Portugal mit dem Wohnmobil: Routen, Tipps und praktische Infos

Ein Wohnmobil fährt entlang der portugiesischen Küste mit Blick auf die steilen Klippen und den Ozean.

Portugal ist ein Land voller Kontraste und ein wahres Paradies für alle, die es lieben, in ihrem Wohnmobil oder Camper unterwegs zu sein. Zwischen den malerischen Stränden des Südens, den grünen Weinbergen im Norden und den imposanten Städten im Zentrum findet jeder Reisende das perfekte Ambiente. Kein Wunder, dass Portugal Jahr für Jahr zu den beliebtesten Zielen für Roadtrips zählt.

Dieser Leitfaden zeigt dir, wie du das Beste aus deinem Portugal-Abenteuer im Wohnmobil herausholst. Wir stellen dir die schönsten Routen, rechtliche Aspekte, Übernachtungsmöglichkeiten und praktische Tipps vor. Egal, ob du zum ersten Mal mit einem Camper in Portugal unterwegs bist oder schon Erfahrung hast: Hier findest du wertvolle Informationen und Inspiration für deinen unvergesslichen Roadtrip.

INHALTSVERZEICHNIS

1. Warum Portugal mit dem Wohnmobil entdecken?

Portugal ist reich an kulturellen Schätzen, feinsandigen Stränden und atemberaubenden Naturparks. Mit dem Wohnmobil kannst du diese Vielfalt in deinem eigenen Tempo erleben, statt dich an starre Zeitpläne zu halten. Der Atlantik spielt eine zentrale Rolle im portugiesischen Leben; das milde Klima und die endlosen Küstenstraßen machen das Land zu einem idealen Ziel für alle, die Strände, Surfspots, Kultur und Kulinarik kombinieren möchten.

Das Hinterland von Portugals Zentrum verzaubert mit historischen Dörfern, traditionsreicher Küche und familiengeführten Weingütern. Im Norden beeindrucken die unzähligen Hügel und Rebstockterrassen im Douro-Tal, wo der weltberühmte Portwein herkommt. Der Süden dagegen besticht durch die Felsenformationen der Algarve und das sonnige Alentejo, bekannt für seine Olivenhaine und abgelegenen Strände. Außerdem erwartet dich die herzliche Gastfreundschaft der Portugiesen, die sich besonders im ländlichen Raum spüren lässt.

Das flexible Reisen im Wohnmobil bedeutet auch, dass du unterwegs spontane Abstecher machen kannst – zum Beispiel in kleine Fischerorte, malerische Buchten oder lokal organisierte Feste, die dir einen Einblick in Portugals Kultur geben. So bleibt jede Etappe individuell und unvergesslich.

2. Ein Wohnmobil in Portugal mieten

Wer keine eigene Reisemobilflotte besitzt, kann vor Ort problemlos einen Camper oder ein Wohnmobil mieten. Portugal ist auf Roadtrips spezialisiert und bietet daher eine breite Auswahl an Fahrzeugtypen und Vermietungsdiensten. Besonders in den Regionen um Lissabon, Faro und Porto findest du viele Verleihstationen, die sowohl kompakte Campervans für zwei Personen als auch geräumige Alkoven-Wohnmobile für Familien anbieten.

Die Preise variieren je nach Saison: In der Hauptreisezeit (Juni bis August) musst du mit höheren Tagesmieten rechnen, während du in der Nebensaison oft preiswerte Angebote findest. Im Durchschnitt gibt es in Portugal mehrere Dutzend seriöse Vermieter – sowohl internationale Ketten als auch lokale Familienbetriebe. Neben dem Modell spielt auch die Ausstattung eine Rolle für den Endpreis, etwa Solarzellen, Klimaanlage, beheizte Wassertanks oder Extras wie Fahrradträger.

Beim Mieten ist es ratsam, vorab auf die Versicherungsbedingungen zu achten. Häufig ist eine Vollkaskoversicherung mit Selbstbeteiligung integriert, die man je nach Anbieter reduzieren kann. Wer mehr als einen Fahrer eintragen möchte, sollte überprüfen, ob dies Zusatzkosten verursacht. Mit einer sorgfältigen Vorbereitung kannst du sicherstellen, dass dein gemietetes Wohnmobil ideal zu deinen Reiseplänen passt.

