Irland mit dem Wohnmobil: Routen, Tipps und praktische Infos

Irland begeistert viele Reisende mit seiner eindrucksvollen Küstenlandschaft, den sattgrünen Hügeln und seiner lebendigen Kultur. Wer die Insel flexibel und in eigenem Tempo erkunden möchte, findet im Wohnmobil die perfekte Reisebegleitung. Denn auf diese Weise kann man sich abseits großer Menschenmengen bewegen und echte Geheimtipps entdecken.
In den folgenden Abschnitten erfährst du, warum Irland als Reiseziel so besonders ist, wie man am besten dorthin gelangt und was man beim Mieten eines Wohnmobils unbedingt beachten sollte. Außerdem stellen wir dir diverse Routen, praktische Hinweise zum Übernachten und Fahren sowie Tipps für kulturelle Highlights vor. Lass dich inspirieren und plane schon jetzt deine unvergessliche Reise auf der grünen Insel.
INHALTSVERZEICHNIS
- 1. Warum Irland mit dem Wohnmobil entdecken?
- 2. Anreise nach Irland mit dem Wohnmobil: Fähren, Flüge und praktische Tipps
- 3. Ein Wohnmobil in Irland mieten
- 4. Die besten Wohnmobil-Routen für deine Irland-Reise
- 5. Weitere lohnende Routen in Irland
- 6. Übernachten mit dem Wohnmobil in Irland
- 7. Fahren in Irland: Linksverkehr, Straßen & Tipps für Wohnmobile
- 8. Maut & Straßen in Irland: Was du wissen musst
- 9. Top-Sehenswürdigkeiten: Irland mit dem Wohnmobil erkunden
- 10. Beste Reisezeit für Irland im Wohnmobil
- 11. Kosten und Budget: Was du wissen solltest
- 12. Nützliche Hinweise für eine gelungene Wohnmobil-Tour
- 13. FAQ zur Wohnmobil-Reise
1. Warum Irland mit dem Wohnmobil entdecken?
Irland ist für viele ein Sehnsuchtsziel, das mit seinen zerklüfteten Küsten, sattgrünen Wiesen und einer ausgeprägten Geschichte beeindruckt. Wer die Insel per Wohnmobil bereist, erlebt die Schönheit dieser Landschaft besonders intensiv. Denn dank der Flexibilität, die ein rollendes Zuhause bietet, kann man spontan entscheiden, wo man übernachtet und welche Strecken man bevorzugt.
Neben den atemberaubenden Naturkulissen ist auch die irische Kultur ein starker Anziehungspunkt. Sobald man in kleinen Dörfern Halt macht, trifft man auf die legendäre Herzlichkeit der Iren, lernt gemütliche Pubs kennen und lauscht spontanen Musik-Sessions. Mit dem Wohnmobil kann man sowohl bekannte Hotspots wie die Cliffs of Moher besuchen als auch ruhigere Ecken entdecken, beispielsweise in Connemara oder auf einer der abgelegenen Halbinseln im Westen. Zudem ist Irland für seinen unkomplizierten Umgang mit Campern bekannt, sodass viele Regionen gut auf reisende Gäste eingestellt sind. Kurz gesagt: Für Naturfreunde, Geschichtsinteressierte und Kulturfans gleichermaßen ist Irland im Wohnmobil ein Traumziel.
2. Anreise nach Irland mit dem Wohnmobil: Fähren, Flüge und praktische Tipps
Wie gelangt man überhaupt von Kontinentaleuropa oder anderen Teilen Europas aus nach Irland? Es gibt mehrere Möglichkeiten, die grüne Insel zu erreichen – sei es über diverse Fährverbindungen, per Flugzeug oder mithilfe einer Fähr-Kombination über Großbritannien. Im Folgenden erfährst du, wie du zusammen mit deinem Wohnmobil nach Irland reisen kannst und worauf du dabei achten solltest.
1. Fähren nach Irland
Viele Reisende entscheiden sich dafür, direkt per Fähre auf die Insel zu gelangen. Entsprechende Fährverbindungen bestehen etwa von Roscoff oder Cherbourg in Frankreich sowie von verschiedenen Häfen in Großbritannien. Neben Routen wie Liverpool–Dublin oder Fishguard–Rosslare gibt es Optionen über Pembroke–Rosslare oder Cairnryan–Belfast. Für genauere Informationen bieten sich folgende Links an: Irish Ferries, Stena Line und P&O Ferries. Je nach Abfahrts- und Ankunftsort kann die Überfahrt zwischen zwei und 20 Stunden dauern. Bei manchen Fährgesellschaften ist es sinnvoll, schon sehr früh zu buchen, um von günstigen Tarifen zu profitieren. Achte bei der Buchung darauf, die exakten Maße deines Wohnmobils (Höhe, Länge) anzugeben und prüfe, ob Tiere mitgeführt werden dürfen, falls du mit Vierbeinern unterwegs bist.
