSVERZEICHNIS

1. Warum Spanien mit dem Wohnmobil oder Camper entdecken?

Spanien ist ein Land mit enormer landschaftlicher und kultureller Vielfalt, was es zu einem der reizvollsten Ziele für Reisen im Wohnmobil oder Camper macht. Viele Regionen warten mit ausgesprochen guter Infrastruktur auf, darunter über 2.500 Wohnmobil-Stellplätze und 1.000 Campingplätze, sowohl an den Küsten als auch im Landesinnern.

Doch nicht nur die Infrastruktur überzeugt: Das milde Klima, besonders im Süden, macht Spanien zu einer jahreszeitunabhängigen Destination. Ob du Strände in Andalusien liebst, alpines Terrain in den Pyrenäen erkunden möchtest oder kleine Dörfer zwischen Olivenhainen bevorzugst, in Spanien hast du alle Optionen. Zudem triffst du auf eine reiche Kulinarik und herzliche Menschen in jeder Region. Es gibt unzählige Naturparks, mittelalterliche Städte, andalusische Flamenco-Hochburgen und moderne Metropolen wie Madrid oder Barcelona. Die Freiheitsgrade, die ein Camper dabei ermöglicht, sind unbezahlbar: Du reist in deinem eigenen Tempo und bleibst dort, wo es dir gefällt.

Wer schon einmal im Inland Spaniens abseits der Küstenhochburgen war, weiß, dass es pulsierende Städte und ruhige Landstriche zugleich gibt. Mit einem Wohnmobil entdeckst du Orte, die du auf Pauschalreisen kaum kennenlernen würdest. So kannst du Strände, Berge, Weinbaugebiete und Kulturzentren flexibel kombinieren. Dieses Land lebt von regionalen Festen, Traditionen und einer jahrtausendealten Geschichte, die sich mit moderner Lebensart verknüpft – und beim Roadtrip wird sie dir besonders nah und intensiv begegnen.

2. Ein Wohnmobil oder Camper in Spanien mieten

Plattform zum Vergleichen von Wohnmobilvermietungen in Spanien.

Anbieter und Standorte in Spanien

In Spanien findest du zahlreiche Vermieter für dein Wohnmobil oder Camper. Zu den bekanntesten zählen Indie Campers, McRent, Anywhere Campers, Autocaravan Express, Elitejoy und Euromotorhome Rental. Vor allem in den Städten Sevilla, Barcelona, Madrid, Málaga und Valencia ist das Angebot besonders groß. Sevilla gilt dabei als Geheimtipp für günstige Preise: Durch die hohe Nachfrage unterbieten sich die Anbieter dort häufig, und wir legen zusätzlich spezielle Angebote auf, um den Preis weiter zu drücken.

Unser Preisvergleich und Buchungsservice

Wir ermöglichen es dir, alle genannten Vermieter auf einen Blick zu vergleichen und direkt zu buchen. Dabei profitierst du von Rabatten und Aktionen, die oftmals günstiger ausfallen als bei einer direkten Buchung beim jeweiligen Anbieter. Zudem kannst du bei uns regelmäßig exklusive Promotions entdecken. Wenn du also Lust hast, Preise zu checken oder direkt deine Reise zu reservieren, wirf doch einen Blick auf unsere Vergleichsseite für Wohnmobile in Spanien. Hier findest du alle aktuellen Tarife und Angebote.

Preise und Saisons

Die Tagespreise variieren stark je nach Jahreszeit und Mietdauer. In den kühleren Monaten sind zum Beispiel bereits ab rund 79–88 € pro Tag möglich, während die Tarife in der Hochsaison spürbar ansteigen. Insbesondere bei einer 7-tägigen Buchung in Sevilla können die Preise in den Sommermonaten schnell auf über 110 € klettern. Beachte dabei, dass es sich bei diesen Angaben um Mindestpreise handelt; komfortablere Modelle mit mehr Platz liegen oft höher.

Um dir eine grobe Orientierung zu geben, sind die Monate häufig in drei Hauptzeiträume unterteilt:

  • Nebensaison (November, Dezember, Januar, Februar, März): Hier beginnen die Tagessätze bereits bei etwa 79–88 €.
  • Zwischensaison (April, Mai, Juni, September, Oktober): In dieser Phase starten die günstigsten Angebote meist ab rund 88–96 €, können aber je nach Monat auch bei 100–105 € liegen.
  • Hochsaison (Juli, August): In den Sommermonaten gehen die Einstiegspreise bei etwa 112–124 € los und steigen für höherwertige Fahrzeuge häufig noch weiter.

Leistungen, Führerschein und Abholung

Die meisten Vermieter statten ihre Fahrzeuge umfassend aus, inklusive Küchen- und oft auch Basisausstattung. Je nach Anbieter kommen Extras wie Campingmöbel oder Grill hinzu, teils gegen einen kleinen Aufpreis. Für Fahrzeuge bis 3,5 t reicht in der Regel dein normaler Pkw-Führerschein (Klasse B). Viele Firmen verlangen, dass du mindestens 25 Jahre alt bist (oder ab 21 gegen eine Zusatzgebühr).

Abhol- und Rückgabestationen liegen oft in Flughafennähe oder etwas außerhalb der Stadt. Plane immer genügend Zeit für die Einweisung ein, damit du später stressfrei losfahren kannst. Einwegmieten sind in Spanien auch beliebt: Du könntest etwa in Sevilla starten und in Valencia abgeben. Beachte aber, dass hierfür oft eine Zusatzgebühr anfällt.

3. Die besten Wohnmobil-Routen für deine Spanien-Reise

Reiserouten gibt es viele: Da Spanien so weitläufig und verschiedenartig ist, solltest du vorab Region und Themenschwerpunkte wählen. Nachfolgend findest du drei Routenbeispiele, die für Wohnmobil-Reisende besonders beliebt sind und jede Menge landschaftliche und kulturelle Höhepunkte vereinen.

