Mit dem Wohnmobil & Camper durch Island: Routen, Tipps und Infos

Island lockt mit atemberaubenden Vulkanlandschaften, Gletschern, Lavafeldern und unzähligen Wasserfällen. Wer das Land auf eigene Faust erkunden möchte, wird schnell feststellen, dass ein Wohnmobil oder Camper ideale Voraussetzungen bietet: Man hat die Freiheit, selbst entlegene Winkel zu entdecken und sich gleichzeitig mobil und gemütlich fortzubewegen.
In diesem Artikel erfährst du, warum Reisen durch Island im Wohnmobil so beliebt sind. Außerdem beleuchten wir die wichtigsten Themen rund um Miete, Unterkünfte, Fahren auf Inselstraßen und zeigen dir mehrere Routen für unvergessliche Roadtrips. Du erhältst zudem handfeste Tipps zu Kosten, der besten Reisezeit und vielem mehr. Lass uns gemeinsam Island in seiner ganzen Vielfalt erfahren!
INHALTSVERZEICHNIS
- 1. Warum Island mit dem Wohnmobil oder Camper entdecken?
- 2. Ein Wohnmobil oder Camper in Island mieten
- 3. Die besten Wohnmobil-Routen für deine Island-Reise
- 3.1 Route 1: Der große Island-Ring
- 3.2 Route 2: Süd- und West-Highlights
- 3.3 Route 3: Entlegene Westfjorde
- 4. Weitere lohnende Routen in Island
- 5. Übernachten mit dem Wohnmobil oder Camper in Island
- 5.1 Campgrounds und offizielle Stellplätze
- 5.2 Wildcampen und Gesetzeslage
- 5.3 Preise, Ausstattung und Besonderheiten
- 6. Fahren in Island: Verkehrsregeln, Straßen & Tipps für Wohnmobile
- 7. Top-Sehenswürdigkeiten: Island mit dem Wohnmobil erkunden
- 8. Beste Reisezeit für Island im Wohnmobil oder Camper
- 9. Kosten und Budget: Was du wissen solltest
- 10. Nützliche Hinweise für eine gelungene Wohnmobil-Tour
- 11. FAQ zur Wohnmobil-Reise
1. Warum Island mit dem Wohnmobil oder Camper entdecken?
Island ist ein Land der faszinierenden Naturphänomene und Kontraste: mächtige Gletscher ragen aus grünen Tälern, Geysire schießen heißes Wasser in die Luft, und gewaltige Wasserfälle beeindrucken mit tosendem Rauschen. Wer sich für Wohnmobil- oder Camper-Reisen entscheidet, hat die einzigartige Möglichkeit, an fast jedem Ort Halt zu machen, um diese unglaubliche Vielfalt hautnah zu erleben.
Ob man nun auf eigene Faust dem Verlauf der Ringstraße folgt oder lieber abgelegene Landstriche erkundet: Mit einem rollenden Zuhause ist man maximal flexibel. Keine starren Hotel-Check-ins, keine festgelegten Abfahrtszeiten von Bussen oder Reisegruppen. Stattdessen kann man spontan an einem plätschernden Bach übernachten, einen Tag länger beim Lieblingswasserfall verweilen oder mitten in der Nacht auf die Jagd nach Nordlichtern gehen. Genau diese Freiheit und das Gefühl eines echten Abenteuers treiben viele Island-Reisende an.
Ein weiterer großer Vorteil: Man kombiniert die Transportkosten mit der Unterkunft. Während Hotels in Island oft teuer sind, kann das Schlafen im eigenen Camper richtig sparen helfen. Gleichzeitig sinken die Ausgaben für Restaurants, da sich unterwegs selbst kochen lässt. Gerade Island mit seinen teils hohen Lebenshaltungskosten macht so eine kosteneffizientere Reise möglich. Zudem ist das "Vanlife" in Island gut entwickelt; landesweit verteilen sich über 200 Campingplätze, und selbst hochmoderne Camper-Fahrzeuge verfügen oft über ein integriertes Heizsystem für unbeständiges Wetter. Kurz gesagt: Wer Island hautnah erleben möchte, gleichzeitig Komfort und Sicherheit wünscht und dabei flexibel sein will, findet im Wohnmobil oder Camper die ideale Art, das Land zu bereisen.
2. Ein Wohnmobil oder Camper in Island mieten
Der Markt für Wohnmobil- und Camper-Vermietungen auf Island hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Immer mehr Anbieter haben sich etabliert, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden. Besonders im Hochsommer (Juni–August) sind die Fahrzeuge stark nachgefragt: Wer in dieser Zeit reisen möchte, sollte idealerweise mehrere Monate im Voraus buchen. Auch bei der Fahrzeugwahl gibt es viel zu beachten: Größe, Ausstattung, ob Allrad für Hochlandpisten nötig ist oder eher ein kompakter Campervan für die Ringstraße etc.