3. Die besten Wohnmobil-Routen für deine Portugal-Reise

Portugal bietet eine Fülle an abwechslungsreichen Touren, bei denen du atemberaubende Küsten, charmante Dörfer und eine faszinierende Natur erkunden kannst. Hier stellen wir dir drei empfohlene Routen vor, die besonders häufig gewählt werden und ideal zum Entdecken des Landes im Wohnmobil sind.

10 Tage: Algarve & Alentejo

Holztreppe mit Blick auf den Praia do Camilo in der Algarve, Portugal, bei Sonnenuntergang.

  • Reiseroute: Faro > Tavira > Lagos > Sagres > Sines > Évora > Vila Nova de Milfontes > Odeceixe > Aljezur > Faro
  • Empfohlene Reisedauer: 10 Tage
  • Gesamtdistanz: ca. 800 km
  • Beste Reisezeit: Frühling oder Herbst, wenn die Temperaturen angenehm sind
  • Höhepunkte: Dramatische Felsklippen, Sandstrände, historische Städte, lokale Küche

Diese Rundreise verbindet die bekanntesten Orte im Süden Portugals: Die sonnige Algarve mit ihren Buchten und Klippen, sowie das ruhige Alentejo mit Olivenhainen und weitläufigen Küstenstreifen. Unterwegs entdeckst du mittelalterliche Städtchen, verwöhnst dich mit fangfrischem Fisch und genießt malerische Sonnenuntergänge an den Steilküsten.

Tag 1 – Faro

  • Erkunde die historische Altstadt und spaziere über den idyllischen Yachthafen. Die Kathedrale von Faro bietet einen schönen Ausblick auf die Lagunenwelt des Naturparks Ria Formosa.
  • Probiere lokale Meeresfrüchte und besuche einen der zahlreichen Märkte, um Obst und Käse einzukaufen.
  • Camping empfohlen: Der nahegelegene Campingplatz in Faro verfügt über Stromanschluss und liegt günstig zum Zentrum.

Tag 2 – Tavira

  • Fahre etwa 40 km weiter nach Tavira, einer der reizvollsten Städte an der Ostalgarve.
  • Die arabisch anmutende Altstadt, kleine Brücken und der Blick von der Burgmauer sind echte Highlights.
  • Schippere mit der Fähre zu den Stränden auf der Insel Ilha de Tavira und genieße einen Nachmittag am Atlantik.
  • Camping empfohlen: In Stadtnähe gibt es einen Wohnmobil-Stellplatz mit Wasser- und Stromversorgung.

Tag 3 – Lagos

  • Von Tavira aus sind es rund 100 km nach Lagos. Besuche die berühmten Felsformationen der Ponta da Piedade und entdecke traumhafte Strände wie Praia Dona Ana.
  • Im historischen Stadtzentrum gibt es viele kleine Läden und Restaurants, wo du Spezialitäten wie Cataplana kosten kannst.
  • Camping empfohlen: Camping Trindade oder ein nahe gelegener Stellplatz im Hinterland von Lagos.

Tag 4 – Sagres

  • Knapp 30 km weiter südwestlich liegt Sagres mit seiner rauen Steilküste.
  • Das Cabo de São Vicente sorgt für imposante Sonnenuntergänge. Auch Surfer lieben die Gegend wegen der kräftigen Wellen.
  • Eine Besichtigung der Fortaleza de Sagres lohnt sich, um mehr über die Seefahrergeschichte Portugals zu erfahren.
  • Camping empfohlen: Im Ort selbst findest du mehrere Übernachtungsmöglichkeiten für Camper mit Blick aufs Meer.

Tag 5 – Sines

  • Auf dem Weg in das Alentejo legst du rund 110 km zurück und erreichst die Hafenstadt Sines.
  • Durchstreife die Altstadt und besuche das Castelo de Sines, das Geburtshaus von Vasco da Gama.
  • Entdecke in den Restaurants traditionelle Eintöpfe oder probiere Alentejo-Wein.
  • Camping empfohlen: In Sines gibt es Stellplätze entlang der Küste oder im Stadtgebiet.

Tag 6 – Évora

  • Etwa 150 km östlich wartet Évora, die geschichtsträchtige Hauptstadt des Alentejo.
  • Hier erwarten dich der römische Tempel Templo Romano, die imposante Kathedrale und unzählige Gassen voller Geschichte.
  • Die regionale Küche bietet Käse, Oliven und den berühmten Migas-Eintopf.
  • Camping empfohlen: Außerhalb der Stadt findest du Campingplätze im Grünen, mit herrlicher Ruhe.