3.1 Andalusien in 7 Tagen

  • Reiseroute: Málaga > Nerja > Cabo de Gata > Granada > Sevilla > Weiße Dörfer > Ronda > Marbella > zurück nach Málaga
  • Empfohlene Reisedauer: 7 Tage
  • Gesamtdistanz: ca. 1.000 km
  • Beste Reisezeit: Frühjahr (April–Mai) oder Herbst (September–Oktober)
  • Höhepunkte: Alhambra in Granada, Flamenco in Sevilla, eindrucksvolle Wüstenküsten im Cabo de Gata, weiße Bergdörfer

Andalusien besticht durch maurisches Erbe, leidenschaftlichen Flamenco und abwechslungsreiche Küsten. Ab Málaga lassen sich Strände (z. B. in Nerja) und Naturparks wie Cabo de Gata erkunden. In der alten Kulturmetropole Granada lockt die Alhambra, in Sevilla der Alcázar und das pulsierende Nachtleben. Über die legendären weißen Dörfer der Provinz Cádiz gelangst du nach Ronda mit seiner tiefen Schlucht. Zum Finale lockt Marbella mit Strandleben. Wer etwas mehr Zeit hat, integriert Córdoba (Mezquita) oder Kadíz-Stops. Dank guter Straßen und vieler Stellplätze in Küstennähe ist diese Tour eine perfekte Geschenkidee für Sonnenhungrige.

Tag 1 – Málaga

  • Mietfahrzeug nahe des Flughafens übernehmen, kurze Fahrt ins Stadtzentrum.
  • Besuch der Alcazaba sowie Spaziergang durch das historische Zentrum (Picasso-Museum, Kathedrale).
  • Abends Tapas in einer typischen Bodega genießen; optional am Stadtstrand entspannen.

Tag 2 – Nerja & Cabo de Gata

  • Morgens ca. 1 Stunde Fahrt nach Nerja, Spaziergang zum Balcón de Europa.
  • Weiterfahrt (~2,5 Std.) in den Naturpark Cabo de Gata, einsame Buchten (Agua Amarga, Playa de los Genoveses).
  • Übernachtung auf einem Camper-Stellplatz in der Region San José.

Tag 3 – Granada

  • Rund 180 km ins Landesinnere Richtung Sierra Nevada.
  • La Alhambra besichtigen (vorher Tickets reservieren!). Anschließend Bummel durch das Albaicín-Viertel.
  • Abends Tapas-Tradition genießen, gratis Kleinigkeiten zu Getränken in vielen Bars.

Tag 4 – Sevilla

  • Fahrt ca. 250 km westwärts, optional Zwischenstopp in Córdoba (Mezquita).
  • In Sevilla: Kathedrale, Giralda, Real Alcázar und das Barrio Santa Cruz erkunden.
  • Abends Flamenco-Live-Show in Triana oder Tapas-Tour.

Tag 5 – Weiße Dörfer & Ronda

  • Rundtour durch pittoreske Bergdörfer (Arcos de la Frontera, Grazalema, Zahara de la Sierra).
  • Spätnachmittags Ankunft in Ronda: beeindruckende Brücke Puente Nuevo über der Schlucht.
  • Übernachtung auf einem Wohnmobil-Stellplatz nahe der Altstadt.

Tag 6 – Marbella

  • Fahrt ins Küstengebiet (ca. 60 km), unterwegs Bergpanoramen auf der kurvenreichen Straße.
  • Marbella: Flanieren an der Strandpromenade, Besichtigung der historischen Altstadt.
  • Abends entspannen am Pool eines Campingplatzes oder in einer Strandbar.

Tag 7 – Rückfahrt nach Málaga

  • 60 km zurück nach Málaga, wahlweise Stopps in Mijas Pueblo oder Puerto Banús.
  • Rückgabe des Campers.
  • Option: Verlängerung für Cádiz, weitere Strandtage oder Córdoba.

3.2 Katalonien & mediterrane Highlights

  • Reiseroute: Barcelona > Costa Brava > Girona > Pyrenäen > Andorra > Montserrat > Tarragona > Sitges > Barcelona
  • Empfohlene Reisedauer: 8 Tage
  • Gesamtdistanz: ca. 1.100 km
  • Beste Reisezeit: Frühjahr und Herbst; Sommer wegen Badefreuden möglich, jedoch voll
  • Höhepunkte: Küstenidylle an der Costa Brava, Dalí-Museum in Figueres, Pyrenäen und Andorra, Montserrat-Kloster

Diese Rundreise vereint Kultur und Natur der Region Katalonien. Gestartet wird in Barcelona, das man am besten einige Tage ohne Fahrzeug erkundet. Anschließend fährt man zur Costa Brava, um malerische Orte wie Cadaqués zu besuchen, bevor es ins bergige Hinterland mit den Pyrenäen geht. Ein Abstecher ins Fürstentum Andorra bietet alpine Kulissen und Shoppingmöglichkeiten. Über die Klosteranlage Montserrat gelangt man an die römischen Ruinen von Tarragona und schließlich in den Badeort Sitges. Städteflair, Strand, Gebirge und weltberühmte Kunst liegen hier eng beieinander.

Tag 1 – Barcelona (Stadtaufenthalt)

  • Pick-up des Campers besser erst nach Erkundung der Stadt. ÖPNV empfiehlt sich.
  • Gaudís Sagrada Família und Park Güell besuchen.
  • Abends im Barri Gòtic Tapas probieren, Ramblas erkunden.