Preisgestaltung und Leistungen variieren stark je nach Anbieter und Saison. Im Sommer sind die Tagesraten erheblich höher als in den kühleren Monaten. Dafür ist in der Hochsaison das gesamte Straßennetz besser befahrbar; viele entlegene Pisten werden nur im Sommer geöffnet. Als grobe Faustregel kann man für einen einfachen 2-Personen-Camper in der Hochsaison um die 15.000–25.000 ISK pro Tag einplanen, für ein größeres Wohnmobil 25.000–45.000 ISK. In der Nebensaison fallen die Preise teils auf die Hälfte.
Bei der Auswahl der Vermieter lohnt es sich, Bewertungen zu vergleichen. Campervan Iceland (https://www.campervaniceland.com) sticht häufig mit guten Rezensionen und fairen Paketpreisen hervor. Sie bieten Flotten mit verschiedenen Grundrissen und inkludieren in vielen Fällen eine solide Ausstattung (Heizung, Kochgeschirr, Bettzeug). Auch Unternehmen wie Happy Campers, KúKú Campers oder Go Campers sind gängige Optionen, jede mit eigenen Vorzügen. Wichtig sind Inklusiv-Leistungen: unbegrenzte Kilometer sind fast immer dabei, Versicherungen (z.B. CDW mit Selbstbeteiligung) gehören meist zum Basis-Paket. Spezielle Versicherungen gegen Schotter- oder Sand- und Ascheschäden lassen sich dazubuchen.
Allrad? Wer die berühmten F-Straßen (Hochlandpisten) befahren will, muss ein 4x4-Fahrzeug mieten – ein normaler Wohnmobil- oder Camper-Typ ohne Allrad ist dort verboten und versicherungstechnisch nicht gedeckt. Für klassische Routen auf der Ringstraße genügt hingegen 2WD. Darüber hinaus sollte man wissen, dass viele Camper in Island manuelle Schaltung haben. Automatik-Versionen sind zwar erhältlich, aber oft knapper und teurer.
Rechtliche Aspekte: Meist genügt der normale PKW-Führerschein, solange das Gesamtgewicht unter 3,5 Tonnen liegt. Das Mindestalter variiert zwischen 20 und 25 Jahren – je nachdem, ob es sich um einen kleinen Camper oder ein größeres Wohnmobil handelt. Der Führerschein muss beim Abholen im Original vorgelegt werden; Kopien oder digitale Versionen werden in aller Regel nicht anerkannt.
Abholung und Rückgabe: Die meisten Vermieter sitzen in der Nähe des Flughafens Keflavík. Häufig wird ein Shuttle angeboten. Manche ermöglichen gegen Aufpreis auch einen Pick-up in Reykjavík. Bei der Übernahme des Fahrzeugs sollte man es gründlich inspizieren und Schäden dokumentieren. Auf isländischen Schotterstraßen sind Steinschläge häufig; daher ist ein Rundgang, inklusive Foto-Check, ratsam. Bei der Rückgabe wiederum ist Treibstoff aufzufüllen und der Innenraum einigermaßen sauber zu hinterlassen. Übliche Reinigungspauschalen werden sonst gerne berechnet.
Campervan Iceland hervorzuheben: Sie sind in Tests regelmäßig vorne dabei, bieten Rabatte in der Nebensaison und haben einen 24/7-Kundendienst. Unter anderem gibt es Komplettpakete mit Bettwäsche, Küchenequipment und Vollkasko-Upgrades. Wer unkompliziert buchen will und raschen Service schätzt, ist hier gut aufgehoben. Besonders in Foren loben viele Reisende ihr ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis. Informiere dich am besten direkt auf deren Webseite: https://www.campervaniceland.com.
3. Die besten Wohnmobil-Routen für deine Island-Reise
Island bietet eine Fülle von spannenden Strecken. Im Folgenden stellen wir dir drei Routen vor, die du mit dem Wohnmobil oder Camper wunderbar erkunden kannst. Sie variieren in Dauer und Schwierigkeitsgrad, sodass für unterschiedliche Zeitbudgets und Interessen etwas dabei ist.
3.1 Route 1: Der große Island-Ring
- Reiseroute: Reykjavík > Golden Circle (Þingvellir, Geysir, Gullfoss) > Südküste (Vík, Skaftafell) > Ostfjorde > Mývatn > Akureyri > Snæfellsnes > Reykjavík
- Empfohlene Reisedauer: 10-14 Tage
- Gesamtdistanz: ca. 1.800 km (inkl. Abstecher)
- Beste Reisezeit: Juni bis September
- Höhepunkte: Gletscherlagune Jökulsárlón, Wasserfälle (Seljalandsfoss, Skógafoss, Dettifoss), Mývatn, Snæfellsnes
Diese klassische Route umrundet das ganze Land und gilt als ultimativer Island-Roadtrip. Man durchquert die Golden-Circle-Region, erlebt die eindrucksvollen Südstrände, fährt vorbei an gewaltigen Gletschern und durchquert einsame Ostfjorde. Danach locken die heißen Quellen und Lavalandschaften im Norden, bevor man über Akureyri Richtung Westen abbiegt und schließlich die Halbinsel Snæfellsnes erkundet. Camper können an unzähligen Campgrounds übernachten und sind zeitlich flexibel. Wer 14 Tage einplant, hat genügend Muße für spontane Stopps, Wanderungen und Fotosessions.
