Mit dem Wohnmobil & Camper durch die Schweiz – Routen, Tipps und Budget

Smaragdgrüne Seen, mächtige Alpenpässe und mittelalterliche Städte – die Schweiz vereint auf kleinstem Raum eine erstaunliche landschaftliche und kulturelle Vielfalt. Wer mit Wohnmobil oder Camper reist, kann all diese Facetten in eigenem Tempo entdecken, spontan den Sonnenaufgang am Bergsee genießen oder bei schlechtem Wetter einfach weiterfahren.
Im folgenden Guide erfährst du, warum die Eidgenossenschaft perfekt fürs Vanlife ist, wo du am günstigsten mietest, welche Regeln fürs Übernachten gelten und mit welchem Budget du realistisch rechnen solltest. So startest du bestens vorbereitet in dein Schweizer Abenteuer auf vier Rädern.
INHALTSVERZEICHNIS
- 1. Warum die Schweiz mit dem Wohnmobil oder Camper entdecken?
- 2. Ein Wohnmobil oder Camper in der Schweiz mieten
- 3. Die besten Wohnmobil-Routen für deine Schweiz-Reise
- 4. Weitere lohnende Routen in der Schweiz
- 5. Übernachten mit dem Wohnmobil oder Camper in der Schweiz
- 6. Kosten und Budget: Was du wissen solltest
- 7. Fahren in der Schweiz: Verkehrsregeln, Straßen & Tipps für Wohnmobile
- 8. Top-Sehenswürdigkeiten: Schweiz mit dem Wohnmobil erkunden
- 9. Beste Reisezeit für die Schweiz im Wohnmobil oder Camper
- 10. Nützliche Hinweise für eine gelungene Wohnmobil-Tour
- 11. FAQ zur Wohnmobil-Reise
1. Warum die Schweiz mit dem Wohnmobil oder Camper entdecken?
Kurze Distanzen, grandiose Kulissen und eine hervorragende Infrastruktur machen die Schweiz zu einem der komfortabelsten Road-Trip-Länder Europas. Binnen weniger Stunden wechselst du von Palmen am Luganersee zu Gletschern auf über 2 500 m – ohne lange Fahrtage oder langweilige Transitstrecken.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Flexibilität. Öffentliche Verkehrsmittel sind zwar exzellent, binden dich aber an Fahrpläne. Mit dem Camper bestimmst du selbst, ob du einen sonnigen Tag länger am Creux du Van bleibst oder spontan die Alte Tremola-Straße über den Gotthard erklimmst. Gleichzeitig sparst du Übernachtungs- und Restaurantkosten, denn die Hotelpreise in Zürich, Zermatt & Co. gehören zu den höchsten Europas.
Auch landschaftlich spielt das mobile Zuhause seine Stärken aus. Stell dir vor, am Abend den Rheinfall tosend zu erleben und am nächsten Morgen von Kuhglocken im Emmental geweckt zu werden – diese Nähe zur Natur ist in keinem Hotel möglich. Hinzu kommt das dichte Netz an gepflegten Campingplätzen, Servicestellen und gut ausgebauten Passstraßen, die selbst größere Reisemobile sicher meistern. All das macht die Schweiz zu einem Eldorado für Van-Reisende, ganz gleich ob Einsteiger oder Alpenprofi.
2. Ein Wohnmobil oder Camper in der Schweiz mieten
2.1 Marktüberblick, Anbieter & Standorte
Die Mietlandschaft ist vielfältig: Von internationalen Ketten bis zu Peer-to-Peer-Plattformen findest du Fahrzeuge in allen Größen. Besonders gefragt sind Indie Campers, Elitejoy, Blacksheep Campervans und Anywhere Campers. Die größte Auswahl erwartet dich in Zürich und Genf; in Genf drückt der Wettbewerb die Preise zusätzlich. Dank der hohen Nachfrage schalten wir dort regelmäßig Exklusivangebote frei. Viele Vermieter statten ihre Fahrzeuge bereits mit Autobahnvignette, Campingmöbeln und Basisküche aus – wichtig ist, die Inklusivleistungen genau zu prüfen.
2.2 So buchst du am einfachsten
Der schnellste Weg zum passenden Fahrzeug führt über unseren Vergleichs-Service. Auf unserer Seite kannst du alle relevanten Anbieter gleichzeitig prüfen, Extras filtern und die Buchung direkt abschließen. Weil wir Großabnehmer-Kontingente verhandeln, sind die Endpreise oft niedriger als bei direkter Buchung beim Vermieter – zusätzliche Rabattaktionen inklusive. Falls du also spontan sehen möchtest, welches Modell für deinen Zeitraum am günstigsten ist, klick einfach hier und vergleiche die aktuellen Tarife. Die Reservierung ist in wenigen Minuten erledigt und du hast alle Dokumente digital griffbereit.
2.3 Saisonpreise & Kostenübersicht
Die Mieten schwanken stark nach Saison. Hochsommer (Juli / August) erreicht Spitzen von 130–160 CHF pro Tag für einen Family-Kastenwagen. In der Nebensaison (Oktober bis April) sinken die Tarife teils unter 70 CHF. Genf liefert einen guten Preisindex, denn hier sehen wir über unsere Plattform folgende Mindestpreise pro Tag bei einer 7-Tage-Miete:
Mindestpreis in Genf* | |
---|---|
Mai | 79 CHF |
Juni | 74 CHF |
Juli | 89 CHF |
August | 98 CHF |
September | 79 CHF |
Oktober | 64 CHF |
November–Februar | 63 CHF |
*Richtwerte für Economy-Vans; grössere Modelle oder Einwegmieten liegen entsprechend höher.