Tag 2 – Fahrt nach Cadaqués

  • Camper abholen, Fahrt ~2,5 Std. entlang der Küste Richtung Costa Brava.
  • Stop in Roses oder direkt weiter nach Cadaqués: Bilderbuch-Fischerort, Dalís Haus in Port Lligat.
  • Parkmöglichkeit außerhalb, da Ortskern eng ist.

Tag 3 – Figueres & Girona

  • 1 Stunde nach Figueres, Besuch des Dalí-Theater-Museums.
  • Weiter nach Girona (ca. 40 Min.): mittelalterliche Altstadt, Kathedrale, jüdisches Viertel.
  • Übernachtung auf Camper-Areal nahe Girona.

Tag 4 – Pyrenäen (Vall de Boí)

  • Fahrt 3–4 Std. ins Hochgebirge. UNESCO-geschützte romanische Kirchen, Ausflüge in den Nationalpark Aigüestortes.
  • Abends in Boí oder Taüll übernachten, kühle Bergluft genießen.

Tag 5 – Andorra

  • Über La Seu d’Urgell ins Fürstentum Andorra (3–4 Std. teils kurvig).
  • In Andorra la Vella Shopping oder Ausflug ins Hochgebirge (Grandvalira).
  • Campingplatz nahe dem Zentrum oder in den Tälern.

Tag 6 – Montserrat

  • Rund 200 km Strecke südwärts, besuch des Klosters auf dem felsigen Bergmassiv.
  • Mit Seilbahn oder Zahnradbahn zur Abtei hinauf, Black Madonna besichtigen.
  • Übernachtung auf dem offiziellen Parkplatz (einfach), oder Camping unten im Tal.

Tag 7 – Tarragona & Sitges

  • Knapp 1,5 Std. nach Tarragona, römisches Amphitheater und Altstadt besichtigen.
  • Nachmittags Stopp in Sitges: charmante Gassen, Strand, lebendige Bars.
  • Abendstimmung am Meer genießen, dann Campings bei Sitges.

Tag 8 – Rückkehr Barcelona

  • Knapp 40 km nach Barcelona. Falls Zeit, noch Barcelona-Strandbesuch.
  • Rückgabe des Fahrzeugs oder Zusatznächte auf einem Stellplatz außerhalb der Umweltzone.

3.3 Grünes Spanien: Nordküste und Berge

  • Reiseroute: Bilbao > Santander > Picos de Europa > Asturien (Covadonga) > Lugo > Playa de las Catedrales > Santiago de Compostela
  • Empfohlene Reisedauer: 10 Tage
  • Gesamtdistanz: ca. 900 km
  • Beste Reisezeit: Sommer (Juni–Sept.) oder Herbst mit weniger Regen
  • Höhepunkte: Kantabrische Küste mit Klippen und Fischerdörfern, Picos de Europa, das galicische Santiago

Die Regionen Baskenland, Kantabrien, Asturien und Galicien bieten das „Grüne Spanien“. An der rauen Atlantikküste erwarten dich Sandstrände sowie eindrucksvolle Felsformationen. Das Hinterland überrascht mit imposanten Gebirgsketten wie den Picos de Europa (Nationalpark, Schluchten, Seilbahnfahrt Fuente Dé). Galicien lockt mit Santiago de Compostela, wo der berühmte Jakobsweg endet, und der spektakulären Playa de las Catedrales. Das Klima ist hier feucht-gemäßigt mit häufigen Niederschlägen, dafür sind Landschaft und Vegetation stets saftig grün. Genieße regionale Spezialitäten wie Sidra (Apfelwein) in Asturien oder Pulpo a la gallega (Tintenfisch) an der galicischen Küste.

Tag 1 – Bilbao

  • Camper übernehmen oder in der Stadt zuerst Guggenheim-Museum und Altstadt („Casco Viejo“) erkunden.
  • Pintxos-Abend in traditionellen Bars.

Tag 2 – Santander & Cantabria

  • Fahrt entlang der Küste (~ 35 km bis Castro Urdiales, dann weiter nach Santander).
  • El Sardinero-Strände, Palacete auf der Halbinsel Magdalena.
  • Optionaler Abstecher nach Santillana del Mar: mittelalterliche Gassen.

Tag 3 – Picos de Europa

  • Fahrt ins Landesinnere (Potes, Hermida-Schlucht). Beeindruckende Bergkulisse.
  • Seilbahn Fuente Dé oder Wandern in der Cares-Schlucht.
  • Typische Berggerichte (Cocido Lebaniego) probieren.

Tag 4 – Asturien (Covadonga & Cangas de Onís)

  • Über Bergpässe in die nächste Region, Besuch des Heiligtums Covadonga.
  • Ausflug zu den seenartigen Lagos de Covadonga (Bus-Shuttle in Hochsaison).
  • Abends in Cangas de Onís übernachten (römische Brücke, Sidra-Bars).

Tag 5 – Richtung Galicien (Ribadeo & Playa de las Catedrales)

  • Fahrt ~200 km über die Autovía A-8.
  • Bei Ebbe die spektakulären Felsbögen am Strand bewundern. (Reservierung in der Hochsaison nötig.)
  • Campingplätze oder Stellplätze in Strandnähe.

Tag 6 – Lugo

  • 100 km ins Landesinnere, Besichtigung der komplett erhaltenen römischen Stadtmauer.
  • Rundgang auf der Mauer möglich, ca. 2 km.
  • Galicische Spezialitäten (z. B. Empanada, Queso Tetilla) genießen.

Tag 7–8 – Santiago de Compostela

  • 1,5 Std. Fahrt, Ankunft in der berühmten Pilgerstadt.
  • Besichtigung der Kathedrale, Bummel durch das Altstadtlabyrinth. Stimmungsvolle Atmosphäre.
  • Optionale Ausflüge nach Finisterre oder in die Rías Baixas-Weingebiete.