2. Flugzeuganreise und Mietoption vor Ort
Falls du kein eigenes Wohnmobil besitzt oder einen langen Fährtransfer vermeiden möchtest, kannst du auch ins Flugzeug steigen und deinen Camper in Irland anmieten. Die wichtigsten Flughäfen sind Dublin, Cork, Shannon und Knock. Sobald du gelandet bist, stehen dir verschiedene Wohnmobilvermieter zur Verfügung (siehe nächste Sektion). Diese Option ist besonders praktisch, wenn du aus südlicheren Regionen Europas anreist und nicht allzu viel Zeit auf der Hin- und Rückreise verbringen willst.
3. Kombi-Route über Großbritannien
Manche Campernutzende schätzen es, erst durch England oder Schottland zu fahren und dort vielleicht noch ein paar Tage zu verbringen, bevor es weiter nach Irland geht. Die Fährstrecken vom britischen Festland nach Irland sind zahlreich. So kommt man beispielsweise über Wales (Holyhead nach Dublin oder Fishguard nach Rosslare) sicher auf die Insel. Wer eine weite Tour unternehmen möchte, kann Schottlands Hafen Cairnryan nutzen und die Verbindung nach Belfast nehmen.
4. Praktische Hinweise und Islas de Aran
Auch Bootsausflüge innerhalb Irlands lohnen sich. Ein Beispiel sind die Islas de Aran (Aran Islands) vor der Galway Bay, die sich über Fährverbindungen problemlos erreichen lassen. Wer sein Wohnmobil auf dem Festland stehen lässt und einen Tagesausflug macht, kann dort zu Fuß oder mit dem Fahrrad historische Stätten besuchen, beispielsweise das Dun Aengus (Dún Aonghasa). Oft werden von Galway oder Doolin aus Touren angeboten, sodass man einfach vor Ort bucht. Insbesondere in den Sommermonaten empfiehlt es sich, Tickets im Voraus zu sichern, da die Nachfrage nach Fährüberfahrten zu den Aran-Inseln hoch sein kann.
Fazit: Die Anreise nach Irland ist nicht kompliziert, lässt sich aber mit etwas Reiseplanung noch bequemer gestalten. Wer frühzeitig bucht und gegebenenfalls Stopps in Großbritannien oder Frankreich einplant, startet entspannt in den Wohnmobil-Urlaub. Vor allem die Reise per Fähre bietet einen gemächlichen Auftakt und stimmt schon auf die Schönheit der Küste ein.
3. Ein Wohnmobil in Irland mieten
Wer nicht mit dem eigenen Camper anreist, kann in Irland problemlos ein Wohnmobil mieten. Rund um die Flughäfen von Dublin und Cork haben sich größere Anbieter etabliert, die Fahrzeuge aller Größenklassen bereitstellen. Die Preisspannen variieren stark: In der Hauptsaison (Juni–August) rentieren sich frühzeitige Buchungen, da die Nachfrage hoch und das Angebot entsprechend begrenzt ist. Für einen Klein-Camper zahlt man in der Hochsaison zum Teil 200–300 Euro pro Tag, während in der Nebensaison Preise von unter 100 Euro möglich sein können.
Meist werden komplette Ausstattungspakete (Geschirr, Bettwäsche, Campingzubehör) angeboten. Prüfe im Vorfeld, ob wichtige Extras wie GPS, Freikilometer, Heizung oder ein Navigationssystem im Angebot enthalten sind. Bei der Mietdauer gilt häufig eine Mindestmietzeit von drei bis sieben Tagen. Beachte außerdem die Versicherungskonditionen: Eine Kasko-Versicherung mit Selbstbeteiligung ist oft Standard, kann aber je nach Anbieter reduziert werden.
Von Kastenwagen über kompakte Teilintegrierte bis hin zu komfortablen Alkoven-Modellen oder großen Integrierten gibt es für jede Gruppe das passende Wohnmobil. Tipp: Für ungeübte Fahrer sind kompaktere Modelle häufig leichter auf den oft schmalen Landstraßen Irlands zu handhaben. Schließlich ist ein linksseitiger Verkehr noch einmal eine zusätzliche Umstellung. Wer also lieber klein anfängt, sollte dies bei der Modellwahl berücksichtigen. Wer ausreichend Erfahrung mitbringt oder in einer größeren Gruppe reist, kann natürlich auch ein größeres Fahrzeug wählen.