Als Faustregel gilt: Buchst du ausserhalb der Sommer-Ferien, sparst du bis zu 40 %. Frühbucher erhalten zusätzlich 5–10 % Rabatt, während Last-Minute-Deals selten sind. Versicherung mit 1 000 CHF Selbstbeteiligung ist Standard; ein Upgrade auf reduzierte SB kostet ca. 10 CHF pro Tag.
3. Die besten Wohnmobil-Routen für deine Schweiz-Reise
3.1 Grand Tour Kompakt – 14 Tage & 1 650 km voller Schweizer Superlative
- Reiseroute: Zürich > Rheinfall > Appenzell > St. Moritz > Bellinzona > Täsch/Zermatt > Montreux > Lausanne > Neuchâtel > Bern > Interlaken > Luzern > Zürich
- Empfohlene Reisedauer: 14 Tage
- Gesamtdistanz: ca. 1 650 km
- Beste Reisezeit: Juni – September
- Höhepunkte: Rheinfall, Matterhorn-Blick, Lavaux-Terrassen, Jungfraujoch, Kapellbrücke Luzern
Diese Schleife folgt der offiziellen «Grand Tour of Switzerland» und vereint vier Sprachregionen, 13 UNESCO-Stätten, fünf Alpenpässe und 22 Seen in nur zwei Wochen. Mit dem Camper bist du stets nah an der Natur, kannst spontane Stopps an Picknick-Plätzen einlegen und jeden Tag eine völlig andere Landschaft erleben – von tosenden Wasserfällen über Palmen am Lago Maggiore bis zu Gletscherriesen rund um die Jungfrau.
Tag 1 – Zürich ➜ Rheinfall ➜ Appenzell
- Vormittag Altstadtspaziergang durch das Niederdorf; Frischproviant im Coop City St. Annahof.
- Weiterfahrt (45 min) zum Rheinfall bei Schaffhausen; Bootsfahrt zum Felsen mitten im Wasserfall – spektakuläre Fotos garantiert.
- Nachmittags grüne Hügel Richtung Appenzell; Besuch der Appenzeller Schaukäserei. Übernachtung auf Bauernhof-Camping bei Eggerstanden.
Tag 2 – Appenzell ➜ St. Moritz (Engadin)
- Morgenwanderung zum Äscher-Gasthaus (Ebenalp-Bahn).
- Fahrt über Chur und Julierpass (2 284 m); Pausenstopps an den türkis leuchtenden Julierseen.
- Abends Bummel um den St. Moritzersee, Camping Silvaplana direkt am Wasser.
Tag 3 – St. Moritz & Oberengadin
- Bergbahn auf den Muottas Muragl; Panorama auf sechs Seen.
- Nachmittags Gletscherweg Morteratsch oder Besuch Nationalpark-Zentrum Zernez.
- Engadiner Spezialität «Capuns» im Dorf Pontresina kosten.
Tag 4 – Malojapass ➜ Bellinzona (Tessin)
- Kurvige Abfahrt ins mediterrane Bergell; Fotostopp im Künstlerdorf Soglio.
- Kurzes Stück über italienisches Comer See-Ufer, dann zurück in die Schweiz.
- UNESCO-Festungen Bellinzona besichtigen; Nacht auf Camping Monte Generoso.
Tag 5 – Bellinzona ➜ Täsch / Zermatt
- Über Gotthardpass: historische Tremola-Kopfsteinpflasterstrasse (24 Kehren).
- Stopp am Rhonegletscher; begehbare Eishöhle.
- Camperstellplatz Täsch, Zugshuttle ins autofreie Zermatt.
Tag 6 – Zermatt & Matterhorn
- Fahrt mit der Gornergrat-Bahn (3 089 m); 29 Viertausender im Blick.
- Wanderung zum Riffelsee – Spiegelung des Matterhorns bei Windstille.
- Valser Raclette am Abend, Rückkehr per Shuttle nach Täsch.
Tag 7 – Zermatt Region ➜ Montreux
- Abstieg durchs Walliser Rhonetal; Genuss-Stopp bei der Weinkellerei Chanton.
- Entlang der Weinbergterrassen des Lavaux bis Montreux; Spaziergang Uferpromenade.
- Besichtigung Château de Chillon vor Sonnenuntergang.
Tag 8 – Montreux ➜ Lausanne
- Vormittags Weinwanderung Chexbres – St-Saphorin (UNESCO-Welterbe).
- Nachmittags Olympisches Museum Lausanne; Blick auf die Savoyer Alpen.
- Camping Vidy mit ÖV-Ticket für die Stadt.
Tag 9 – Lausanne ➜ Neuchâtel via Jura
- Route durch die Uhrmacherstädte Le Locle & La Chaux-de-Fonds.
- Altstadt Neuchâtel aus gelbem Sandstein erkunden; Käse «Tête de Moine» probieren.
- Lakeside-Camping Colombier.
Tag 10 – Neuchâtel ➜ Bern & Emmental
- Zwischenstopp Murten: mittelalterliche Ringmauer begehen.
- Ankunft Bern; Zytglogge-Figurenspiel und Aare-Schwumm.
- Übernachtung Camping Eichholz, ideal für Tram in die Hauptstadt.