Tag 9–10 – Rückgabe oder Weiterfahrt

  • Camper in Santiago zurückgeben oder Abstecher nach A Coruña für Leuchtturmbesuch.
  • Für Weiterreisen in den Norden (Rückweg nach Bilbao) bietet sich eine malerische Küstenroute an.

4. Weitere lohnende Routen in Spanien

  • Pyrenäen-Querung (8–10 Tage, ~800 km): Von der Costa Brava über das Hochgebirge der Pyrenäen nach San Sebastián im Baskenland. Highlights sind der Nationalpark Ordesa y Monte Perdido, Bardenas Reales (Halbwüstenlandschaft) und kulinarische Genüsse in San Sebastián. Die beste Reisezeit ist Sommer oder Frühherbst, wenn Pässe offen sind. Abseits der Küste gibt es leere Bergstraßen und eindrucksvolle Aussichten.
  • Ruta de la Plata (10–14 Tage, ~800 km): Start in Sevilla oder Cádiz, dann gen Norden über Mérida (römisches Erbe), Cáceres (mittelalterliche Altstadt), Salamanca (Universitätsstadt) und weiter bis León oder Gijón. Entlang dieser alten Römerroute gibt es viele kulturelle Schätze. Ideal für Geschichts- und Architekturfreunde.
  • Andalusische Küstenroute (7–10 Tage): Fokus auf Cabo de Gata (Almería) über Málaga, Gibraltar nach Cádiz. Jede Küste hat ihren eigenen Charakter: Mediterrane Buchten wechseln mit dem windigen Atlantik in Tarifa. Unterwegs lohnen sich Stopps in den Pueblos Blancos oder in den Weinanbaugebieten von Málaga.
  • Weintour Nordspanien (5–7 Tage): Von Bilbao durch die Weinregion La Rioja (Besuch moderner Bodegas), weiter nach Navarra (Olite, Tudela). Viele Weingüter bieten Stellplätze fürWohnmobile. Perfekt für Gourmets, die Wein, Tapas und grüne Rebhänge schätzen.
  • Galicien-Rundfahrt (7 Tage): Küstenstraßen an den Rías Baixas entlang, Besuche in Santiago, A Coruña und der wilden Costa da Morte. Kleine Fischerdörfer, Leuchttürme und frische Meeresfrüchte unterstreichen das maritime Flair dieser Region.
  • Mallorca-Inselrunde (5–7 Tage): Mit einheimisch gemietetem Camper (Fähre vom Festland optional). Von Palma über das Tramuntana-Gebirge mitkurvenreichen Straßen (Sa Calobra), wieder hinab über Pollensa zum Nordosten und zurück durch die Ebenen der Inselmitte. Außerhalb der Hochsaison (April–Juni oder September–Oktober) ist es weniger überlaufen.

5. Übernachten mit dem Wohnmobil oder Camper in Spanien

Spanien bietet zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten, von luxuriösen Ferien-Campingplätzen bis zu kostenlosen Servicearealen. Allerdings ist Wildcampen grundsätzlich stark reglementiert. Ein gesunder Mix aus Campingplätzen, offiziellen Stellplätzen und gelegentlichem legalen Übernachten (pernocta) an Parkplätzen garantiert eine stressfreie Reise. Im Folgenden beleuchten wir wichtige Optionen und geben dazu wesentliche Daten, damit du bestens planen kannst.

5.1 Campgrounds (Campingplätze)

Anzahl und Ausstattung: In Spanien findest du rund 1.000 offizielle Campingplätze, etwa die Hälfte liegt an der Küste und die andere Hälfte im Landesinnern. Sie reichen von einfachen Plätzen mit Basisduschen bis hin zu 4-Sterne-Ferienanlagen mit Pool, Freizeitangeboten und Restaurants. Warmwasserduschen, Stromanschluss, Frischwasser, Abwasserstation und kleinem Laden gehören meist zum Standard.

Preise: Die Kosten variieren je nach Lage, Saison und Komfort. Im Hochsommer zahlst du gern 30–40 € pro Nacht (2 Personen + Camper + Strom). Nebensaison-Tarife können dagegen nur 15–25 € betragen. Manche Plätze akzeptieren Rabattkarten, z. B. die ACSI CampingCard, die in der Nebensaison Pauschalpreise von 13–23 € bietet.

Reservierung & Hochsaison: Gerade im August an beliebten Küsten sind einige Plätze monatelang im Voraus ausgebucht. Eine vorherige Online-Reservierung ist zu empfehlen, um einen guten Stellplatz zu sichern. In ländlicheren Gegenden und im Winter hast du dagegen oft freie Wahl.

Beispiele: Im Raum Barcelona gibt es Camping Tres Estrellas direkt an der Küste, südlich der Stadt. In Andalusien findest du Camping Cabopino (Marbella) teils mit Pool und guten Anbindungen. Im Norden sind Plätze rund um Potes oder in den bergigen Pyrenäen beliebte Stopps für Wanderfreunde.

Sicherheit & Service: Viele Campgrounds sind umzäunt, mit Rezeption und teils Nachtwache, was für ein gutes Sicherheitsgefühl sorgt. Manche bieten Aktivitäten, Kinderanimation, Bars oder Restaurants. Wer längere Zeit an einem Ort verweilen möchte, genießt hier solide Versorgung inkl. Waschmaschinen und Gasversorgung.

5.2 Wohnmobilstellplätze (Service Areas)

Merkmale: Wohnmobilstellplätze (auch Área de Autocaravanas genannt) sind spezielle, meist innerorts oder am Stadtrand gelegene Parkzonen, bei denen Frischwasser, Abwasser- und WC-Tankentsorgung angeboten werden. Nicht alle haben Stromanschluss oder Duschen, doch viele bieten zumindest Müllentsorgung und teils WLAN.