Tag 1 – Reykjavík und Golden Circle
- Starte früh in Reykjavík, decke dich mit Vorräten ein.
- Þingvellir: Historische Stätte und Grabenbruch zwischen zwei Kontinentalplatten.
- Geysir: Strokkur speit alle paar Minuten eine heiße Fontäne in die Höhe.
- Gullfoss: Mächtiger Wasserfall mit beeindruckender Schlucht.
Tag 2 – Südküste bis Vík
- Seljalandsfoss: Der Wasserfall, hinter dem man entlanglaufen kann.
- Nahebei Gljúfrabúi, ein versteckter Wasserfall in einer Felsgrotte.
- Skógafoss: Breit und imposant, Stufen zum Aussichtspunkt vorhanden.
- Vík: Schwarzer Strand Reynisfjara mit Basaltsäulen.
Tag 3 – Weiter Richtung Skaftafell und Jökulsárlón
- Abstecher in den Nationalpark Skaftafell; berühmte Wanderung zu Svartifoss.
- Jökulsárlón: Gletscherlagune, Eisberge treiben Richtung Meer, Diamond Beach auf der anderen Seite.
- Übernachtung meist bei Höfn oder Umgebung.
Tag 4 – Ostfjorde
- Fahrt durch malerische Fjorde (z.B. Djúpivogur), oft wenig Verkehr.
- Besuche kleine Fischerdörfer, genieße Küstenblicke.
- Übernachtung in oder bei Egilsstaðir/Seyðisfjörður.
Tag 5 – Mývatn und Umgebung
- Dettifoss als Abstecher – Europas leistungsstärkster Wasserfall.
- Rund um den See Mývatn: Lavafelder Dimmuborgir, Hverir (blubbernde Schlammquellen), Krater Hverfjall.
- Baden in den Mývatn Nature Baths zur Entspannung.
Tag 6 – Akureyri und Eyjafjörður
- Stoppe am Goðafoss, dem “Wasserfall der Götter”.
- Stadtbummel in Akureyri, Islands zweitgrößter Ortschaft.
- Optional: Walbeobachtungstour in Dalvík oder Húsavík (eventuell an Tag 7 verschieben).
Tag 7–8 – Westisland und Snæfellsnes
- Fahrt gen Westen (z.B. via Skagafjörður). Besichtigung des Lavawasserfalls Hraunfossar möglich.
- Snæfellsnes: viele Highlights wie Kirkjufell, Arnarstapi, Djúpalónssandur.
- Übernachtung in Grundarfjörður oder Ólafsvík.
Tag 9–10 – Rückkehr nach Reykjavík
- Erkunde den Nationalpark Snæfellsjökull, falls noch nicht erfolgt.
- Fähre oder Tunnel um Hvalfjörður (kein Maut mehr, seit 2018 frei) bei der Rückfahrt.
- Rückgabe des Campers in Keflavík oder Reykjavík.
3.2 Route 2: Süd- und West-Highlights
- Reiseroute: Keflavík/Reykjavík > Golden Circle > Südküste (bis Jökulsárlón) > zurück Richtung West & Snæfellsnes > Reykjavík
- Empfohlene Reisedauer: 5–6 Tage
- Gesamtdistanz: ca. 1.100 km
- Beste Reisezeit: Mai bis September (im Winter nur eingeschränkt)
- Höhepunkte: Geysir, Gullfoss, Jökulsárlón, schwarze Strände, Snæfellsnes-Küste
Wer weniger als eine Woche Zeit hat und trotzdem große Klassiker Islands erleben möchte, findet in dieser Route eine perfekte Mischung. Sie deckt den Golden Circle ab, führt an den schönsten Süd-Küstenstellen vorbei bis zur Gletscherlagune, und schwenkt dann Richtung Westen, um noch Snæfellsnes mitzunehmen.
Tag 1 – Golden Circle
- Nach Ankunft z.B. am Nachmittag: Þingvellir, Geysir, Gullfoss (Übernachtung nahe Hella/Hvolsvöllur).
Tag 2 – Südliche Highlights
- Seljalandsfoss, Skógafoss, schwarzer Sand in Vík.
- Fahrt so weit wie möglich Richtung Jökulsárlón, Übernachtung im Bereich Skaftafell/Hrollaugsstaður.