Tag 11 – Bern ➜ Interlaken ➜ Lauterbrunnen
- Fahrt an den Thunersee; Schloss Thun.
- Staubbach- & Trümmelbachfälle in Lauterbrunnen, Camping Jungfrau.
- Abendliche Alphornklänge im Dorfplatz.
Tag 12 – Jungfrauregion
- Zahnradbahn aufs Jungfraujoch (3 454 m); höchster Bahnhof Europas.
- Rundweg Eigergletscher, Snow-Fun-Park für Sommerski.
- Paragliding-Tandemflug als Adrenalin-Option.
Tag 13 – Interlaken ➜ Luzern
- Panoramastrasse Brünigpass; Stopp Holzschnitzdorf Brienz.
- Freilichtmuseum Ballenberg (über 100 historische Gebäude).
- Abendspaziergang Kapellbrücke und Reussufer, Camping Lido.
Tag 14 – Vierwaldstättersee ➜ Zürich
- Fahrt Axenstrasse mit Halt an der Tellskapelle.
- Mittag in Zug: Kirschtorte kosten, Blick auf Rigi.
- Rückgabe Camper in Zürich – Ende einer epischen Rundtour.
3.2 Alpenpässe & Seen – 7 Tage Nervenkitzel rund um Zentral- & Berner Alpen
- Reiseroute: Luzern > Meiringen > Grimselpass > Goms > Furkapass > Andermatt > Sustenpass > Interlaken > Luzern
- Empfohlene Reisedauer: 7 Tage
- Gesamtdistanz: ca. 520 km
- Beste Reisezeit: Juli – September (Passstrassen offen)
- Höhepunkte: Grimsel-Staumauern, Rhonegletscher, Teufelsbrücke, Susten-Panorama
Perfekt für Fahrer, die Serpentinen lieben: Drei legendäre Hochpässe über 2 000 m – Grimsel, Furka und Susten – bilden das Herz dieser Runde. Die Strecke ist kurz, doch die Ausblicke sind grossartig, und dank zweier Nächte in Andermatt bleibt Zeit für Wanderungen oder eine nostalgische Dampfbahnfahrt.
Tag 1 – Luzern ➜ Meiringen
- Kapellbrücke im Morgenlicht, dann via Brünigpass ins Haslital.
- Reichenbachfall per Standseilbahn; Sherlock-Holmes-Tatort.
- Aareschlucht-Spaziergang durch die enge Kalkschlucht.
Tag 2 – Meiringen ➜ Grimselpass ➜ Goms
- Steiler Aufstieg zum Grimselpass (2 164 m); Fotostopp Totensee.
- Abfahrt nach Gletsch mit Abstecher zur Rhonegletscher-Eishöhle.
- Gommer Dorf Münster: Holzspeicher & barocke Kirche erkunden.
Tag 3 – Furkapass ➜ Andermatt
- Kurvenreiche 2 431 m Passhöhe; Blick aufs Gotthardmassiv.
- Dampfbahn Furka-Bergstrecke (Juli/Aug): 100-jähriger Dampfzug.
- Campen am Talboden von Andermatt mit Sicht auf die Pässe.
Tag 4 – Andermatt & Umgebung
- Wanderung Göscheneralpsee – türkisfarbener Stausee vor Granitwänden.
- Teufelsbrücke in der Schöllenenschlucht; Luzerner Bratwurstimbiss.
- Après-Hike im alpinen Spa des Radisson Blu (Tagespass).
Tag 5 – Sustenpass ➜ Interlaken
- Sustenpass 2 224 m mit Blick auf den Steingletscher.
- Kaffee im Berggasthaus Steingletscher; Murmeltiere beobachten.
- Abendstimmung an der Aare-Mündung in Interlaken; Stellplatz Manor Farm.
Tag 6 – Jungfrauregion Light
- Bootsfahrt Thunersee, Halt in Spiez (Burg & Rebberge).
- Nervenkitzel: Jetboat über die Wellen des Brienzersees.
- Sonnenuntergang Harder Kulm (Aussichtsrestaurant).
Tag 7 – Rückfahrt Luzern
- Freilichtmuseum Ballenberg für letztes Kulturhighlight.
- Mittag in Alpnach – Schweizer Nussgipfel beim Dorfbäcker.
- Ankunft Luzern, Souvenir-Shopping bei Victorinox-Store.
3.3 Seen & Städte von Genf bis Bodensee – 10 Tage, 650 km Genuss-Roadtrip
- Reiseroute: Genf > Montreux > Gruyères > Fribourg > Bern > Interlaken > Luzern > Zürich > St. Gallen > Bodensee
- Empfohlene Reisedauer: 10 Tage
- Gesamtdistanz: ca. 650 km
- Beste Reisezeit: Mai – Oktober
- Höhepunkte: Jet d’Eau, Lavaux-Weine, mittelalterliches Gruyères, Rheinfall, UNESCO-Stiftsbibliothek St. Gallen
Dich reizt eher Kultur als Haarnadelkurven? Dann kombiniere hier die schönsten Schweizer Städte und Seen – mit mildem Klima am Genfersee, kulinarischen Hotspots im Mittelland und barocken Gebäuden in der Ostschweiz. Die Etappen sind kurz, sodass genug Muße für Stadtbummel, Schifffahrten und Käseverkostungen bleibt.
Tag 1 – Genf ➜ Montreux
- UN-Gebäude & Jet d’Eau (140 m Wasserfontäne).
- Scenic drive entlang Lavaux-Weinterrassen UNESCO.