4. Die besten Wohnmobil-Routen für deine Irland-Reise
Irland hat unzählige landschaftlich reizvolle Abschnitte. Im Folgenden stellen wir dir drei beliebte Routen vor, die speziell für Reisen im Wohnmobil ideal sind. Jede Route besticht durch ihre Besonderheiten – von Küstenstraßen bis zu Berglandschaften, von historischen Stätten bis zu lebhaften Städtchen. Viel Spaß beim Stöbern!
1) 7-tägige Tour
- Reiseroute: Kinsale > Cliffs of Moher > Connemara > Achill Island > Sligo > Donegal
- Empfohlene Reisedauer: 7 Tage
- Gesamtdistanz: ca. 900 km
- Beste Reisezeit: Spätfrühling bis Frühherbst
- Höhepunkte: Maritime Küche in Kinsale, Dramatische Klippen, Einsame Moorlandschaften, Entspannte Künstlerorte
Diese einwöchige Tour führt dich von der Küstenstadt Kinsale an der Südküste über spektakuläre Abschnitte entlang des Atlantiks bis hoch in den Norden nach Donegal. Unterwegs erwarten dich die berühmten Cliffs of Moher, idyllische Seenlandschaften in Connemara und die wilde Schönheit von Achill Island. Ein wahrer Querschnitt der irischen Westküste, ideal für Kultur- und Naturliebhaber.
Tag 1 – Kinsale
- Flanieren in Kinsale: Spaziere durch die farbenfrohen Gassen und entdecke die kleinen Boutiquen.
- Frischer Fisch im Hafenviertel kosten, denn Kinsale ist bekannt für seine Seafood-Restaurants.
- Historische Festung Charles Fort besuchen und einen Blick auf die Bucht genießen.
Tag 2 – Cliffs of Moher
- Fahrt entlang der Südküste Richtung County Clare.
- Die Cliffs of Moher bestaunen – bis zu 200 Meter hohe Klippen über dem Atlantik.
- Bei klarem Wetter lohnt sich der Blick vom O’Brien’s Tower.
Tag 3 – Connemara
- Weiterfahrt nach Connemara: Berühmte Moor- und Torflandschaft mit vielen Seen.
- Besuch der Kylemore Abbey, einem malerischen Kloster inmitten der Hügel.
- Entspanne bei einem irischen Tee im Café der Abtei oder unternimm eine Wanderung in der Umgebung.
Tag 4 – Achill Island
- Kurs auf den County Mayo: Panoramastrecke auf dem Wild Atlantic Way.
- Achill Island via Brücke erreichbar: Sandstrände und spektakuläre Klippen am Keem Beach.
- Wer möchte, kann sich beim Surfen oder Kajakfahren versuchen.
Tag 5 – Sligo
- Fahrt zu den Sligo Mountains: Beeindruckende Berge wie Ben Bulben.
- Literaturfreunde besuchen das Grab des Dichters W. B. Yeats in Drumcliff.
- Durch Sligo bummeln, Live-Musik in den Pubs genießen und regionale Küche probieren.
Tag 6 – Donegal-Stadt
- Fahrt entlang der Küste nach Donegal. Unterwegs Moor- und Weidelandschaften.
- Die Altstadt von Donegal erkunden, ein lebendiger Ort mit vielen Geschäften.
- Abends in einem traditionellen Pub verweilen und eine Folk-Session anhören.
Tag 7 – Abreise oder Verlängerung
- Rückreise oder Verlängerung, beispielsweise Richtung Nordirland oder zurück nach Dublin.
2) 5-tägige Tour
- Reiseroute: Dublin > Newgrange > Wicklow Mountains > Kilkenny > Glendalough
- Empfohlene Reisedauer: 5 Tage
- Gesamtdistanz: ca. 400 km
- Beste Reisezeit: Ganzjährig, aber Frühling und Herbst oft angenehm
- Höhepunkte: Historische Grabmäler, Wunderschöne Bergwelt, Mittelalterliches Flair
Wer nicht allzu viel Zeit hat, findet in dieser 5-tägigen Runde durch Ostirland eine Vielfalt an Kulturschätzen und Natur. Starte in der Hauptstadt Dublin, stürze dich ins urbane Leben, um dann in den Wicklow Mountains gezielt Entschleunigung zu betreiben. Der Abstecher nach Kilkenny beschert dir mittelalterliches Ambiente, ehe du in Glendalough auf Spuren des frühen Christentums wandelst.
Tag 1 – Dublin
- Stadtbummel entlang der Grafton Street und ein Pint Guinness im Temple Bar Viertel.
- Besuche das Trinity College und schaue dir das berühmte Book of Kells an.
Tag 2 – Newgrange
- Fahrt nach Newgrange, ein prähistorisches Ganggrab im Boyne Valley.
- Führung durch die Anlage, die älter als Stonehenge sein soll.
Tag 3 – Wicklow Mountains
- Anreise in die Wicklow Mountains, beliebtes Naherholungsgebiet.