Tag 7 – Vila Nova de Milfontes

  • Fahre rund 130 km zurück Richtung Westküste nach Vila Nova de Milfontes. Dieser Ort bietet Flussmündung plus Atlantikküste und ist ein beliebtes Surf- und Familienreiseziel.
  • Nutze die Gelegenheit für eine Bootsfahrt auf dem Rio Mira oder entspanne am Strand.
  • Camping empfohlen: Direkt im Ort gibt es Stellplätze. Auch in Meeresnähe stehen mehrere private Campingplätze zur Wahl.

Tag 8 – Odeceixe

  • Weiter südlich, etwa 40 km entfernt, liegt Odeceixe, an der Grenze zwischen Alentejo und Algarve.
  • Die Praia de Odeceixe ist bekannt für ihren breiten Strandstreifen zwischen Fluss und Ozean – ideal zum Schwimmen und Surfen.
  • Nimm dir Zeit für einen Spaziergang durch das Dorf und genieße den Charme der weißen Häuser.
  • Camping empfohlen: Suchen dir einen der kleineren, naturnahen Plätze in der Nähe, um die Ruhe der Region zu erleben.

Tag 9 – Aljezur

  • Nach etwa 20 km erreichst du Aljezur, berühmt für seine Burg auf einem Hügel und die wilde Natur ringsum.
  • Wanderungen zu den Stränden rund um Arrifana oder Monte Clérigo lohnen sich. Auch Wassersport-Fans kommen auf ihre Kosten.
  • Camping empfohlen: Mehrere Stellplätze stehen zur Verfügung, oft mit Meerblick oder in direkter Strandnähe.

Tag 10 – Rückkehr nach Faro

  • Von Aljezur fährst du circa 110 km zur Ausgangsstation nach Faro zurück.
  • Nutze den Tag, um letzte Souvenirs zu kaufen und die Altstadt ein weiteres Mal zu genießen.
  • Gib dein gemietetes Wohnmobil ab oder beende deinen Roadtrip dort, wo alles begonnen hat.

7 Tage: Nordportugal & Douro-Tal

Grüne Hügel und ein See im Nationalpark Peneda-Gerês, Portugal.

  • Reiseroute: Porto > Guimarães > Braga > Parque Nacional de Peneda-Gerês > Chaves > Peso da Régua > Porto
  • Empfohlene Reisedauer: 7 Tage
  • Gesamtdistanz: ca. 600 km
  • Beste Reisezeit: Spätsommer bis Herbst, wenn die Weinlese stattfindet
  • Höhepunkte: UNESCO-Welterbe Douro-Tal, historische Altstädte, kulinarische Klassiker wie Portwein

Diese siebentägige Tour führt dich durch den geschichtsträchtigen Norden, wo du mittelalterliche Städte, das pulsierende Porto und das spektakuläre Douro-Tal erlebst. Die Kombination aus Kultur und Natur bietet einen unvergesslichen Mix aus Tradition, Weinbau und atemberaubenden Landschaften.

Tag 1 – Porto

  • Starte in Porto: Die Ribeira am Fluss Douro, der Marktplatz Bolhão und die Portweinkeller in Vila Nova de Gaia sind Must-Sees.
  • Probier eine Francesinha, den berühmten überbackenen Sandwich-Klassiker aus Porto.
  • Camping-Hinweis: Rund um Porto gibt es private Stellplätze; buche frühzeitig, da die Stadt beliebt ist.

Tag 2 – Guimarães

  • Fahre ca. 55 km nach Guimarães, der “Wiege der Nation”. Das historische Zentrum gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
  • Besichtige das Schloss von Guimarães und den Palácio dos Duques de Bragança.
  • Camping-Hinweis: Am Stadtrand findest du Einrichtungen für Wohnmobile in ruhiger Lage.

Tag 3 – Braga

  • Weiter geht es nach Braga (etwa 25 km). Die Stadt ist eines der religiösen Zentren Portugals.
  • Der Bom Jesus do Monte ist ein prachtvolles Heiligtum mit imposanter Treppenanlage und fantastischer Aussicht.
  • Camping-Hinweis: Ein einfacher Stellplatz befindet sich in Braga-Nähe. Alternativ kannst du weiterfahren Richtung Peneda-Gerês.