- Abendlicher Spaziergang Montreux-Promenade zwischen Palmen.
Tag 2 – Montreux ➜ Gruyères ➜ Fribourg
- Schloss Chillon früh besichtigen.
- Käsefondue im mittelalterlichen Gruyères, HR-Giger-Museum für Sci-Fi-Fans.
- Fribourg: Kathedrale & historische Holzbrücke Pont de Berne.
Tag 3 – Fribourg ➜ Bern & Thun
- Altstadt Bern (UNESCO) – Arkaden, Zytglogge, Bundeshaus.
- Weiter nach Thun: Schloss & Schwellenmätteli-Terrassen an der Aare.
- Camping Gwatt – Blick auf Eiger-Mönch-Jungfrau Trio.
Tag 4 – Thun ➜ Interlaken & Lake-Spaß
- Höheweg-Flaniermeile, Paraglider landen auf der Höhematte.
- Panoramafahrt zum Bergdorf Grindelwald; Eiger-Nordwand bestaunen.
- Rückfahrt & Sundowner am Brienzersee.
Tag 5 – Interlaken ➜ Luzern
- Via Brünigpass nach Luzern; Zwischenstopp in Brienz (Holzschnitzerei).
- Abendliche Lichter der Kapellbrücke spiegeln sich in der Reuss.
- Nacht auf Camping Lido – Freibad & Seezugang inklusive.
Tag 6 – Luzern & Vierwaldstättersee
- Rigi-Rundtour: Zahnradbahn ab Vitznau, Gondel nach Weggis, Schiff retour.
- Verkehrshaus Schweiz – größtes Technikmuseum des Landes.
- Luzerner Chügelipastete zum Dinner probieren.
Tag 7 – Luzern ➜ Zürich
- Kurzer Stopp Kloster Einsiedeln (schwarze Madonna).
- Altstadt Zürich: Grossmünster, Fraumünster-Chagall-Fenster, Bahnhofstrasse.
- Baden im Zürichsee-Seebad Utoquai.
Tag 8 – Zürich ➜ Rheinfall ➜ St. Gallen
- Rheinfall – größter Wasserfall Europas, Boot zur Mittelfelsplattform.
- Kaffee in der Altstadt Schaffhausen.
- Ankunft St. Gallen; Stiftsbibliothek bestaunen (UNESCO).
Tag 9 – St. Gallen ➜ Bodensee-Region
- Käse-Flammkuchen auf dem Wochenmarkt probieren.
- Weiter nach Romanshorn; Schiffsausflug nach Friedrichshafen (DE).
- Fahrradtour Bodensee-Uferweg, Übernachtung Camping Fischerhaus Kreuzlingen.
Tag 10 – Rückfahrt nach Zürich / Weiterfahrt ins Allgäu
- Morgenspaziergang Konstanz-Altstadt (DE), Zollformalitäten minimal.
- Mittagsreise via Winterthur zurück nach Zürich oder Übergabe Camper in St. Gallen.
- Optionaler Abstecher ins Appenzellerland für letzte Bergkulisse.
4. Weitere lohnende Routen in der Schweiz
- Jura-Route – 5 Tage, 320 km: Basel ➜ Delémont ➜ St-Ursanne ➜ La Chaux-de-Fonds ➜ Neuchâtel ➜ Genf.
Gemächlich durch Hügel, Doubs-Schluchten und historische Uhrmacherstädte. Ideal für Genießer, die käsereiche Küche, Wein aus Neuenburg und wenig Verkehr schätzen. Passstraßen sind moderat, dafür warten unzählige Aussichtspunkte wie der Creux du Van. Stellplätze oft an Bauernhöfen; Wildcampen bitte nur mit Erlaubnis. - Ticino-Seen & Täler – 5 Tage, 180 km: Lugano ➜ Valle Verzasca ➜ Locarno ➜ Bellinzona ➜ Lago Maggiore.
Mediterranes Flair, Palmen & Kastanienwälder. Baden im smaragdgrünen Verzasca-Fluss, Bungee-Sprung an der Contra-Staumauer (James Bond GoldenEye). Campingplätze am See bieten Pizza aus dem Holzofen, während am Abend italienische «aperitivo»-Kultur lockt. - Nationalpark-Explorer – 4 Tage, 240 km: Scuol ➜ Ofenpass ➜ Val Müstair ➜ Zernez ➜ Flüela ➜ Davos.
Unberührte Wälder, wilde Tiere und viel Römersprache Romansh. Tagsüber ibex-Sichtung auf dem Lai-da-Macun-Trail, abends Entspannung in der Mineraltherme Scuol. Achtung: im Park selbst herrscht absolutes Campier-Verbot; nutze daher den TCS-Platz in Zernez. - Historische Alpenpässe – 3 Tage, 200 km: Altdorf ➜ Gotthard-Tremola ➜ Nufenenpass ➜ Grimselspitze ➜ Meiringen.
Kopfsteinpflaster, Teerduft und Posthorn-Fanfaren. Für Liebhaber alpiner Strassenbau-Geschichte. Übernachtet wird meist oberhalb von 1 500 m – warm einpacken! - Three-Lakes-Tour – 3 Tage, 110 km: Murtensee ➜ Bielersee ➜ Neuenburgersee.
Flaches Gelände, perfekt zum Kombinieren von Camping und Fahrrad. Regionaler Fisch (Hecht, Felchen), Obstplantagen und Spirituose Absinthe aus dem Val-de-Travers. Beste Jahreszeit: Spätsommer während der Weinlese.