- Spaziergänge durch Moor und Heide, Wasserfälle wie die Powerscourt Waterfall.
Tag 4 – Kilkenny
- Mittelalterlicher Charme in Kilkenny, Besuch des Kilkenny Castle.
- Cafés und Kunsthandwerksläden in den kleinen Gassen entdecken.
Tag 5 – Glendalough
- Fahrt Richtung Glendalough, bekannt für seine frühchristliche Klosteranlage.
- Entspannte Wanderung rund um die Seen.
- Anschließend Rückreise nach Dublin oder weitere Erkundungen im Umland.
3) 10-tägige Tour
- Reiseroute: Dublin > Cork > Ring of Kerry > Dingle > Galway > Cliffs of Moher > Mayo > Donegal > Belfast > Dublin
- Empfohlene Reisedauer: 10 Tage
- Gesamtdistanz: ca. 1500–1700 km
- Beste Reisezeit: Mai–September
- Höhepunkte: Dublin Citylife, Dramatische Küstenabschnitte, Nordirische Kultur, Wild Atlantic Way
Diese umfangreiche Tour zeigt dir so gut wie jede Facette Irlands: Vom pulsierenden Dublin über die traditionelle Musikszene in Cork und Galway, durch den berühmten Ring of Kerry und weiter zur Dingle-Halbinsel. Auch Nordirland kommt nicht zu kurz – in Belfast erwarten dich Titanic-Geschichte und urbane Street-Art. Unterwegs begegnest du unzähligen Highlights wie dem Giant’s Causeway (bei Verlängerung nach Norden) oder den höchsten Klippen Europas. Ein intensiver Roadtrip für wahre Irland-Fans.
Tag 1 – Dublin
- Temple Bar, Pub-Kultur genießen, abends Live-Musik.
Tag 2 – Cork
- The English Market erkunden, typisch irische Produkte probieren.
Tag 3 – Ring of Kerry
- Landschaftliche Highlights, Halt am Ladies View.
Tag 4 – Dingle
- Fischerdorf-Flair, Pubs mit irischer Musik.
Tag 5 – Galway
- Jung und bunt, Straßenkünstler, Cafés, Pubs und das Latin Quarter.
Tag 6 – Cliffs of Moher
- Atemberaubende Steilküsten, Wandermöglichkeit über die Klippen.
Tag 7 – Mayo
- Unterwegs Zwischenstopps an der kargen Küste, vielleicht den Croagh Patrick erklimmen.
Tag 8 – Donegal
- Liebevoll „das verlorene Herz Irlands“: raue Landschaft, tolle Surfspots.
Tag 9 – Belfast
- Titanic Quarter, spannendes Kontrastprogramm zur grünen Natur.
Tag 10 – Rückfahrt nach Dublin
- Evtl. noch ein Abstecher zu Sehenswürdigkeiten nördlich der Stadt, bevor es heimwärts geht.
5. Weitere lohnende Routen in Irland
Irland verfügt über ein weitverzweigtes Netz an Küstenstraßen und malerischen Landwegen. Zusätzlich zu den oben vorgestellten Touren möchten wir hier ein paar kürzere oder thematisch anders ausgerichtete Strecken auflisten.
- Sky Road in Connemara (ca. 15 km): Diese traumhafte Panoramastrecke bei Clifden führt dich hoch hinaus und eröffnet dir spektakuläre Blicke auf den Atlantik. Unterwegs passierst du die Clifden Castle Ruinen und kannst in wenigen Minuten zu Fuß an verwunschenen Buchten an der Küste Halt machen. Die Route eignet sich perfekt für ein Halbtagserlebnis im Westen Irlands. Wer mag, kann die Übernachtung auf einem der nahe gelegenen Campingplätze oder in Clifden selbst einplanen.
- Causeway Coastal Route (Nordirland, ca. 200 km): Von Belfast führt dich diese Straße entlang schroffer Klippen und Sandstrände bis nach Derry~Londonderry. Unterwegs erwarten dich Sehenswürdigkeiten wie die weltberühmte Felsformation Giant’s Causeway, die Carrick-a-Rede-Hängebrücke und malerische Drehorte der TV-Serie „Game of Thrones“. Landschaftlich ein absolutes Highlight für Wohnmobil-Fahrer.
- The Burren Loop (ca. 100 km): Im County Clare bezaubert die artenreiche Karstlandschaft des Burren. Starte in Ballyvaughan, folge dem Loop vorbei an bizarren Felsformationen und verschlafenen Dörfern. Wanderfreunde kommen in Nationalparks wie dem Burren National Park oder auf Trails wie dem Black Head Loop voll auf ihre Kosten. Im Frühjahr stehen hier rare Blumen in voller Blüte.