Tag 4 – Parque Nacional de Peneda-Gerês

  • Nach rund 40 km erreichst du den einzigen Nationalpark Portugals: Wälder, Wasserfälle und wilde Berglandschaften.
  • Nutze die Wanderwege und Badestellen oder besuche kleine Bergdörfer. Infos zu den Parkzonen findest du auf visitportugal.com.
  • Camping-Hinweis: Im Nationalpark gibt es einzelne Camper-freundliche Plätze; Wildcampen ist nur eingeschränkt möglich.

Tag 5 – Chaves

  • Knapp 80 km nördlich liegt Chaves, bekannt für seine Thermalquellen und römische Brücke.
  • Probiere die regionale Wurstspezialität Alheira oder koste den kräftigen Rotwein der Region.
  • Camping-Hinweis: Am Rande der Stadt befindest du dich in ruhiger Lage und erreichst das Zentrum per Fahrrad.

Tag 6 – Peso da Régua

  • Fahre ca. 100 km weiter zum Douro-Tal. Peso da Régua ist einer der Hauptorte für den Portweinhandel.
  • Genieße eine Bootsfahrt auf dem Douro oder besuche ein Weingut, um die berühmten Portweine zu probieren.
  • Camping-Hinweis: Private Stellplätze mit fantastischem Blick auf die terrassierten Weinberge sind verfügbar.

Tag 7 – Zurück nach Porto

  • Über die Weinstraßen fährst du rund 120 km zurück Richtung Porto. Die Panoramablicke auf Weinberge und den Fluss sind spektakulär.
  • Nach Ankunft kannst du den späten Nachmittag für letzte Erkundungen in Portos Altstadt nutzen.
  • Abgabe des Campers oder Rückfahrt nach Hause lassen sich hier flexibel gestalten.

8 Tage an der Westküste

Die historische gelbe Straßenbahn vor der Kathedrale Sé in Lissabon, Portugal.

  • Reiseroute: Lissabon > Sintra > Ericeira > Peniche > Nazaré > Figueira da Foz > Aveiro > Coimbra (optional) > Lissabon
  • Empfohlene Reisedauer: 8 Tage
  • Gesamtdistanz: ca. 700 km
  • Beste Reisezeit: Frühsommer oder Herbst, um die Hochsaison zu umgehen
  • Höhepunkte: Wellen am Atlantik, Fischerdörfer, Kultur in Lissabon und Coimbra

Diese Tour konzentriert sich auf die atemberaubende Westküste Portugals. Perfekt für Surfer, Küstenliebhaber und alle, die zwischen pulsierenden Städten und idyllischen Stränden pendeln möchten. Nebenbei kommst du in den Genuss der lebhaften Kultur von Lissabon und Coimbra.

Tag 1 – Lissabon

  • Entdecke die Altstadtviertel Alfama und Bairro Alto. Fahre mit der nostalgischen Tram 28.
  • Besuche den Torre de Belém und probiere die berühmten Pastéis de Belém.
  • Camping-Hinweis: In der Umgebung Lissabons gibt es mehrere Campingplätze; ein zentral gelegener Platz ermöglichet schnelle City-Fahrten.

Tag 2 – Sintra

  • Nur 30 km von Lissabon entfernt triffst du auf Paläste wie den Palácio da Pena oder die mystische Quinta da Regaleira.
  • Ein Spaziergang durch Sintras enge Gassen ist ein romantisches Erlebnis.
  • Camping-Hinweis: Ein bewachter Bereich am Stadtrand oder einzelne Parkplätze in ländlicher Umgebung bieten sich an.

Tag 3 – Ericeira

  • Etwa 35 km Fahrt Richtung Küste. Ericeira gilt als Surfer-Hotspot mit erstklassigen Wellen.
  • Flaniere durch das charmante Zentrum, probiere frische Meeresfrüchte und feiere abends in einer der Bars.
  • Camping-Hinweis: Vor Ort gibt es mehrere Surfcamps und Campingplätze in Strandnähe.

Tag 4 – Peniche

  • Weiterfahrt von ca. 60 km. Peniche lockt mit Stränden wie Supertubos – weltbekannt bei Surfern.
  • Besichtige die Festung Fortaleza de Peniche, die historisch bedeutsam ist.
  • Camping-Hinweis: In der Nähe befinden sich Campinganlagen speziell für Wassersportler.

Tag 5 – Nazaré

  • Knapp 60 km weiter nördlich: Nazaré ist für seine Riesenwellen bekannt – besonders im Winter.
  • Spaziere zur Erhöhung Sítio da Nazaré, um einen Panoramablick auf den Strand zu genießen.
  • Camping-Hinweis: Innerhalb kurzer Distanz findest du Stellplätze an den Hügeln, teils mit Seeblick.