Kosten: Viele kommunale Stellplätze sind kostenlos oder verlangen einen symbolischen Betrag (z. B. 3–10 € pro Nacht). Private Stellplätze liegen höher, meist 10–15 €, können dafür aber Extras wie Elektrizität oder gesicherte Einfahrt bieten. Manchmal wird eine Gebühr nur für Wasser-/Stromnutzung erhoben.

Maximaler Aufenthalt: Häufig ist die Standzeit limitiert (24–72 Std.), um Durchreisenden Platz zu gewähren. Man darf dort übernachten, soll aber kein Campingverhalten (Stühle, Markise, Grill) zeigen.

Gute Beispiele: In vielen Städten wie Cáceres oder Granada existieren solche Plätze, oftmals stadtnah und gut abgesichert. Die Gemeinde bewirbt sie teils auf offiziellen Websites mit Angabe zu Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten.

Tipp: Mit Apps wie Park4Night oder Campercontact findest du schnell diese Stellplätze und oft Bewertungen von anderen Reisenden. Eintragungen geben Auskunft über Sicherheit, Lautstärke oder Sauberkeit.

5.3 Wildcampen (Regelung und Tipps)

Gesetzeslage: In Spanien ist das Wildcampen oder „acampada libre“ außerhalb offizieller Plätze grundsätzlich nicht erlaubt. Es drohen Strafen zwischen 30 € und 3.000 €, besonders in Naturparks oder an Stränden. Jedoch unterscheidet der Gesetzgeber zwischen „Campen“ (Markise ausgefahren, Stühle, Zeltaufbau) und „Parken & Übernachten“ (reine Nutzung des Fahrzeugs, ohne nach außen sichtbar campende Aktivitäten).

Pernocta (Nur Übernachtung im Fahrzeug): Per nationaler Verkehrsvorschrift DGT 08/V-74 darf man meist dort übernachten, wo das Parken erlaubt ist, solange keine Außeneinrichtungen genutzt werden. Keine Abwässer ablassen, keinen Grill aufstellen. So kann man in vielen Orten eine Nacht ohne Probleme verbringen, wenn kein Schild es explizit untersagt.

Regionale Unterschiede: In einigen Küstenabschnitten (z. B. Costa Brava, Valencianische Gemeinschaft) wird strenger kontrolliert. Parks oder Strände können Sperrzeiten über Nacht ausweisen. Nationale und Naturparks (z. B. Picos de Europa) verbieten Übernachten strikt.

Empfehlung: Wenig auffallen, spät ankommen, früh weiterfahren und sauber zurücklassen. Bei Polizeikontrolle freundlich bleiben und ggf. ausweichen. Alle Abfälle mitnehmen und keinen Lärm verursachen.

Strenger in Hochsaison: In Ferienmonaten sind viele Küstenparkplätze nachts für Camper gesperrt oder es werden Kontrollen ausgeführt. Deshalb auf lokale Schilder achten und im Zweifel lieber offizielle Stellplätze oder Campingplätze ansteuern.

Fazit: Kurzes diskretes Übernachten (Parken) ist an vielen Orten machbar, echtes Wildcampen jedoch meistens verboten. Halte dich an die Regeln, damit das Image von Wohnmobilreisenden positiv bleibt und Orte weiterhin offen für legale Übernachtungen bleiben.

6. Fahren in Spanien: Verkehrsregeln, Straßen & Tipps für Wohnmobile

  • Seitenverkehr: Rechts fahren, Überholen links. In Kreisverkehren hat der im Kreis befindliche Verkehr Vorfahrt.
  • Promillegrenze: Max. 0,5 ‰ (0,05 %). Fahranfänger (unter 2 Jahren Praxis) teils 0,3 ‰. Wer sicher gehen will, verzichtet komplett auf Alkohol.
  • Dokumente: Immer Führerschein, Fahrzeugpapiere und Versicherungsnachweis dabei haben. Nicht-EU-Lizenzen benötigen oft internationalen Führerschein.
  • Mautsystem: Viele → ehemalige ← Autobahnen sind inzwischen mautfrei geworden (z. B. große Teile der AP-7). Dennoch gibt es noch einige zahlungspflichtige Abschnitte rund um Madrid, im Baskenland oder in Galicien (AP-9). Zahlen mit Bargeld oder Karte an Mautstationen.
  • Geschwindigkeitslimits:
    • Wohnmobile ≤ 3,5 t: 120 km/h auf Autobahnen, 90 km/h auf Landstraßen, 50 km/h innerorts.
    • Wohnmobile > 3,5 t: 90 km/h auf Autobahnen, 80 km/h Landstraße, 50 km/h innerorts.
    Manche Städte führen allgemein Tempo 30 in Wohngebieten.
  • Treibstoff: Diesel (~1,45 €/l) und Benzin (~1,52 €/l) im März 2025. Kreditkarten akzeptiert, ländliche Tankstellen evtl. zu Siesta-Zeiten geschlossen (Automaten oft verfügbar).
  • Fahrkultur: Im Allgemeinen sind spanische Autofahrer rücksichtsvoll, aber zügig unterwegs. Wechsle, wenn ein dichter Pulk hinter dir ist, gelegentlich auf einen Halteplatz, um Staus zu vermeiden.
  • Umweltzonen: Madrid und Barcelona haben Low-Emission-Zones. Mietfahrzeuge bekommen meist eine Umweltplakette (B oder C). Sonst solltest du Park & Ride oder Campingplätze außerhalb wählen.
  • Besondere Vorsicht in Bergregionen: Steige und enge Serpentinen erfordern niedrigen Gang und vorausschauendes Fahren. Auf schmalen Passstraßen hat der Bergauffahrende Vorfahrt.
  • Sicherheit: Unfall oder Notruf: 112 einwählen. Warndreieck und Warnwesten sind Pflicht im Fahrzeug. Bei Panne Weste anziehen, bevor man aussteigt.