6. Übernachten mit dem Wohnmobil in Irland
Irland ist bekannt für seine Offenheit, Reisende im Camper herzlich zu empfangen. Dennoch gibt es ein paar Regeln und Tipps, an die du dich halten solltest, um deinen Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.
Campingplätze und Stellplätze
Das Angebot an Campingplätzen ist in Irland recht ordentlich. Viele Plätze verfügen über Stromanschlüsse, Entsorgungsstationen und sanitäre Anlagen. Gerade entlang des Wild Atlantic Way und in touristisch erschlossenen Regionen gibt es inzwischen Stellplätze, die vom Konzept her europäischen „Aires“ ähneln. Für längere Aufenthalte oder angesagte Regionen empfiehlt es sich jedoch, in der Hauptsaison rechtzeitig zu reservieren. Ein gutes Verzeichnis bieten Seiten wie Camping and Caravanning Club oder BritStops. Auch das System Safe Nights Ireland (siehe Webseite) gewährt sichere Parkmöglichkeiten gegen einen kleinen Obolus, oft auf privaten Flächen (z. B. Pub-Parkplätze, Bauernhöfe).
Wildcamping und Gesetzeslage
Offiziell ist freies Stehen in Irland ohne Erlaubnis nicht gestattet, da praktisch jedes Gelände in Privatbesitz steht. Allerdings wird „wildes Campen“ mit Reisemobilen in manchen entlegenen Gegenden toleriert, solange man niemanden stört, keinen Müll hinterlässt und sich rücksichtsvoll verhält. Sollte ein „no overnight parking“-Schild vorhanden sein oder sich ein Besitzer beschweren, gilt: weiterfahren. Am Meer gibt es öfter Parkplätze, auf denen das Übernachten erlaubt ist, sofern keine Einschränkungen ausgeschildert sind. Angesichts der steigenden Reisendenzahl in der Hauptsaison wird jedoch darum gebeten, wo möglich reguläre Wohnmobilstellplätze zu nutzen.
Legislation und Sicherheitsaspekte
Wer sein Wohnmobil abseits offizieller Plätze abstellt, muss sich bewusst sein, dass ein überraschendes Weitersenden durch die Behörden immer möglich ist. Außerdem sollte man bedenken, dass Regeln zur Abfallentsorgung in Irland streng sind und öffentliche Mülltonnen meist nur für Kleinstmengen ausgelegt sind. Campingplätze bieten vielfach Entsorgungspunkte für Grauwasser und Kassettentoiletten an. In puncto Sicherheit gilt Irland als relativ ruhig. Trotzdem empfiehlt es sich, auf sein Hab und Gut zu achten und die Türen abzuschließen, besonders wenn man den Camper verlässt.
Alternativen: Pub-Stopovers und Farmstays
Unzählige gemütliche Pubs und lokale Geschäfte bieten auf ihren Parkplätzen eine oder mehrere Stellflächen für Wohnmobile an. Gegen den Kauf eines Abendessens, einer Kleinigkeit vom Hofladen oder einer Getränkerunde darf man dort oft gratis oder sehr preiswert übernachten. Besonders abseits der großen Städte ist das eine tolle Gelegenheit, mit Einheimischen in Kontakt zu kommen und gleichzeitig sicher zu stehen. Ein Beispiel sind die Angebote von „Safe Nights Ireland“, bei denen man sich im Voraus registrieren kann.
Achtet auf die Hinterlassenschaften
Sauberkeit und Rücksicht sind das A und O, um den guten Ruf von Campern in Irland zu erhalten. Lärmbelästigung, unzulässige Entsorgung von Abwasser oder ein unachtsamer Umgang mit Feuer kann nicht nur Ärger bereiten, sondern führt langfristig zu mehr Verbotsschildern. Deshalb: Hinterlasst den Platz so, wie ihr ihn vorgefunden habt – oder besser. Dann gibt es auch für künftige Camper eine herzliche Willkommenskultur.
7. Fahren in Irland: Linksverkehr, Straßen & Tipps für Wohnmobile
- Linksverkehr: In Irland fährt man auf der linken Straßenseite. Das ist eine Umstellung für alle, die es nicht gewohnt sind. Besonders beim Abbiegen, an Kreisverkehren und beim Einfahren auf Schnellstraßen ist höchste Konzentration gefragt.
- Gut vorausschauen: Viele irische Straßen sind schmal und kurvenreich. Stelle dich darauf ein, mit Gegenverkehr auf engen Passagen konfrontiert zu sein. In ländlichen Regionen sind Passier-Buchten rar.
- Geschwindigkeiten: In der Republik Irland gilt generell km/h, in Nordirland mph. Innerorts darf man in der Regel 50 km/h fahren, außerorts häufig 80–100 km/h (Schnellstraßen/Autobahnen 100–120 km/h). Schau regelmäßig auf die Schilder.