5. Übernachten mit dem Wohnmobil oder Camper in der Schweiz
5.1 Campingplätze – komfortabel & gut verteilt
Etwa 250 offizielle Plätze decken das Land ab, 25 davon betreibt der Touring Club Schweiz (TCS). Sie bieten saubere Sanitäranlagen, Entsorgungsstationen, Strom (6–10 A) und oft einen kleinen Shop. Die Preise liegen in der Hauptsaison bei 35–50 CHF pro Nacht für zwei Personen inklusive Strom. Beliebte Beispiele sind Camping Jungfrau in Lauterbrunnen, TCS Camping Lugano-Muzzano am Luganersee oder Camping Morteratsch bei Pontresina, wo du morgens Gletscherluft schnupperst. In vielen Anlagen erhältst du eine Gästekarte, die regionale ÖV-Tickets oder vergünstigte Bergbahnen einschließt.
5.2 Wohnmobil-Stellplätze & kommunale Parkflächen
Immer mehr Gemeinden richten einfache Stellplätze (Wohnmobilstellplatz) ein. Sie kosten zwischen 10 und 20 CHF, bieten oft Frischwasser und eine Entsorgungssäule, aber keine Duschen. Empfehlenswerte Beispiele sind der Stellplatz Brunnen am Vierwaldstättersee oder die Anlage in Celerina bei St. Moritz. Vorteil: Du parkst zentrumsnah und günstiger als auf dem Campingplatz. In Apps wie Park4Night findest du tagesaktuelle Infos, doch beachte lokale Schilder – manche Orte gestatten das Übernachten nur 24 Stunden und ohne Campingmöbel vor dem Fahrzeug.
5.3 Bauernhof- & Privatstellplätze
Für mehr Ruhe und authentische Begegnungen lohnt sich ein Blick auf Plattformen wie Nomady. Dort buchst du exklusive Einzelplätze auf Höfen, Weingütern oder Alpwiesen (20–35 CHF/Nacht). Häufig bekommst du frische Milch oder Käse direkt vom Gastgeber – ein kulinarisches Highlight. Die Ausstattung reicht von reinem «Park & Stay» bis zu Dusche und Strom; Details stehen in der Beschreibung. Viele Höfe im Emmental oder im Tessin bieten so eine legale Alternative zum Wildcampen.
5.4 Wildcampen – Gesetzeslage & Risiken
Die gesetzlichen Vorgaben sind streng: Das dauerhafte Abstellen von Wohnmobilen außerhalb ausgewiesener Plätze ist in fast allen Kantonen verboten. In Schutzgebieten, Nationalpark, Wald oder Landwirtschaftszone drohen Bußen bis 300 CHF. Nur ein Biwak mit Zelt über der Baumgrenze gilt als teilweise toleriert – gilt jedoch ausdrücklich nicht für Fahrzeuge. Einige hohe Passparkplätze (z. B. Oberalp, Grimsel) werden außerhalb der Saison gelegentlich geduldet, doch auch hier sind Diskretion, Abfahrt bei Tagesanbruch und keinerlei Müll Pflicht.
Offizielle Infos findest du auf der Website des Bundesamts für Umwelt (BAFU) sowie in kantonalen Reglementen. Unser Tipp: Wenn du eine einsame Nacht suchst, buche lieber einen Nomady-Spot – damit bist du rechtlich sicher und unterstützt lokale Gastgeber.
5.5 Pop-Up-Camping & Eventflächen
In Spitzenzeiten richten Tourismusorganisationen temporäre Plätze ein, etwa auf Wiesen rund um den Genfersee oder zusätzlichen Parkbuchten in Zermatt-Täsch. Sie funktionieren nach dem «First come, first served»-Prinzip und kosten 15–25 CHF. Aktuelle Standorte kommunizieren die lokalen Verkehrsämter oder der TCS. Besonders praktisch sind solche Flächen, wenn alle regulären Campingplätze ausgebucht sind.
6. Kosten und Budget: Was du wissen solltest
Maut, Vignette & Pässe: Die Schweizer Autobahnvignette kostet einmalig 40 CHF und deckt das gesamte Netz ab. Einzelne Tunnel wie Gross-St-Bernard oder Autoverlad durch Furka / Lötschberg schlagen zusätzlich mit 25–30 CHF zu Buche. Passstraßen selbst sind in der Regel gebührenfrei.
Treibstoff: Diesel liegt aktuell bei rund 1,90 CHF/Liter, 95-Oktan-Benzin bei 1,80–1,95 CHF. Je nach Routenprofil solltest du für einen durchschnittlichen Van 15 CHF pro 150 km einplanen. Günstiger tankst du abseits der Autobahn, noch billiger oft knapp hinter der österreichischen Grenze.
Campinggebühren: Klassische Plätze kosten 35–50 CHF pro Nacht für zwei Personen inklusive Strom. Stellplätze bewegen sich bei 10–20 CHF, Bauernhof-Spots bei 20–35 CHF. Wer geschickt kombiniert, kommt auf einen Übernachtungs-Schnitt von etwa 30 CHF.
Lebensmittel & Gastronomie: Selbstversorgung spart enorm. Für ein Paar fallen bei cleverem Einkauf bei Coop / Migros ca. 35 CHF täglich an. Restaurantbesuche sind teuer: Fondue oder Rösti liegen oft bei 25–30 CHF, ein Bier (0,5 l) bei 6–7 CHF. Gönn dir daher gezielt wenige kulinarische Highlights.