Tag 3 – Jökulsárlón und zurück
- Morgens Besuch der Gletscherlagune und Diamond Beach ohne Touristenandrang.
- Anschließend Rückfahrt entlang der Südküste, evtl. Gletschertour in Skaftafell.
- Übernachtung bei Vík oder Skógar.
Tag 4 – Wechsel Richtung Snæfellsnes
- Fahrt Richtung West (ca. 3-4 Stunden bis Region Borgarnes).
- Nachmittags erste Erkundungen auf Snæfellsnes.
- Camping nahe Grundarfjörður (Kirkjufell) oder Ólafsvík.
Tag 5 – Snæfellsnes entdecken und Rückkehr
- Arnarstapi, Felsformationen, Saxhóll-Krater.
- Am Abend zurück nach Reykjavík (2-3 Stunden Fahrt).
3.3 Route 3: Entlegene Westfjorde
- Reiseroute: Reykjavík > Westfjorde (über Búðardalur) > Dynjandi, Ísafjörður, Látrabjarg > Fähre nach Snæfellsnes oder Rückfahrt über Holmavík
- Empfohlene Reisedauer: 7 Tage (5–8 flexibel)
- Gesamtdistanz: ca. 1.400–1.800 km (je nach Routenwahl und Fährnutzung)
- Beste Reisezeit: Sommer (ca. Mitte Juni bis Ende August)
- Höhepunkte: Dynjandi-Wasserfall, Vogelklippen Látrabjarg, ruhige Fjorddörfer, teils unberührte Natur
Die Westfjorde sind eine der ursprünglichsten Regionen Islands und setzen etwas mehr Fahrgeschick voraus: viele Serpentinen, enge einspurige Passstraßen und wenig Verkehrsinfrastruktur. Im Sommer kannst du auf Schotterstrecken großartige Blicke über die Fjorde genießen. Höhepunkt ist der Dynjandi-Wasserfall und die Klippen von Látrabjarg, wo im Sommer riesige Papageientaucher-Kolonien nisten. Dank deines Campers übernachtest du in stillen Buchten oder verträumten Fischerdörfern.
Tag 1 – Aufbruch aus Reykjavík
- Fahrt Richtung Nordwesten über Borgarnes, Búðardalur.
- Erste Übernachtung auf dem Weg zum Dynjandi.
Tag 2 – Dynjandi & Ísafjörður
- Besuche den mehrstufigen Wasserfall Dynjandi, “Juwel der Westfjorde”.
- Danach weiter nach Ísafjörður, größte Stadt der Region.
- Zwischendurch atemberaubende Ausblicke auf Fjorde und Berge.
Tag 3 – Runde durch die Westfjorde
- Option: über Hólmavík und Drangsnes fahren, wo man heiße Töpfe findet.
- Oder direkt gen Süden, Richtung Patreksfjörður.
Tag 4 – Látrabjarg & Rauðasandur
- Látrabjarg: Vogelklippen, extrem westlicher Punkt Europas, ideal zum Papageientaucher-Beobachten.
- Rauðasandur: Roter Sandstrand, landschaftliche Rarität.
Tag 5–6 – Rückweg via Fähre oder Land
- Fähre Baldur ab Brjánslækur zur Snæfellsnes-Halbinsel (Stykkishólmur) – spart lange Landwege.
- Ansonsten Rückfahrt durch die nördlichen Fjordstrecken.
Tag 7 – Snæfellsnes & Rückfahrt
- Restliche Sehenswürdigkeiten der Halbinsel oder direkter Weg nach Reykjavík.
- Rückgabe des Campers je nach Endpunkt.
4. Weitere lohnende Routen in Island
Island verfügt über vielfältige Nebenstrecken, auf denen man abseits klassischer Touristenpfade unterwegs ist. Hier einige Kurzvorschläge:
- Diamond Circle (Nordisland): Start in Húsavík (Walbeobachtung), weiter nach Ásbyrgi (pferdeschuhförmige Schlucht), Dettifoss (Europas wasserreichster Wasserfall) und Lake Mývatn (solfatarische Felder, Lavaformationen). Ideal für 2-3 Tage. Zwischen Mai und September befahrbar, teils Schotterstraßen. Die Campingplätze in Húsavík oder beim Mývatn bieten tolle Ausgangspunkte.
- Reykjanes-Halbinsel (1-Tages-Tour): Für An- oder Abreisetage oder als Kurztrip. Besuche den Reykjanesviti-Leuchtturm, die brodelnden Schlammquellen von Gunnuhver und evtl. die berühmte Blue Lagoon. Die Gegend ist vulkanisch stark aktiv, Fagradalsfjall-Vulkangebiet bei Eruptionen sehenswert. Perfekt, wenn du Zeit bis zum Heimflug füllen willst.