- Genehmigte Dokumente: Laut offizieller Empfehlung reicht meist der nationale Führerschein, solange dieser gültig ist. Prüfe vorher, ob du eine grüne Versicherungskarte brauchst.
- Zustand der Straßen: Hauptstraßen sind gut ausgebaut, Seitenstraßen können Schlaglöcher aufweisen. Vorsicht in ländlichen Gegenden, wo Schafe gern die Straße überqueren.
- Alkoholgrenze: Die gesetzliche Promillegrenze in Irland ist streng. Am besten gar nicht trinken, wenn man anschließend fahren möchte.
- Sprit & Tankstellen: An den größeren Straßen und in Städten finden sich genügend Tankstellen (Benzin, Diesel). Teilweise sind sie rund um die Uhr mit Selbstbedienung offen.
- Peugeot, VW oder Fiat? Die Fahrzeugmarke ist zweitrangig; Wichtig ist, dass du dich sicher fühlst. Wer ungeübt ist, dem raten wir zu einem kleineren Reisemobil.
- Strafen: Verwarnungen bei zu schnellem Fahren oder falschem Parken können durchaus vor Ort kassiert werden. Zahlen lohnt sich; Mahngebühren sind hoch.
8. Maut & Straßen in Irland: Was du wissen musst
8.1 Mautsystem in der Republik Irland
In der Republik Irland gibt es auf einigen großen Schnellstraßen und Autobahnen ein Mautsystem. Verantwortlich dafür sind unter anderem Transport Infrastructure Ireland (TII) und lokale Behörden wie der Dublin City Council. Die Maut ist in der Regel an Mautstationen zu entrichten, wo du bar oder mit Karte zahlen kannst. Eine Ausnahme bildet die M50 bei Dublin, wo ein sogenanntes “Open Road Tolling” (bzw. Barrier-free Toll) existiert. Dort wird deine Fahrzeugnummer automatisch erfasst und du musst die Gebühr spätestens bis 20 Uhr am darauf folgenden Tag begleichen, z. B. via eFlow oder in bestimmten Shops und Tankstellen. Versäumst du die Frist, entstehen Zuschläge.
8.2 Keine Maut in Nordirland
Wer sich Richtung Belfast oder Derry~Londonderry aufmacht, kann aufatmen: In Nordirland fallen derzeit keine Straßennutzungsgebühren an. Dennoch solltest du beachten, dass dort nicht in Kilometern, sondern in Meilen pro Stunde (mph) gerechnet wird. Von den Straßenschildern bis hin zur Geschwindigkeitsangabe unterscheidet sich so Einiges vom Süden des Landes.
8.3 Tipps zum Bezahlen und zur Routenplanung
Falls du ein Miet-Wohnmobil nutzt, erkundige dich rechtzeitig beim Vermieter, ob für die M50 in Dublin bereits ein Prepaid- oder automatisches Abrechnungssystem eingerichtet ist. Wenn nicht, solltest du selbstständig die Gebühr über eFlow oder andere Zahlungswege begleichen. Auf manchen Routen kann es sinnvoll sein, Gebührenschleifen zu umfahren, sofern diese größere Umwege nicht lohnenswerter machen.
8.4 Sinnvoller Umgang mit Mautstraßen
Mautpflichtige Straßen sind in gutem Zustand und häufig deutlich schneller befahrbar als Nebenstrecken. Für längere Distanzen oder zeitkritische Etappen kann es sich lohnen, die Maut zu zahlen. Trotzdem bieten Nebenrouten oft reizvolle Blicke in ländliche Gebiete und ein authentischeres Irland-Erlebnis – gerade mit dem Wohnmobil ist der Zeitdruck ja meist geringer. Ein bisschen Planung zahlt sich hier aus, um sowohl Kosten als auch Reiseerlebnis optimal zu kombinieren.
9. Top-Sehenswürdigkeiten: Irland mit dem Wohnmobil erkunden
Wer in Irland unterwegs ist, sollte unbedingt einige der bekanntesten Highlights der Insel ansteuern. Hier sind fünf Orte, die sich speziell für eine Wohnmobilreise lohnen:
- 1. Giant’s Causeway (Nordirland): Die berühmten Basaltsäulen bieten ein beeindruckendes Naturphänomen. Über rund 40.000 polygonale Steinsäulen erstreckt sich diese einzigartige Küstenlandschaft. Lege im Besucherzentrum eine kleine Pause ein und genieße die Aussicht auf den Nordatlantik. Am besten früh morgens kommen, bevor die Busse anrollen.
- 2. Cliffs of Moher (County Clare): Sie zählen zu den meistbesuchten Naturwundern Irlands und ragen bis zu 200 Meter senkrecht aus dem Atlantik. Ein Spaziergang entlang der ausgeschilderten Pfade fasziniert bei jedem Wetter. Das nahegelegene Besucherzentrum bietet Informationen zur Tierwelt und zu den geologischen Gegebenheiten.