Aktivitäten & Attraktionen: Bergbahnen zählen zu den größten Budgetposten. Jungfraujoch kostet mit Halbtax noch rund 105 CHF, Gotthard-Pass hingegen ist gratis. Museen liegen zwischen 10 und 15 CHF, eine Schiffsfahrt auf dem Vierwaldstättersee bei ca. 35 CHF. Plane pro Reisetag im Schnitt 20 CHF für Eintritte ein, wenn du zwei hochpreisige Gipfelerlebnisse in deine Tour einbaust.
Sonstige Ausgaben: Öffentlicher Nahverkehr in Städten ist dank Gästekarten häufig kostenlos. Ein Stellplatz-Parkticket, Souvenirs (Schweizer Messer ab 30 CHF, Schokolade 3–6 CHF) oder Wäscherei-Token summieren sich trotzdem schnell auf 5–10 CHF pro Tag.
Rechenbeispiel: Für zwei Personen ergeben sich bei moderater Fahrleistung etwa 110 CHF Tagesbudget (30 CHF Übernachtung, 15 CHF Diesel, 35 CHF Essen, 20 CHF Aktivitäten, 10 CHF Diverses). Hinzu kommt die Mietrate des Campers, die – je nach Saison – zwischen 70 CHF und 150 CHF pro Tag liegt. Ein zehntägiger Roadtrip in der Nebensaison ist somit ab ca. 1 800 CHF pro Paar realistisch, während derselbe Urlaub im Hochsommer inklusive Jungfraujoch-Bahn bei 2 800–3 000 CHF landen kann.
7. Fahren in der Schweiz: Verkehrsregeln, Straßen & Tipps für Wohnmobile
- Vignette ‘Autobahngebühr’: Für alle Fahrzeuge bis 3,5 t genügt die einmalige Jahresvignette (CHF 40). Sie gilt für das gesamte Autobahnnetz – keine Mautstationen. Fahrzeuge > 3,5 t zahlen stattdessen die Schwerverkehrsabgabe LSVA (ca. CHF 3,25 pro Tag).
- Geschwindigkeitslimits (bis 3,5 t): 120 km/h Autobahn, 100 km/h Autostrasse, 80 km/h Landstrasse, 50 km/h innerorts, 30 km/h in vielen Quartieren. Für Wohnmobile > 3,5 t gilt 100 km/h (Autobahn) bzw. 80 km/h ausserorts. Radarfallen sind häufig – Bußgelder starten bei 40 CHF und steigen rasant.
- Alkohollimit: 0,5 ‰. Für Fahranfänger (unter 3 Jahren Führerausweis) 0,1 ‰. Kontrollen sind häufig, vor allem an Wochenenden. Verstöße kosten rasch mehrere 1 000 CHF und den Führerschein.
- Dokumente: Führerschein (Kategorie B reicht bis 3,5 t), Fahrzeugausweis, Versicherungsnachweis, Warndreieck. Ein Internationaler Führerschein ist nur nötig, wenn der nationale Ausweis nicht in Deutsch, Französisch, Italienisch oder Englisch abgefasst ist.
- Kfz-Beleuchtung: Abblendlicht bzw. Tagfahrlicht ist immer Pflicht – auch tagsüber. Tagfahrlicht allein genügt, wenn vom Hersteller zugelassen.
- Passstraßen & Wintersperren: Hohe Alpenpässe (z. B. Furka, Grimsel, Susten) sind typisch von Nov bis Mai geschlossen. Aktueller Status unter TCS Verkehrslage. Bei Schneefall können kurzfristig Kettenpflicht-Schilder „Schneeketten obligatorisch“ auftauchen.
- Wetter & Klima: Schnell wechselnde Bedingungen; Gewitter im Sommer, Nebel in Tälern ab Herbst. Vor langen Passfahrten stets MeteoSwiss checken und notfalls Route anpassen.
- Kraftstoffversorgung: Dichte Tankstellennetze, auch in Bergtälern. Autobahnraststätten sind 5–10 Rp/L teurer. Die meisten Automaten akzeptieren Karten mit PIN und kontaktlos. LPG-Füllstellen sind rar; Mietfahrzeuge kommen i. d. R. mit Tauschflaschen.
- Parken in Städten: Am Stadtrand parken (P+R) und ÖV nutzen. Innenstädtische Parkhäuser haben oft Höhenlimit 2,05 m. Korridore für Trams sind tabu – in Zürich & Basel haben Trams stets Vortritt.
- Tank- & Rastplätze: Übernachten auf Autobahn-Rastplätzen ist nur als „Powernap“ toleriert. Campingverhalten (Stühle, Markise) ist verboten.
- Wildcamping: Außerhalb offizieller Plätze praktisch überall untersagt; besonders streng in Schutzgebieten, Nationalpark und im Kanton Tessin. Legale Alternativen: Bauernhofstellplätze via Nomady (CHF 25–35) oder kommunale Wohnmobilstellplätze (meist CHF 10–20).
- Elektrik auf Campingplätzen: Meist blaue CEE-Stecker (6–10 A). Schuko-Adapter und 25 m Kabel lohnen sich; manche Plätze verlangen zusätzlich einen schweizerischen Typ-J-Adapter in Sanitärgebäuden.
- Verfügbarkeit von Stellplätzen: Rund 220 offizielle Campingplätze, 25 davon vom Touring Club Schweiz (TCS) betrieben, viele direkt an Seen mit modernen VE-Stationen.