- Ostfjorde extra genießen: Anstatt schnell durchzufahren, kann man 2 Tage an Küstenorten wie Seyðisfjörður, Djúpivogur und Stöðvarfjörður verbringen. Dabei erlebt man urige Fischerdörfer, einsame Buchten, und genießt totale Ruhe. Ideal für Camper, die Entschleunigung suchen.
- Westman Islands (Vestmannaeyjar): Ab Landeyjahöfn per Fähre (30 Min) nach Heimaey. 1-2 Tage, um Eldfell (Vulkan) zu erklimmen oder Papageientaucher am Kap Stórhöfði zu sichten. Auf der Insel gibt es einen Campingplatz. Wer Volcanic-Hiking mag, ist hier richtig.
5. Übernachten mit dem Wohnmobil oder Camper in Island
Island hat sehr klare Regeln zum Thema Übernachten im Wohnmobil: Seit 2015 ist das Wildcampen in Campervans oder Wohnmobilen außerhalb offizieller Stellplätze untersagt, es sei denn, ein Grundstücksbesitzer erteilt ausdrücklich eine Genehmigung. Dafür existiert ein großes Netz an Campsites, die über das ganze Land verteilt sind.
In diesem Kapitel geben wir einen ausführlichen Überblick, damit du genau weißt, wo und wie du legal und komfortabel übernachten kannst.
5.1 Campgrounds und offizielle Stellplätze
Campsites gibt es in fast jedem Ort Islands. Manche sind eher einfach (eine Wiese, Toilette, kaltes Wasser), andere glänzen mit Duschen, Küche, Aufenthaltsraum, Waschmaschine und manchmal sogar Hot Tubs. Die staatlichen Plätze liegen oft in Nationalparks oder Gemeinden, während private Plätze auf Bauernhöfen oder in Kleinstädten geführt werden. Die Preisspanne liegt meist zwischen 1.500 und 2.500 ISK pro Person und Nacht. Kinder sind oft günstiger.
Beispiele:
- Reykjavík Campsite: Zentrale Lage, nahe dem Stadtgebiet, Duschen, Wäscherei, gut organisiert.
- Skaftafell: Direkt im Nationalpark, unterhalb des Vatnajökull-Gletschers.
- Grundarfjörður auf Snæfellsnes: Panorama auf den Kirkjufell.
- Egilsstaðir Campsite: In der Ostregion, mit WC und Duschen, teils auch Wi-Fi.
Wer länger unterwegs ist, kann sich die Campingcard (um 179€) anschaffen, die bei bestimmten Plätzen (rund 35 landesweit) Übernachtungen abdeckt. Sie lohnt sich, wenn man viel campt und genau jene Plätze der Karte nutzt.
5.2 Wildcampen und Gesetzeslage
Bis vor einigen Jahren war es toleriert, mit dem Camper irgendwo in der Natur zu schlafen. Doch seit 2015 ist das gesetzlich eingeschränkt: Für Fahrzeuge gilt, dass man nur mit Genehmigung des Grundstückseigentümers außerhalb eines Campingplatzes übernachten darf. Das Gleiche gilt in Naturschutzgebieten und auf öffentlichem Land. Die Gründe sind klar: Müllerzeugung, Schäden an Vegetation und fehlende sanitäre Entsorgung.
Als Reisender sollte man also zwingend einen offiziellen Stellplatz ansteuern. Das gilt auch in Städten: In Reykjavík ist Übernachten auf Parkplätzen ausdrücklich verboten. Wer sich nicht daran hält, riskiert Bußgelder und Ärger mit Anwohnern. In abgelegenen Hochlandregionen oder Privatland könnten Farmer unter Umständen gegen Gebühr eine Übernachtung erlauben, aber das ist die Ausnahme.
Fazit: Wildcampen im Camper ist praktisch untersagt, und die Behörden kontrollieren mittlerweile strenger. Da es überall Campgrounds gibt, ist die legale Option jedoch einfach umzusetzen. Außerdem bieten diese Plätze meist Duschen, Müllentsorgung, Stromanschluss und vieles mehr – also deutliche Vorteile.
5.3 Preise, Ausstattung und Besonderheiten
Die Campsite-Gebühren liegen meist zwischen 1.500 und 2.500 ISK pro Nacht und Person. Manche Plätze nehmen einen kleinen Aufpreis für Strom (z.B. 1.000 ISK) oder Duschen (oft 500 ISK für 5 Minuten heißes Wasser). Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte Kleingeld (100-ISK-Münzen) dabeihaben, weil manche Duschautomaten nur Münzen akzeptieren.
Ausstattungsvarianten:
- Sanitäre Anlagen: Fast alle bieten WC, viele auch Duschen. Trinkwasser in Island ist fast überall von hoher Qualität.
- Küchen- oder Spülräume: In größeren Plätzen vorhanden, besonders nützlich bei Regen oder kaltem Wind.