- 3. Killarney-Nationalpark (County Kerry): Der älteste Nationalpark Irlands bezaubert mit Waldlandschaften, Seen, Bergen und Wasserfällen. Besuche das Muckross House und schlendere durch die üppigen Gärten. Für Wohnmobile gibt es in der Region mehrere Campingplätze – ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen und Bootstouren.
- 4. Newgrange (County Meath): Ein über 5000 Jahre altes Ganggrab, älter als die Pyramiden. Die sorgfältig angeordneten Megalithen und die mystische Lichtkammer machen einen Besuch besonders zur Wintersonnenwende unvergesslich. Das moderne Besucherzentrum vermittelt spannendes Hintergrundwissen zur neolithischen Kultur.
- 5. Wicklow Mountains & Glendalough: Inmitten felsiger Hügel und bewaldeter Täler liegt diese berühmte Klosteranlage. Zwei tiefblaue Seen im Tal sind perfekte Fotomotive. Vor Ort locken verschieden lange Wanderwege. Wer Ruhe und Natur sucht, wird im grünen Herzen Irlands definitiv fündig.
10. Beste Reisezeit für Irland im Wohnmobil
Irland hat ein mildes, aber wechselhaftes Klima. Weil es oft regnet, nennt man die Insel auch die „Emerald Isle“.
Ob Frühling, Sommer oder Herbst – jede Jahreszeit hat ihre Vorzüge. Wer stabileres Wetter sucht, plant oft zwischen Mai und August. Doch auch in der Nebensaison locken günstigere Preise und weniger Trubel.
- Frühling (März–Mai): Die Temperaturen steigen langsam auf 10 bis 15 Grad Celsius. Die Landschaft erwacht, bunte Blumen sprießen in Parks und Gärten. Es ist weniger überlaufen, allerdings kann es noch recht kühl sein. Für Naturliebhaber, die etwas Wetterfestigkeit mitbringen, kann der Frühling traumhaft sein.
- Sommer (Juni–August): Now wird es in Irland am wärmsten. Mit 15 bis 20 Grad sind die Tage angenehm, aber nie zu heiß. Allerdings ist dies auch die Hauptreisezeit, entsprechend voll sind berühmte Sehenswürdigkeiten. Wer es gesellig mag, freut sich über Festivals und lebhafte Pubs, sollte aber vorab Campingplätze buchen.
- Herbst (September–Oktober): Die Hochsaison klingt ab, das Licht wird sanfter. Viele Regionen wirken ruhiger, besonders in den Küstenorten. Die Temperaturen bleiben mild um die 10 bis 15 Grad. Ideale Zeit für Wanderer, denn die Farben wechseln zu romantischen Rot- und Gelbtönen. Jedoch sind die Tage spürbar kürzer.
- Winter: Für geübte Wohnmobilfahrer mit guter Heizung und Bereitschaft zu Wind und Regen kann auch ein Winterausflug reizvoll sein. Die meisten bevorzugen aber Frühling–Herbst. Als „beste Option“ wählen viele den Sommer oder Spätsommer, um das angenehmste Wetter mitzunehmen.
11. Kosten und Budget: Was du wissen solltest
Irland ist kein Billigziel, doch mit etwas Planung lassen sich die Ausgaben überschaubar halten. Hier einige typische Preisbereiche als Orientierung:
- Kraftstoff: Zwischen 1,60 EUR und 1,90 EUR pro Liter Diesel oder Benzin, je nach Region und Markt (Preise schwankend).
- Campingplätze: Durchschnittlich 25–35 EUR pro Nacht für zwei Personen im Wohnmobil (mit Stromanschluss). Auf einfachen Stellplätzen oft günstiger.
- Lebensmittel: Preise ähnlich wie in vielen mitteleuropäischen Ländern. Ein Laib Brot ab ca. 1,60 EUR, Milch rund 1 EUR pro Liter, Eier ca. 3 EUR pro Dutzend. Wer sparen möchte, kauft in Discountern wie Aldi oder Lidl.
- Pub-Essen und Getränke: Ein Pint Bier (z. B. Guinness) kostet ca. 5–6 EUR. Ein typisches Pub-Gericht liegt bei 12–15 EUR. In Großstädten tendenziell teurer.
- Eintritte für Sehenswürdigkeiten: Je nach Attraktion zwischen 5 EUR und 15 EUR. Manche Naturhighlights sind kostenfrei.
- Peajes (Mautgebühren): Variieren von wenigen Euro pro Strecke bis hin zur M50-Gebühr in Dublin (siehe Abschnitt Maut & Straßen).