Tag 6 – Figueira da Foz

  • Fahre rund 70 km. Figueira da Foz bietet einen der breitesten Strände Portugals.
  • Für Kulturfans lohnt ein Besuch des Casino Figueira oder der Festung Santa Catarina.
  • Camping-Hinweis: Direkt an der Küste sind mehrere Stellplätze mit Anschluss an kleine Bars.

Tag 7 – Aveiro & Coimbra (optional)

  • Nach etwa 65 km erreichst du Aveiro, die “Venedig Portugals” mit ihren Kanälen und bunten Moliceiro-Booten.
  • Wer möchte, legt einen Abstecher nach Coimbra (45 km entfernt) ein, um die berühmte Universität zu besuchen.
  • Camping-Hinweis: In Aveiro findest du einfache Stellplätze im Stadtbereich. Coimbra bietet zentral gelegene Optionen für Reisemobile.

Tag 8 – Rückkehr nach Lissabon

  • Die letzte Etappe (rund 220 km) führt dich zum Ausgangspunkt zurück.
  • Plane eventuell einen Stopp in kleinen Orten entlang der Westküste oder nutze die Strecke am Stück, je nach Zeit.
  • Am Ziel angekommen, kannst du deinen Camper abgeben und die Erinnerungen an schöne Küsten und Städte bewahren.

4. Weitere lohnende Routen in Portugal

Luftaufnahme der sternförmigen Festung von Elvas in der Region Alentejo, Portugal.

  • Historische Dörfer im Zentrum: Eine Route durch die Aldeias Históricas – darunter Sortelha, Almeida und Monsanto. Dich erwarten gepflasterte Gassen, gut erhaltene Stadtmauern und Panoramablicke auf Berglandschaften. In vielen dieser älteren Dörfer scheint die Zeit stehengeblieben zu sein.
  • Weinstrasse Alentejo: Starte in Évora und fahre Richtung Monsaraz und Reguengos de Monsaraz. Hier laden zahlreiche Weingüter zur Verkostung ein. Genieße den Landschaftswechsel von Olivenhainen zu sanften Hügeln voller Rebstöcke.
  • Serra da Estrela: Für Bergliebhaber lohnt sich ein Abstecher ins höchste Gebirge Portugals. Kleine Bergdörfer, Naturparks und klare Bergseen versprechen Ruhe und Wanderfreude. Im Winter lockt sogar ein kleines Skigebiet.

5. Übernachten mit dem Wohnmobil in Portugal

Mehrere Wohnmobile am Strand in Portugal, umgeben von Dünen und Meerblick.

5.1 Gesetzliche Regelungen: Übernachten im Wohnmobil

Die gesetzlichen Regelungen zum Übernachten im Wohnmobil in Portugal sind in den letzten Jahren verschärft worden. Grundsätzlich gilt, dass das “Wildcampen” vor allem in Schutzgebieten – etwa an bestimmten Küstenabschnitten oder Naturreservaten – untersagt ist. Wer außerhalb offizieller Stellflächen und Campingplätze übernachten möchte, muss sich an die vor Ort geltenden Regeln halten. In Portugal besteht die Möglichkeit, auf gekennzeichneten Flächen bis zu 48 Stunden zu bleiben, sofern diese nicht in sensiblen Naturschutzregionen liegen. Einige Gemeinden regeln individuelle Sonderbestimmungen, die ebenfalls zu beachten sind.

Nicht gestattet ist das Abstellen des Wohnmobils, wenn es eindeutig als “Camping” interpretiert wird, zum Beispiel durch ausgefahrene Markisen oder aufgestellte Campingmöbel in Bereichen, wo es verboten ist. Bei Verstößen drohen teils empfindliche Bußgelder. Eine gute Anlaufstelle für konkrete Informationen sind die lokalen Tourismusbüros oder Gemeindeverwaltungen, die oft Anweisungen zur aktuellen Situation herausgeben.

5.2 Praktische Tipps für eine sichere und bequeme Nacht

Portugal ist bekannt für seine gastfreundlichen Stellplätze und Campingplätze, die meist das ganze Jahr geöffnet haben. Falls du eine organisierte Übernachtungsmöglichkeit bevorzugst, findest du auf Webseiten wie campingcarportugal.com und caramaps.com/de zahlreiche Plätze mit Bewertungen. Wenn du lieber spontan unterwegs sein möchtest, hilft dir die App park4night.com/de, um komfortable Stellplätze zu finden.