- Polizei & Pannenhilfe: Notruf 112, Polizei 117, Sanität 144, Pannenhilfe 140 (TCS). Mietfahrzeuge beinhalten meist europaweiten Pannenschutz; Telefonnummer steht in den Bordpapieren.
8. Top-Sehenswürdigkeiten: Schweiz mit dem Wohnmobil erkunden
- Lauterbrunnental, BE – Tal der 72 Wasserfälle: Steile Felswände, Gletscherwasser und Campingplätze direkt unter dem Staubbachfall. Von hier per Bahn in die autofreien Alpenorte Wengen und Mürren – die perfekte Basis für Eiger-Panoramen und Wanderklassiker wie den Männlichen-Gratweg.
- Zermatt & Matterhorn, VS: Weltberühmte Silhouette, erreichbar nur via Pendelzug ab Täsch. Höhepunkte: Gornergrat-Bahn, Bergwanderung zum Riffelsee, 360-Grad-Plattform Klein Matterhorn. Camper übernachten im Mattertal; Grillabende mit Blick auf 4 000er sind unvergesslich.
- Schweizer Nationalpark, GR: Ältestes Wildschutzgebiet der Alpen. Strikte Regeln (kein Camping, keine Hunde), dafür 100 % unberührte Natur. Gut erschlossen durch den Ofenpass. Gib Acht auf Steinböcke und goldene Adler, besonders im Herbst.
- Vierwaldstättersee & Pilatus, ZS/NW/UR: Fjordähnlicher See mit zahllosen Buchten. Historische Raddampfer verbinden Campingplätze in Weggis, Buochs oder Brunnen. Auf den Pilatus (2 128 m) gelangt die steilste Zahnradbahn der Welt; oben Schweibenbart-Steinadler beobachten.
- Valle Verzasca, TI: Smaragdgrüner Wildfluss, charakteristische Häuser aus Grauschiefer. Am «Ponte dei Salti» kann man ins kristallklare Wasser springen. Kleiner, aber sehr charmanter Campingplatz bei Lavertezzo.
- Rheinfall, SH/ZH: Mit 150 m Breite grösster Wasserfall Europas. Aussichtsplattformen lassen dich den Wasserdampf spüren; Bootstouren landen auf dem Felsen mitten im Fall. Stellplätze in Neuhausen gut ausgeschildert, Kombi ideal mit Stopp in der Rebenstadt Stein am Rhein.
- Creux du Van, NE: U-förmiges Felsenamphitheater im Jura – bis zu 160 m senkrechte Kalkwände. Mit etwas Glück steht ein Steinbock direkt vor deiner Kameralinse. Übernachtung auf Bauernhof-Platz in Couvet oder am Neuenburgersee.
9. Beste Reisezeit für die Schweiz im Wohnmobil oder Camper
Die Alpenrepublik ist ganzjährig reizvoll, doch nicht jede Jahreszeit eignet sich gleich gut fürs mobile Reisen. Entscheidend sind geöffnete Passstraßen, Wetterstabilität und Campinginfrastruktur. Nachfolgend die vier Hauptoptionen – inklusive Vor- und Nachteilen.
Spätfrühling (Mai bis Mitte Juni)
Etliche Täler blühen, Seen erreichen angenehme 18 °C – perfekt für Radtouren an Rhein oder Drei-Seen-Land. Campingplätze öffnen, aber hohe Pässe bleiben oft bis Anfang Juni gesperrt. Es kann regnerisch sein, und in 1 800 m Höhe liegt noch Schnee. Wer hauptsächlich Städte, Voralpen und das Tessin erkundet, profitiert von günstigen Miet- und Campingpreisen.
Hochsommer (Juli & erste Augusthälfte)
Nun sind alle Alpenpässe offen, Bergbahnen laufen im Vollbetrieb, und das Wetter ist überwiegend stabil. Ideal für Wanderer, Mountainbiker und Badefans. Nachteil: Schulferien bedeuten volle Campingplätze (Reservierung zwingend), Stau vor dem Gotthard und Preise am Peak. Temperaturen können im Rhonetal 35 °C erreichen; Klimaanlage bzw. Schattenplätze sind gefragt.
Spätsommer – unsere Empfehlung (letzte Augustwoche bis Mitte September)
Die Ferienwelle ebbt ab, aber die Infrastruktur bleibt vollständig in Betrieb. Tage sind warm, Nächte angenehm kühl, Sicht häufig kristallklar. Wildblumen weichen goldgelben Lärchenhängen, und Alpabzüge bieten kulturelle Highlights. Beste Balance aus Wetter, Verfügbarkeit und moderaten Preisen, weshalb diese Zeitspanne für Wohnmobilisten besonders attraktiv ist.
Herbst (Ende September bis Oktober)
Die Lärchen färben sich kupferorange, Weinberge glühen in Lavaux und Bündner Herrschaft. Wandern ist dank stabilem Hochdruck oft ein Genuss. Allerdings schließen viele Bergbahnen und kleinere Campings spätestens Mitte Oktober, erste Schneefälle können Pässe sperren. Geeignet für Genießertouren entlang von Seen, weniger für ambitionierte Hochalpen-Routen.