7. Top-Sehenswürdigkeiten: Spanien mit dem Wohnmobil erkunden

Unten findest du acht sehenswerte Natur- oder Landschaftsziele, die sich speziell für Camper lohnen:

  • Picos de Europa (Asturien/Kantabrien): Dramatische Kalkberge, tiefe Schluchten und idyllische Täler. Wanderungen zur Cares-Schlucht oder Seilbahnfahrt in Fuente Dé sind ein Muss. Zahlreiche Campingplätze im Tal (z. B. bei Potes). Grandiose Panoramen, auch im Herbst mit farbenfrohem Laub.
  • Ordesa y Monte Perdido (Aragón): Im Pyrenäengebiet liegt dieses spektakuläre Tal mit steilen Felswänden und Wasserfällen. Monte Perdido ist mit 3.355 m einer der höchsten Gipfel. In Torla oder Broto findest du Stellplätze und Camping. Ideal zum Wandern und Fotografieren.
  • Cabo de Gata (Almería, Andalusien): Eine karge Vulkanlandschaft, wo sich wüstenartige Hügel mit traumhaften Buchten abwechseln. Der Naturpark punktet mit Ruhe, klaren Gewässern und einzigartiger Geologie. Viele kleine Stellplätze in San José oder La Isleta del Moro.
  • Playa de las Catedrales (Galicien): Ein Strand mit riesigen Felsbögen und Höhlen, die bei Ebbe begehbar sind. Die Steinformationen erinnern an gotische Kathedralen. Reservierung in der Hochsaison nötig (kostenfrei), Campingplätze in Ribadeo vorhanden.
  • Montserrat (Katalonien): Zerklüftetes, gezacktes Gebirge mit dem berühmten Kloster Santa Maria de Montserrat. Beeindruckende Ausblicke auf die Ebene bis Barcelona. Einfacher Zugang mit Zahnradbahn oder Seilbahn, optional Übernachtung nahe dem Kloster (Parkplatz) oder in Orten darunter.
  • Bardenas Reales (Navarra): Eine bizarre Halbwüstenlandschaft, die durch Erosion entstanden ist. Natürliche Skulpturen, Schluchten und Plateaus, die an den „Wilden Westen“ erinnern. Per ausgeschilderten Schotterpisten zu durchfahren. Übernachten in umliegenden Dörfern wie Arguedas.
  • Sierra Nevada (Andalusien): Spaniens höchstes Gebirge auf dem Festland mit Gipfeln über 3.300 m (Mulhacén, Veleta). Im Winter Skigebiet, im Sommer frischer Rückzugsort. Campingoptionen in tiefer gelegenen Orten oder in den Alpujarras-Dörfern.
  • Doñana Nationalpark (Andalusien): Weitläufiges Feuchtgebiet am Guadalquivir-Delta mit reicher Vogelwelt und Chancen, den iberischen Luchs zu erspähen. Zugänglich nur per geführter Tour in Kernzonen, aber rund um El Rocío gibt es Stellplätze und den unvergleichlichen Charme einer Wildwest-Atmosphäre mit Sandstraßen.

8. Beste Reisezeit für Spanien im Wohnmobil oder Camper

Die Jahreszeit beeinflusst, wo und wie du am besten reisen kannst. Grundsätzlich sind Frühjahr (April–Juni) und Herbst (September–Oktober) ideal für moderate Temperaturen. Sommer bedeutet Hitze im Landesinnern, dafür oft perfektes Strandwetter. Winter kann im Süden mild sein, im Norden/Innenland hingegen kühl.

Option 1 – Spätfrühling (Mai/Juni): Hier präsentiert sich Spanien in voller Blüte, und die Temperatur liegt angenehm bei 20–25 °C. Weniger Touristen, moderate Preise. In Bergregionen sind Pässe zumeist schon offen, an vielen Stränden kann man bereits baden. Nachteil: In nördlichen Regionen könnte es noch unbeständiger sein.

Option 2 – Früher Herbst (September/Oktober): Das Meer ist nach dem Sommer noch warm, das Wetter stabil. Die meisten Feriengäste sind weg, du findest leichter Stellplätze. Nachteile: Regenbeginn in manchen Regionen (z. B. Nordspanien) und kürzere Tage.

Option 3 – Hochsommer (Juli/August): Perfekt für Meeresfans, insbesondere im Norden. Aber Vorsicht heißer Temperaturen bis 40 °C im Süd- und Zentralgebiet, überfüllte Küsten und teurere Campingplätze. Staus und Massen in Hafenstädten sind einzukalkulieren.

Option 4 – Wintermonate: Im Süden (Costa del Sol, Almería) sehr mild, teils 15–20 °C. Ideal fürs Überwintern. Gebiete wie die Pyrenäen oder die Meseta (z. B. Kastilien) sind deutlich kälter und manche Bergstraßen evtl. gesperrt. Weniger Tourismus, günstigere Mieten. Allerdings kürzere Tage und manche Campingbetriebe saisonbedingt geschlossen.

Empfehlung: Für eine Rundfahrt durchs ganze Land sind Frühling oder Herbst die besten Zeitfenster. Wer spezifisch in Nordspanien unterwegs ist, kann auch den Sommer nutzen, da das Klima dort frischer ist. Wer überwintern will, konzentriert sich auf Andalusien oder die Levante-Küste.