Einige Tipps für ruhige Nächte: Meide abgelegene Orte, an denen kaum jemand sonst übernachtet – vor allem, wenn du allein unterwegs bist. Achte darauf, das Reisemobil sicher zu verschließen und keine Wertsachen sichtbar liegen zu lassen. Versuch, den Platz sauberer zu verlassen, als du ihn vorgefunden hast, damit das Wildcampen nicht in Verruf gerät. In beliebten Regionen – etwa an den Stränden der Algarve – ist es ratsam, früh anzukommen, um noch einen geeigneten Stellplatz zu ergattern.

6. Fahren in Portugal: Tipps für Wohnmobil & Camper

  • Allgemeine Fahrweise: Portugal hat Rechtsverkehr. Besonders in Großstädten wie Lissabon oder Porto kann es zeitweise eng werden; bleib also entspannt.
  • Peajes / Autobahnen: Auf vielen Autobahnen fallen Mautgebühren an. Darüber hinaus existieren rein elektronische Mautstellen, bei denen du keine Barzahlung leisten kannst.
  • Geschwindigkeitsbegrenzungen: Folgende Limits gelten meist: 50 km/h in Orten, 90 km/h auf Landstraßen, 100 km/h auf Expressways und 120 km/h auf Autobahnen (für Fahrzeuge bis 3,5 t).
  • Dokumente und Ausstattung: Immer dabei haben: Führerschein, Fahrzeugschein, Versicherungsnachweis, Warnweste und Warndreieck.
  • Alkoholgrenze: 0,5 ‰ (für Fahranfänger unter drei Jahren Führerscheinbesitz 0,2 ‰).
  • Telefonieren am Steuer: Nur mit Freisprecheinrichtung erlaubt. Sonst drohen saftige Bußgelder.
  • Tankstellennetz: In Städten und an Hauptverkehrsstraßen dichter. In ländlicheren Gegenden solltest du rechtzeitig tanken.
  • Besonderheiten im Gebirge: In Regionen wie Serra da Estrela kann es zu engen Bergstraßen kommen. Sei auf enge Kurven und Gegenverkehr vorbereitet.
  • Kontrollen: Die Polizei (GNR oder PSP) führt gelegentlich Verkehrs- und Dokumentenkontrollen durch. In der Regel unkompliziert, solange alle Vorschriften beachtet werden.

7. Maut in Portugal: Systeme & Bezahlung

Autobahnmautstelle in Portugal mit mehreren Fahrspuren und automatischen Schranken.

Portugal verfügt über ein komplexes Mautsystem, das sich in zwei Hauptkategorien unterteilt: Zum einen gibt es die traditionellen Strecken mit Zahlstellen, an denen du bar oder mit Karte bezahlen kannst. Zum anderen existiert eine wachsende Zahl elektronischer Mautabschnitte mit automatischer Kennzeichenerfassung. Für letztere musst du vorab eine geeignete Zahlungsoption einrichten. Diese klare Aufteilung zwischen herkömmlichen und rein elektronischen Autobahnen hat sich in den letzten Jahren verfestigt, da Portugal die Digitalisierung des Verkehrsnetzes vorantreibt.

Wer für die elektronischen Abschnitte nicht vorbereitet ist, kann leicht in Schwierigkeiten geraten. Zum Glück bieten Websites wie portugaltolls.com umfangreiche Informationen zum Thema EasyToll, TollService oder TollCard. Ebenfalls hilfreich ist die Seite TollCard, wo du Guthabenkarten für elektronische Mautstrecken erwerben kannst. Dank dieser Optionen kannst du die Abrechnung deiner Mautkilometer automatisieren. Das ist gerade dann praktisch, wenn du größere Streckenabschnitte durch Portugal fährst und nicht dauernd anhalten möchtest, um Gebühren zu zahlen.

  • EasyToll: Du verknüpfst deine Kreditkarte mit deiner Fahrzeugkennzeichnung. Die Maut wird automatisch abgebucht.
  • TollService: Dieses Prepaid-System lohnt sich für kurze Aufenthalte und ermöglicht eine zeitliche Flatrate (z.B. 3 Tage), in der du auf allen elektronischen Abschnitten unbegrenzt fahren kannst.
  • TollCard: Damit kannst du eine bestimmte Summe (z.B. 5, 10, 20 oder 40 Euro) aufladen und anrechnen. Aktivierung erfolgt per SMS mit Angabe deiner Kennzeichen-Daten.