- Wi-Fi: Häufig kostenlos, aber nicht immer stabil. In entlegenen Gebieten schwankt der Empfang.
- Grauwasser-/Toiletten-Entsorgung: Wohnmobile mit integriertem WC sollten auf Campingplätzen, Raststationen oder Dump Stations leeren. Bitte nie unbehandelt in die Natur leiten!
- Elektrische Anschlüsse: Für Kühlschrank und Heizung wichtig, wenn man länger steht. Manchmal nur wenige Stellplätze mit Strom vorhanden, rechtzeitig anreisen oder reservieren.
Viele Campgrounds in Island sind rund um die Uhr zugänglich. Ranger oder Betreiber kommen meist am Abend oder Morgen zum Kassieren. Reservierungen sind meist nicht nötig (außer in extrem beliebten Gegenden oder Hochsaisonperioden). Sollte man mal sehr spät nachts ankommen, stellt man sich ruhig hin und bezahlt, sobald ein Verantwortlicher auftaucht.
Zwei interessante Sonderfälle:
- Gata Free Camping (Selvogur): Ein seltener, spendenbasierter Campingplatz ohne feste Nachtgebühr. Dennoch bitte Müll entsorgen und respektvoll verhalten.
- Farm-Stellplätze: Manche Bauern erlauben Campern das Übernachten gegen eine kleine Gebühr, teils ohne große Ausstattung. Fragen lohnt sich.
Durch das strikte Verbot von Wildcampen sind offiziell betriebene Plätze die komfortable und legale Alternative. Man trifft dort Gleichgesinnte, kann Geschichten austauschen und sich mit nützlichen Tipps versorgen. So wird jede Übernachtung im Wohnmobil zum rundum gelungenen Erlebnis.
6. Fahren in Island: Verkehrsregeln, Straßen & Tipps für Wohnmobile
Island verfügt über ein dichtes Straßennetz entlang der Küstenregionen, während das Landesinnere (Hochland) nur durch F-Straßen erschlossen wird. Für Reisende im Wohnmobil oder Camper gibt es ein paar wichtige Punkte zu beachten:
- Rechtsverkehr: In Island wird auf der rechten Seite gefahren. Licht ist ganzjährig vorgeschrieben.
- Tempolimite: In bewohnten Gebieten 50 km/h, auf asphaltierten Landstraßen 90 km/h, auf Schotterstrecken 80 km/h. Für größere Wohnmobile können lokal abweichende Grenzen gelten, orientiere dich an den Schildern.
- An Gletscher- oder Vulkanzonen könnte Schotter, Matsch oder Schneefelder vorkommen.
- Peajes/Maut: In Island gibt es kaum Mautstraßen. Der Hvalfjörður-Tunnel war bis 2018 kostenpflichtig, inzwischen frei. Der Vaðlaheiði-Tunnel bei Akureyri verlangt eine Online-Zahlung (ca. 2.100 ISK), Kennzeichenerkennung.
- F-Straßen: Nur mit 4x4 erlaubt. Häufige Furten. Versicherung erlischt bei 2WD-Fahrzeugen auf diesen Pisten.
- Windwarnung: Böen können heftig sein. Türen beim Öffnen immer festhalten – Schäden sind teuer und meist nur per Zusatzversicherung abgedeckt. Bei Sturm am besten pausieren.
- Alkoholgrenze: 0,02% – quasi Nulltoleranz. Wer trinkt, bleibt am Steuer lieber ganz abstinent.
- Dokumente: Führerschein, Ausweis, Mietvertrag. Ein internationaler Führerschein ist nur nötig, wenn dein Original nicht in lateinischer Schrift ausgestellt ist.
- Achtung Schafe: Auf Landstraßen laufen oft Schafe frei herum, besonders im Sommer. Unbedingt langsam vorbeifahren, da Lämmer plötzlich über die Straße rennen können.
- Infrastruktur: Tankstellen sind meistens automatisiert, Karte mit PIN erforderlich. In entlegeneren Regionen sind Abstände größer – lieber häufiger tanken, um nicht liegenzubleiben.
7. Top-Sehenswürdigkeiten: Island mit dem Wohnmobil erkunden
Island ist geradezu prädestiniert für Naturerlebnisse im Camper. Hier eine Liste von 5 besonders lohnenden Zielen:
- Jökulsárlón Gletscherlagune: Schwimmende Eisberge vor dem mächtigen Vatnajökull; oft tummeln sich Robben zwischen den Schollen. Unbedingt auch den Diamond Beach besuchen, wo Eissplitter am schwarzen Sand glitzern.
- Landmannalaugar: Im Hochland gelegen, beeindruckt es mit farbenfrohen Rhyolithbergen, Lavafeldern und einer natürlichen heißen Quelle. Perfekt für Wanderungen in nahezu außerirdischer Szenerie.