- Zusätzliche Kosten: Fähren innerhalb Irlands (z. B. zu Inseln), Parkgebühren an Touristenspots oder Kosten für Veranstaltungen (Konzerte, Festivals).
Wer knapp kalkuliert, sollte die teuren Sommermonate vielleicht meiden oder in ländlichen Gegenden einkaufen und kochen. Ein Planungspuffer lohnt sich trotzdem, um spontan ein nettes Pub-Dinner oder lokale Spezialitäten wie Fish & Chips zu probieren.
12. Nützliche Hinweise für eine gelungene Wohnmobil-Tour
In diesem Abschnitt folgen praktische Tipps, die vor allem für einen entspannten, sicheren und authentischen Urlaub auf der grünen Insel nützlich sind. Hier alle Ratschläge als Liste:
- Straßenkarten griffbereit halten: In Irland funktioniert das Mobilnetz nicht überall zuverlässig. Offline-Karten sind ratsam.
- Wetterfeste Kleidung mitnehmen: Regen und Sonne können sich rasch abwechseln. Eine Regenjacke oder ein Schirm ist unverzichtbar.
- Rechtzeitig tanken: Auf abgelegenen Routen sind Tankstellen dünn gesät. Tanke lieber einmal zu viel als zu wenig.
- Auf Campingetikette achten: Letzter Ausguss von Abwasser und Müll nur auf ausgewiesenen Plätzen. Wildes Entsorgen schadet der Natur und dem Ruf der Camper.
- Lokale Produkte kaufen: In vielen Gegenden gibt es Bauernmärkte mit frischen Erzeugnissen. So kommst du mit der lokalen Kultur in Kontakt und genießt echte Qualität.
- Besuch eines Live-Konzerts mit traditioneller Musik: Die Pubs sind die Zentren für Folk- und traditionelle Sessions. So erlebst du das „echte“ Irland und feierst vielleicht spontan mit Einheimischen.
- Langsamer reisen: Ein echtes „Slow Travel“-Gefühl entsteht, wenn du nicht zu viel an einem Tag vorhast. Lieber einen Tag mehr auf der Halbinsel verbringen und dort wandern oder am Strand entspannen.
- Wertsachen sicher aufbewahren: Irland ist zwar sicher, doch auch hier kann es zu Einbrüchen kommen. Schließ den Camper ab, verwahre Bargeld und Dokumente an einem sicheren Ort.
- Vorab Öffnungszeiten checken: Viele Attraktionen oder Besucherzentren in ländlichen Gebieten haben kürzere Öffnungszeiten oder schließen im Winter komplett.
13. FAQ zur Wohnmobil-Reise
- Brauche ich ein spezielles Dokument, um in Irland Auto zu fahren?
Die meisten Urlauber benötigen nur ihren gültigen nationalen Führerschein. Eine grüne Versicherungskarte ist allerdings bei Grenzübertritten zwischen Nordirland und der Republik Irland oft sinnvoll. Kläre das am besten vorab mit deinem Versicherer oder Mietanbieter. - Wie streng sind die Kontrollen bezüglich des Wildcampens?
Offiziell ist Wildcamping nicht erlaubt. In abgelegenen Regionen wird es häufig geduldet, solange man sich rücksichtsvoll verhält und keinen Abfall hinterlässt. Dennoch können Behörden oder private Landbesitzer jederzeit eine Weiterfahrt verlangen. - In welchen Monaten ist Irland am wärmsten?
Die höchsten Temperaturen herrschen im Juni, Juli und August mit durchschnittlich 15 bis 20 Grad. Auch dann kann es regnen, doch die Chancen auf Sonnenschein stehen deutlich höher als im Winter. - Kann ich meine Haustiere mitnehmen?
Viele Fährgesellschaften und Vermieter erlauben Haustiere, aber gegen Gebühr und mit bestimmten Bestimmungen (EU-Heimtierausweis, Impfungen etc.). Vorher genau klären, welche Papiere und Impfungen nötig sind, um Probleme an der Grenze zu vermeiden. - Wie sieht es mit den Geschwindigkeitsbegrenzungen aus?
In der Republik Irland gelten km/h; meist 50 km/h im Ort, 80 km/h außerorts, 100 km/h auf Nationalstraßen und 120 km/h auf Autobahnen. In Nordirland gilt mph; innerorts 30 mph, Schnellstraßen häufig 60–70 mph. Schilder geben dir in jedem Fall Auskunft. - Gibt es Alternativen zu teuren Campingplätzen?
Ja, es existieren Initiativen wie Safe Nights Ireland, wo man für wenig Geld privat stehen kann, und auch Pubs bieten manchmal kostenlose Parkmöglichkeiten an. Wichtig ist, sich immer abzusprechen und keine Plätze zu blockieren.