Winter (November bis März)
Nur wenige ganzjährig geöffnete Stellplätze (z. B. Morteratsch, Interlaken). Wer ein winterfestes Fahrzeug hat, erlebt einsame verschneite Täler und kann Skifahren vor der Tür. Schneeketten, Frostwächter und Heizung sind Pflicht; viele Wasseranschlüsse werden abgestellt. Für Einsteiger kaum empfehlenswert, aber für passionierte Skifahrer ein Abenteuer.
10. Nützliche Hinweise für eine gelungene Wohnmobil-Tour
- Brotautomaten – in Dörfern ohne Bäckerei stehen oft Self-Service-Spender, die frisches Bauernbrot auch sonntags ausgeben.
- Gratis Trinkwasser: Dorfbrunnen ohne „Kein Trinkwasser“-Schild liefern Quellqualität – Kanister auffüllen und Plastikflaschen sparen.
- ÖV-Gästekarten: Viele Campings (Bern, Interlaken, Genf) schenken ihren Gästen kostenlose Bus-/Bahn-Tickets für die Region – Citytrip ohne Parkplatzsuche.
- Alpabzug-Kalender prüfen: Zwischen Ende Aug und Ende Sept ziehen bunt geschmückte Kühe ins Tal. Straßensperrungen einplanen und Fotoapparat bereithalten.
- Nomady & Bauernhöfe: Früh buchen, wenn Panoramaplätze über 1 500 m gefragt sind – sie sind an Wochenenden schnell weg.
- Recycling ist Ehrensache: PET, Glas & Alu werden an fast jedem Supermarkt getrennt gesammelt. Falsch entsorgter Müll verärgert Einheimische und kostet Strafe.
- Überlängen an Fähren: Für Bodensee- oder Zürichsee-Fähren Länge > 6 m angeben – Aufpreis ca. 30 %. Mit Voranmeldung spart man Warteschlangen.
- Rückzugsorte bei Hitze: Höhenlagen wie Engadin (> 1 500 m) bleiben selbst im Juli angenehm kühl. Gezieltes Anfahren solcher Plätze erhöht Schlafkomfort.
- Digitale Verkehrsinfos: App „TCS“ liefert Live-Staus, Passstatus und Tunnelwartezeiten – Push-Meldungen aktivieren.
- Lokale Spezialitäten einkaufen: In Dorfkäsereien (Appenzell, Emmental) gibt es Vakuumbeutel mit Rohmilchkäse, die ohne Kühlschrank 24 h halten – ideal fürs Camper-Picknick.
11. FAQ zur Wohnmobil-Reise
Wie streng wird Wildcampen kontrolliert?
Sehr streng. In touristischen Hotspots patrouillieren Polizei und Gemeindearbeiter regelmäßig. Wer unerlaubt steht, riskiert Bußen ab 100 CHF und nächtliches Wecken. Nutzen Sie besser offizielle Stell- oder Bauernhofplätze.
Ist Leitungswasser überall trinkbar?
Ja – Schweizer Leitungswasser stammt meist aus Quell- oder Gletscherwasser. Nur seltene Brunnen tragen den Hinweis „Kein Trinkwasser“. In Restaurants wird kostenloser „Hahnenwasser“-Krug gern serviert.
Kann ich den Gotthardstau zuverlässig umgehen?
Nutzen Sie den Gotthardpass (Sommer) oder Verladezüge Furka/Lötschberg. Die App „TCS“ zeigt Wartezeiten in Echtzeit an. Ab 30 Minuten Stau lohnt oft die Alternativroute.
Gibt es genügend LPG-Tankstellen?
LPG ist rar – rund 70 Stationen landesweit. Prüfen Sie LPG Map und führen Sie Adapter E & F mit. Mietmobile haben meist Wechselflaschen; Tauschen klappt in Camping-Shops oder großen Coop-Tankstellen.
Welche Steckdosen braucht mein Ladegerät?
Schweizer Typ-J-Stecker sind Standard. Zweipolige Euro-Stecker passen ebenfalls. Für dicke Schuko-Geräte (DE) ist ein Reiseadapter nötig, den es günstig in Migros-Filialen gibt.
Sind Hunde in Campings erlaubt?
In den meisten Plätzen ja, meist gegen 3–6 CHF pro Nacht. Leinenpflicht gilt auf dem gesamten Areal; in Nationalparks sind Hunde verboten. Maulkorbpflicht besteht nur in wenigen Kantonen.
Wie teuer ist Essen gehen?
Rechnen Sie mit 20–30 CHF für Pizza oder Rösti, 35 CHF für Fondue, 5 CHF für Espresso. Mittagsmenüs (11–14 Uhr) kosten oft nur 15–18 CHF und sind eine günstige Alternative.
Welche Pässe sind für Wohnwagen ungeeignet?
Die alte Tremola-Straße am Gotthard, Klausenpass und Splügenpass sind extrem eng. Für Gespanne empfiehlt ASTRA Ausweichrouten über Autoverlad oder Hauptrouten. Vor Antritt Passstatus online prüfen.
Wie lange darf ich mit ausländischem Führerschein fahren?
Bis zu einem Jahr ab Einreise. Danach ist ein Schweizer Führerausweis nötig. Bei Mietmobilen spielt das keine Rolle, solange der Aufenthalt kürzer ist.
Kann ich mit Schweizer Halbtax-Bahnkarte sparen?
Ja. Das Touristen-Halbtax (CHF 120, 1 Monat) halbiert Bergbahn- und Zugpreise, z. B. Jungfraujoch statt 210 CHF nur 105 CHF. Bei zwei teuren Ausflügen amortisiert sich die Karte bereits.