Unabhängig davon, für welches System du dich entscheidest: Achte stets auf die Schilder. „Electronic Toll Only“ bedeutet, dass dort keine Barzahlung möglich ist. Für klassisch betriebene Autobahnabschnitte gibt es nach wie vor Mautstationen, an denen du ein Ticket ziehst und erst am Ende der Strecke bezahlst. Auch hier sind EC- und Kreditkarten in der Regel gängige Zahlungsmittel. Plant man im Vorfeld sorgfältig die Route und richtet rechtzeitig die elektronische Zahlungsvariante ein, sind die Mautgebühren in Portugal kein großes Hindernis für einen gelungenen Roadtrip.

8. Top-Sehenswürdigkeiten: Portugal mit dem Wohnmobil erkunden

Eine gelbe Straßenbahn fährt durch eine mit traditionellen Azulejos geschmückte Straße in Lissabon.

Wer Portugal mit dem Wohnmobil entdeckt, sollte unbedingt einige landschaftliche und kulturelle Highlights einplanen. Hier eine Auswahl sehenswerter Ziele, die sich besonders für Reisende im Camper lohnen:

  • Peneda-Gerês-Nationalpark: Im Norden Portugals beeindruckt der Peneda-Gerês-Nationalpark (portugiesisch: Parque Nacional da Peneda-Gerês) mit Wasserfällen, Wanderwegen und dichten Wäldern.
  • Lissabon: Die Hauptstadt bietet historischen Charme, moderne Kultur und beeindruckende Aussichtspunkte. Mit dem Wohnmobil bleibst du am Stadtrand und erkundest die City bequem per Nahverkehr.
  • Porto: Zwischen der Ribeira und den Portweinkellern wartet eine einzigartige Altstadt auf dich. Genieße den Blick vom Douro-Ufer und probiere die lokale Küche.
  • Südwestküste Alentejo & Costa Vicentina: Der Naturpark Südwest-Alentejo und Costa Vicentina begeistert mit wilden Stränden, Klippen und ruhigen Dörfern – ideal für Surfer und Ruhesuchende.
  • Sintra: Das UNESCO-Weltkulturerbe unweit von Lissabon. Entdecke den Palácio da Pena und die romantischen Gärten der Quinta da Regaleira.

9. Beste Reisezeit für Portugal im Wohnmobil

Ufer des Douro-Flusses in Porto mit Blick auf die berühmte Dom-Luís-I-Brücke.

Portugal hat ein relativ mildes Klima, sodass du das Land über weite Teile des Jahres besuchen kannst. Dennoch gibt es Unterschiede, die sich auf deine Reisepläne auswirken.

  • Frühjahr: (März bis Mai) Angenehme Temperaturen, üppiges Grün und weniger Touristen. Ideal für Wanderungen, Städtetrips und Küstenbesuche, ohne die Hochsaisonpreise.
  • Sommer: (Juni bis August) Sonnig und trocken. Allerdings kann es im Landesinneren sehr heiß werden. Die Algarve und beliebte Badeziele sind stark besucht, was auch die Stellplatzsuche erschweren kann.
  • Herbst: (September bis Oktober) Häufig noch warmes Wetter, ideale Bedingungen für Strandtage und Weinfeste. Besonders im Douro-Tal ist die Weinlese eine Attraktion.
  • Winter: (November bis Februar) Mild an der Küste, kühl bis kalt im Gebirge. Günstige Nebensaison und kein großer Trubel, jedoch können einige Campingplätze eingeschränkte Öffnungszeiten haben.

10. Kosten und Budget: Was du wissen solltest

Galp-Tankstelle in Portugal mit Zapfsäulen und Ladenbereich.