- Mývatn-Region: Vulkanische Besonderheiten: Dimmuborgir, Krater Hverfjall, blubbernde Schlammquellen bei Hverir. Der See selbst ist Heimat zahlreicher Entenarten und bietet schöne Panoramen.
- Snæfellsjökull-Nationalpark: Vulkanisch geprägte Halbinsel mit schwarzem Strand, Lavafeldern und dem Gletscher Snæfellsjökull. Literarisch berühmt durch Jules Vernes „Reise zum Mittelpunkt der Erde“.
- Seljalandsfoss & Gljúfrabúi: Zwei benachbarte Wasserfälle an der Südküste. Seljalandsfoss lässt sich hinter dem Wasservorhang umrunden, Gljúfrabúi ist in einer kleinen Felshöhle versteckt.
8. Beste Reisezeit für Island im Wohnmobil oder Camper
Island bietet grundsätzlich zu jeder Jahreszeit spektakuläre Eindrücke. Doch der Komfort und die Zugänglichkeit unterscheiden sich je nach Saison.
Sommer (Juni – August): In diesen Monaten sind die Tage lang (bis zu 24 Stunden Licht im Juni) und alle Straßen, inklusive Hochlandpisten (F-Straßen), meist befahrbar. Das Wetter ist vergleichsweise mild, mit Durchschnittstemperaturen um 10–15°C. Allerdings ist es auch die Hochsaison, entsprechend voll und teurer bei Mietpreisen sowie Campinggebühren. Wer das gesamte Land – inklusive Hochland – erfahren möchte, wählt am besten den Juli, wenn die Passstraßen sicher offen sind. Nachteil: Viel Andrang an beliebten Hotspots.
Frühling (Mai – Mitte Juni): Noch nicht alle Hochlandstraßen geöffnet, doch die Südküste, Golden Circle und etliche andere Regionen sind problemlos zugänglich. Weniger Touristen, Preise oft günstiger als im Hochsommer. Temperaturen schwanken stark, von frischen 0°C bis 10°C, Wetter kann launisch sein. Vorteil: Tolle Farben im erwachenden Land, kaum Warteschlangen.
Herbst (September – Oktober): Die Hochlandrouten schließen oft gegen Mitte/Ende September. Dennoch hat man Anfang September meist gute Bedingungen auf der Ringstraße und oft farbenprächtige Herbstlandschaften. Mit etwas Glück lassen sich ab Ende August Nordlichter beobachten. Weniger Trubel, niedrigere Kosten – ein echter Geheimtipp für viele.
Winter (November – April): Richtiges Abenteuer, aber herausfordernd. Wenige Stunden Tageslicht, viele Nebenstraßen sind gesperrt. Das Wetter kann Schneestürme, Glatteis und starke Winde bringen. Viele Campingplätze sind geschlossen. Dafür locken Nordlichter, verschneite Wasserfälle, leergefegte Ortschaften. Speziell für geübte Winterfahrer, die eine kürzere Route und flexible Zeitplanung haben. Man entdeckt Island durchaus in verträumter Winterpracht, braucht aber einen gut isolierten Camper und eine gewisse Wettertoleranz.
Beste Wahl für die meisten Reisenden ist Juli und August oder der frühe Herbst (Ende August/Anfang September), wenn Straßen offen, Übernachtungsmöglichkeiten zahlreich und die Temperaturen passabel sind. Wer Winterromantik und Nordlichter sucht, kann im Dezember/Januar kommen, sollte jedoch die Logistik und Gefahren des winterlichen Straßenverkehrs bedenken.
9. Kosten und Budget: Was du wissen solltest
Island ist kein günstiges Reiseland, doch das Camper-Konzept hilft, Kosten zu bündeln. Hier eine grobe Kostenaufschlüsselung:
Mietkosten und Versicherungen: In der Hochsaison kann ein 2-Personen-Camper 15.000–25.000 ISK pro Tag kosten. Größere Wohnmobile liegen teils bei 30.000–45.000 ISK. Nebensaison deutlich günstiger. Zusatzversicherungen (Gravel Protection, Sand & Ash) lohnen sich, kosten aber extra (ca. 1.000–1.500 ISK/Tag).
Kraftstoff: Diesel und Benzin liegen um 315 ISK pro Liter (ca. 2,29€). Ein Camper verbraucht rund 8–12 L/100 km. Bei 1.500 km sind schnell 45.000–50.000 ISK für Sprit weg.
Campinggebühren: Pro Nacht 1.500–2.500 ISK pro Person, zuzüglich evtl. 500–1.000 ISK für Dusche/Strom. Für zwei Personen ergibt das etwa 3.000–4.500 ISK pro Nacht.
Lebensmittel: Höhere Preise als in Mitteleuropa. Einfache Produkte im Supermarkt (z.B. Bónus) sind noch erschwinglich. Kosten pro Woche und Person ~ 10.000–15.000 ISK, wenn viel selbst gekocht wird.