Fazit: Je nach Reiseziel kannst du jede Jahreszeit sinnvoll nutzen. Möchtest du Bergtouren und Strände verbinden, ist der Mai/Juni oder September optimal. Landsweit moderate Bedingungen und weniger Hochsaisonpreise.

9. Kosten und Budget: Was du wissen solltest

Campen in Spanien kann preiswert sein, wenn du bedacht planst. Die Ausgaben setzen sich im Wesentlichen aus Kraftstoff, Maut, Unterkunft (Campingplätze/Serviceplätze), Nahrung und Freizeit (Eintrittspreise, Aktivitäten) zusammen. Nachfolgend eine Übersicht typischer Kosten.

Kraftstoffverbrauch & Preise: Diesel kostet im Frühjahr 2025 ca. 1,45 € pro Liter, Benzin etwa 1,52 €. Ein durchschnittlicher Camper (unter 3,5 t) verbraucht 8–12 l/100 km. Bei 2.000 km sind das rund 160–240 l, also 230–350 €. Tipp: Auf Landstraßen sparst du Sprit, gemächlich fahren lohnt sich auch finanziell.

Mautgebühren: Viele Abschnitte sind heute mautfrei, doch manche Hauptstrecken (z. B. AP-9 in Galicien, einige Umgehungsstraßen Madrids) bleiben kostenpflichtig. Durchschnittlich ca. 9,50 € pro 100 km. Wer viel Landstraßen fährt, zahlt wenig bis nichts. Kalkuliere je nach Route zwischen 20 € und 100 € für einen zweiwöchigen Trip.

Fähren (optional): Wer die Balearen oder Kanaren ansteuern möchte, zahlt für Fahrzeug+Passagiere durchaus 100–300 € pro Weg, je nach Saison und Länge des Wohnmobils. Für rein festlandbasierte Routen entfällt dieser Posten.

Campsites & Stellplätze:

  • Campingplätze: Hochsaison-Küste: 30–40 € pro Nacht (2 Personen+Camper), Nebensaison oft 15–25 €. Wertige Anlagen mit Pool/Animation verlangen mehr.
  • Stellplätze (Área de Autocaravanas): Teils kostenlos, sonst meist 5–15 € inkl. V&E (Wasser/Entsorgung). Strom eventuell Aufpreis.
  • Freies Übernachten (Pernocta): Gratis, wenn es erlaubt ist (Parkregelungen beachten).

Verpflegung:

  • Lebensmittelkosten: Spanien ist etwas günstiger als Nordeuropa. Ein normaler Wocheneinkauf für 2 Personen (ohne Luxus) ~50–70 €. Einheimische Produkte (Obst, Gemüse, Olivenöl) sind preiswert.
  • Restaurant: Mittagsmenü (Menú del Día) 10–15 €. Tapas ~2–4 € pro Stück. Bier ~2,50 €, Wein im Supermarkt ab 3–4 €.

Freizeit & Eintritte: Alhambra ~14 €, Sagrada Família ~26 €, Königlicher Alcázar Sevilla ~13 €, Museen oft 10–15 €. Nationalparks verlangen meist keine Eintrittsgebühr, lediglich Parkkosten.

Andere Kosten: Münz-Waschmaschinen in Campingplätzen (4–6 € pro Ladung), Gasflaschen (Butano/Propano) ~15–18 € je Tausch. Kleinkram wie Mietsafe bei Camping (2–3 €/Tag) oder öffentliche Verkehrsmittel in Städten (1,50–2 €/Ticket).

Gesamtbudget-Beispiel (14 Tage, 2 Personen, Mittelklasse-Camper):
Kraftstoff: ~200–300 € (abhängig von Route).
Unterkunft: Mischung aus Camping (7 Nächte à ~25 €) und Stellplatz (7 Nächte teils kostenlos, teils 10 €) ⇒ ~175–200 €.
Verpflegung: Selbstverpflegung + gelegentliche Restaurantbesuche, ~300–400 € gesamt.
Freizeit/Eintritte: ~100–150 €.
Maut (optional): 30–70 €.
Summe ohne Mietgebühr: ~800–1.100 € für zwei Wochen (für 2 Pers.).
Camper-Miete: Bei ~70–120 €/Tag je nach Saison kämen 980–1.680 € dazu.

So ergibt sich ein Gesamtrahmen von ~1.800–2.700 € für zwei Personen, zwei Wochen, inkl. Miete. Es geht günstiger mit mehr Freistehen und Verzicht auf Restaurants oder teurer, wenn du oft campierst, lange Strecken fährst oder gehobene Restaurants favorisierst.

10. Nützliche Hinweise für eine gelungene Wohnmobil-Tour

  • Lerne ein paar spanische Sätze: In abgelegenen Regionen hilft es enorm, wenn du nach Stellplätzen fragst oder auf Märkten einkaufst. Ein kurzes „Hola, buenos días“ oder „¿Hay sitio para la autocaravana?“ schafft Sympathie.
  • Stadtzentren meiden: Alte Innenstädte haben enge Gassen. Parke außerhalb oder nutze spezielle Wohnmobilplätze, um Kollisionen und Fahrverbote zu umgehen.
  • Siesta-Zeiten beachten: Ländliche Geschäfte und manche Tankstellen schließen oft zwischen 14 und 17 Uhr. Plane Einkäufe früh oder abends.
  • Nimm Kleingeld mit: Für Mautsysteme, kleinere Märkte oder private Stellplatzkassen. Nicht überall funktioniert Kartenzahlung.
  • Keine Campingmöbel bei „Pernocta“: Wenn du nur irgendwo parkst, kein Markisenauszug, kein Stuhlrausstellen – sonst riskierst du Ärger oder Strafen.
  • An Bergstraßen langsam fahren: Lieber im niedrigen Gang bremsen (Motorbremse), um Hitze an den Bremsen zu vermeiden. Steile Gefälle besonders umsichtig ansteuern.
  • Montags aufpassen: Viele Museen und Kulturstätten sind montags zu. Informiere dich vorab über Öffnungszeiten.
  • Sichere dein Eigentum: Lass keine teuren Gegenstände sichtbar im Camper liegen, vor allem in Städten oder Autobahnraststätten. In bewachten Campgrounds ist es entspannter.
  • Regionale Lebensmittelmärkte: Frisches Obst, Gemüse und lokale Käse sind lecker. Meist günstiger und kommunikativer als Supermärkte.
  • Umweltzonen: Vor Anreise checken, ob dein Mietfahrzeug registriert ist. Barcelona und Madrid sind besonders streng.