  • Campingplatz-Gebühren: Je nach Saison zwischen 10 und 30 Euro pro Nacht. Private Stellplätze können etwas günstiger sein.
  • Lebensmittel: Regionale Produkte wie Obst, Gemüse und Fisch sind in Portugal erschwinglich. Für ein Kilogramm frischen Fisch kannst du mit ca. 8–12 Euro rechnen. Brot, Milch und Eier sind ähnlich bepreist wie in Mitteleuropa.
  • Restaurantbesuche: Ein einfaches lokales Menü (zum Beispiel Tagesgericht) bekommst du häufig für 8–12 Euro. Ein Bier kostet 1,50–2,50 Euro, Kaffee um 1 Euro.
  • Tanken: Die Benzin- und Dieselpreise schwanken; Diesel liegt meist etwas unter den Benzinpreisen. Plane Kosten von ca. 1,60–1,90 Euro pro Liter (je nach Region und Preislage).
  • Mautgebühren: Auf Hauptverbindungen wie der A1 zwischen Lissabon und Porto können pro Strecke rund 20 Euro anfallen. Elektronische Abschnitte zusätzlich einberechnen.
  • Freizeitaktivitäten: Eintritte zu Sehenswürdigkeiten (z.B. Palácio da Pena in Sintra) bewegen sich meist um 8–14 Euro. Museumstickets sind oft günstiger.

11. Nützliche Hinweise für eine gelungene Wohnmobil-Tour

Ein Wohnmobil steht an den beeindruckenden Klippen der Algarve, während die Sonne untergeht.

  • Apps & Informationsquellen: Um Stellplätze zu finden, nutze Plattformen wie Park4Night, CampingCarPortugal oder CaraMaps. Sie liefern Bewertungen, Fotos und Koordinaten.
  • Wasser- und Müllentsorgung: Plane die Regelmäßigkeit beim Auffüllen von Frischwasser und Entleeren von Grauwasser und Toilette. In Portugal gibt es viele Rastplätze und öffentliche Stationen, aber informiere dich am besten vorab, welche Öffnungszeiten und Kosten gelten.
  • Lokale Märkte: Kaufe Obst, Gemüse und typische Speisen auf den Wochenmärkten. Das unterstützt die Region und senkt deine Verpflegungskosten.
  • Sicherheitsaspekte: Stelle dein Wohnmobil am besten nicht in völlig verlassenen Gegenden ab. Achte in Städten darauf, offizielle und beleuchtete Parkplätze zu nutzen.
  • Respekt vor der Umwelt: Lasse keinen Müll zurück, steh nicht außerhalb markierter Plätze in Naturschutzgebieten und nutze nur ausgewiesene Feuerstellen, um das Ökosystem zu schützen.
  • Gepäck & Ausrüstung: Portugal hat teils windige Küsten. Packe daher neben Badekleidung auch einen wärmenden Pullover oder eine leichte Jacke ein.

12. Häufige Fragen (FAQ) zur Wohnmobil-Reise in Portugal

  1. Gibt es viele Stellplätze speziell für Wohnmobile?
    In den letzten Jahren sind in Portugal zahlreiche Stellplätze entstanden. Besonders in touristisch bedeutsamen Regionen wie der Algarve oder rund um Porto findest du ein gutes Netz an Camping- und Serviceplätzen. Gleichzeitig entstehen in ländlichen Gegenden immer mehr private Stellflächen.
  2. Benötige ich neben dem nationalen Führerschein auch einen Internationalen?
    Für EU-Bürger genügt der EU-Führerschein. Bei älteren, nicht im EU-Format ausgestellten Führerscheinen lohnt es sich jedoch, einen internationalen Führerschein mitzunehmen, falls Behörden oder Vermieter dies verlangen.
  3. Gibt es Einschränkungen für Wohnmobile über 3,5 Tonnen?
    Ja, für Fahrzeuge über 3,5 t gelten teilweise andere Geschwindigkeitsbegrenzungen (z.B. 100 km/h auf Autobahnen). Auch beim Mautsystem werden sie anders eingestuft, was zu höheren Kosten führt.
  4. Sind die Straßen in Portugal gut ausgebaut?
    Die Autobahnen und wichtigsten Landstraßen sind im Allgemeinen sehr gut. In bergigen Regionen oder abseits gelegenen Dörfern können die Straßen jedoch schmal sein und Schlaglöcher aufweisen. Ein defensiver Fahrstil ist dort ratsam.
  5. Wie finde ich am besten Tankstellen mit LPG-Gas?
    Viele Tankstellen entlang der Hauptstrecken bieten LPG an. Online-Portale und Apps liefern entsprechende Infos. Achte aber darauf, dass nicht jede Region gleich dicht versorgt ist.
  6. Darf ich in Portugal überall grillen?
    In vielen Bereichen ist Grillen erlaubt, aber in einigen Naturschutzgebieten oder in Waldbrand-gefährdeten Zeiten kann es Einschränkungen geben. Erkundige dich vor Ort oder beachte die Beschilderungen.


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