11. FAQ zur Wohnmobil-Reise

  • 1) Ist Wildcampen in Spanien wirklich verboten?

    Grundsätzlich ja. Frei in der Natur stehen (Zelt, Tische, Markise) ist nicht erlaubt. Allerdings kannst du in vielen Regionen legal auf Parkplätzen übernachten, wenn du nicht „campst“, sondern nur im Fahrzeug schläfst. Achte auf regionale Verbote und offizielle Hinweisschilder.

  • 2) Benötige ich einen internationalen Führerschein?

    Führerscheine aus der EU reichen aus. Aus Nicht-EU-Ländern wie den USA oder Kanada kann ein internationaler Führerschein sinnvoll sein – manche Vermieter verlangen ihn zusätzlich zum Original.

  • 3) Wie hoch sind die Geschwindigkeitsgrenzen für Camper?

    Für Wohnmobile unter 3,5 t gelten 120 km/h auf Autobahnen, 90 km/h auf offenen Landstraßen und 50 km/h innerorts. Größere Fahrzeuge über 3,5 t fahren maximal 90 km/h auf Autobahnen. Immer auf lokale Schilder achten, manche Streckenabschnitte haben strengere Limits.

  • 4) Kann ich überall frisches Wasser und Abwasser entsorgen?

    In Spanien gibt es ein großes Netz an Servicestellen für Wohnmobile, z. B. kostenlose kommunale Areas oder Tankstellen mit V/E-Station. Campingplätze bieten diesen Service ebenfalls. Mit Apps wie Park4Night findest du schnell Entsorgungsmöglichkeiten in jeder Region.

  • 5) Ist es sicher, auf Autobahnraststätten zu übernachten?

    Im Allgemeinen ja, viele Raststätten sind belebt und gut beleuchtet. Schließe stets Türen/Fenster, Wertsachen nicht sichtbar liegen lassen. Für längere Aufenthalte fühlen sich Campingplätze oder städtische Stellplätze oft sicherer an. Achte auf dein Bauchgefühl, gerade spätabends.

  • 6) Wie funktioniert das Mautsystem konkret?

    Auf den verbliebenen mautpflichtigen Straßen ziehst du an der Einfahrt ein Ticket. Bei Verlassen der Strecke zahlst du per Bar/Karte je nach gefahrenen Kilometern. Manche Spuren sind automatisiert (Via-T-Transponder), die du nur nutzen kannst, wenn du das Gerät besitzt. Ansonsten in die manuell bedienten Spuren.

  • 7) Wie finde ich spontane Übernachtungsplätze?

    Am besten per Smartphone-App: Park4Night, iOverlander oder Campercontact listen Stellplätze und Parkmöglichkeiten mit Bewertungen. Zudem helfen regionale Tourismusbüros oft weiter und verweisen auf kommunale Stellplätze.

  • 8) Kann man Leitungswasser bedenkenlos trinken?

    Ja, spanisches Leitungswasser ist generell trinkbar. Manchmal schmeckt es gechlort oder hat höheren Kalkgehalt. Viele greifen dennoch auf günstiges Flaschenwasser zurück. In ländlichen Brunnen oder an abgelegenen Zapfstellen kann die Qualität variieren; bei Zweifeln lieber nicht trinken.

  • 9) Sind viele Campingplätze auch im Winter geöffnet?

    Im Süden, an der Costa del Sol oder Costa Blanca, hat eine Reihe von Plätzen ganzjährig offen. Im Norden oder Hochgebirge schließen etliche Anlagen von November bis März. InTouristenregionen (z. B. Costa Tropical) bleiben jedoch viele wegen Überwinterern geöffnet.

  • 10) Wie funktioniert die Gasversorgung im Camper?

    Spanien verwendet häufig Butan- oder Propanflaschen (Repsol, Cepsa). Beim Mieten ist meist eine volle Flasche inklusive. Zum Austausch einfach zu Tankstellen oder Eisenwarenläden (Ferretería) fahren. Refill-Systeme (LPG-Autogas) sind auch möglich, aber weniger verbreitet als in Nordeuropa. Prüfe vorab, welcher Anschluss erforderlich ist.

  • 11) Worin unterscheiden sich Stellplätze, Campingplätze und Wildparkplätze?

    • Campingplätze: umfangreiche Ausstattung, dafür höherer Preis. • Stellplätze (Areas): primär zum Übernachten und Ver-/Entsorgen, teils kostenlos. • Wildparkplätze: normales Parken, kein Campingverhalten erlaubt, mit dem Risiko lokaler Kontrollen. Die beste Option variiert je nach Komfort- und Sicherheitsbedürfnis.

  • 12) Reicht eine Woche, um viel zu sehen?

    Spanien ist groß. In einer Woche schafft man z. B. eine kompakte Andalusienrunde oder einen Teil Kataloniens. Längere Routen (z. B. Nordspanien) empfehlen sich eher ab 10 Tagen. Lieber weniger Ziele intensiver erleben, weil die Entfernungen oft unterschätzt werden.



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