Essengehen und Genuss: Restaurants sind teuer. Ein Hauptgericht kostet leicht 3.000–5.000 ISK. Bier in einer Kneipe ~ 1.200–1.500 ISK. Günstiger: Hot Dogs (500 ISK) oder Tankstellen-Fastfood. Alkoholshop (Vínbúðin) hat eingeschränkte Öffnungszeiten.
Touren und Eintritte: Viele Naturhighlights sind gratis. Kosten entstehen bei Gletscherwanderungen (ca. 12–15.000 ISK), Walbeobachtungen (~10.000 ISK) und Thermalbädern (Blue Lagoon 8.500+ ISK, Mývatn ~5.000 ISK). Park- oder Tunnelgebühren (z.B. Vaðlaheiði ~ 2.100 ISK) kommen hinzu.
Gesamtschätzung: Für zwei Personen auf einer 10-tägigen Reise im Sommer kann man ca. 350.000–400.000 ISK einplanen, wenn man mäßig viel isst und ein paar Ausflüge macht. Die Kosten sinken, wenn man in der Nebensaison reist oder nur wenige km zurücklegt. Auch das Kochen an Bord spart einiges. Eine gewisse Reserve ist ratsam, da Island zu Spontankäufen verleiten kann (Souvenirläden, Extra-Tour etc.).
10. Nützliche Hinweise für eine gelungene Wohnmobil-Tour
- Planung & Flexibilität: Erstelle grob eine Route, aber lass Puffer für Wetterumschwünge oder spontane Abstecher.
- Wind-Sicherheit: Parke möglichst mit der Front in den Wind, halte Türen fest. Bei Sturmprognose lieber einen Tag pausieren.
- Wasser nutzen: Trinkwasser ist in Island kostenlos. Fülle Kanister oder Tanks an Campsites oder Tankstellen.
- Kleingeld: Manche Duschen (500 ISK) oder Waschmaschinen akzeptieren nur Bar-/Münzzahlung.
- Apps & Infos: Road.is für Straßenzustände, Vedur.is für Wetter. Gute Offline-Karten und Hotspot/Wi-Fi helfen.
- Respekt vor der Natur: Auf markierten Pfaden bleiben, nichts zerstören, keinen Müll hinterlassen. So bleibt Island unberührt.
- Hochland nur für 4x4: Falls F-Routen geplant sind, unbedingt ein geländetaugliches Fahrzeug mieten.
- Tankmangel vermeiden: Lieber öfter nachtanken. Abgelegene Regionen haben größere Distanzen zur nächsten Zapfsäule.
- Gebühren beim Parken: An Orten wie Seljalandsfoss oder Jökulsárlón fallen Parktickets an, schnell per App bezahlen.
- Fähren timen: Westfjorde-Fähren Baldur planen, ggf. vorbuchen (z.B. Stykkishólmur ↔ Brjánslækur).
11. FAQ zur Wohnmobil-Reise
- Benötige ich einen speziellen Führerschein für ein Wohnmobil oder Camper in Island?
Nein, solange das Fahrzeug unter 3,5 Tonnen wiegt, genügt ein normaler Pkw-Führerschein. Manche Vermieter verlangen allerdings ein Mindestalter von 20 oder 25 Jahren. Dein Führerschein muss in lateinischer Schrift vorliegen, andernfalls ist ein internationaler Führerschein oder eine beglaubigte Übersetzung erforderlich. - Kann ich das Hochland (F-Straßen) mit einem normalen Camper befahren?
Nein. F-Straßen sind nur für Allradfahrzeuge zulässig. Ein 2WD-Camper darf dort nicht fahren, ansonsten erlischt deine Versicherung. Wer wirklich ins Hochland möchte, sollte gezielt ein 4x4-Modell buchen und Erfahrungen im Offroad-Fahren mitbringen – inklusive dem sicheren Durchqueren von Flussfurten. - Wie funktioniert das mit den Campsites und der Bezahlung?
Meist kannst du einfach auf dem Platz parken und wirst abends oder morgens vom Personal kassiert. Manche Plätze haben eine Rezeption oder einen Kiosk zur Selbstregistrierung. Bezahlen kannst du fast überall mit Karte oder in bar. Reservierungen sind selten nötig, außer in der Hochsaison bei sehr kleinen oder beliebten Plätzen. - Sind die Straßen wirklich so schwierig?
Die Ringstraße und Hauptverbindungen sind asphaltiert und relativ leicht zu befahren. Herausfordernd wird es auf Schotterstrecken, Bergpässen oder bei starkem Wind. Gute Vorbereitung, angepasste Geschwindigkeit und ein wachsames Auge behalten, dann geht es sicher. Immer auf Wind-Warnungen achten und die Fahrweise anpassen. - Was mache ich, wenn das Wetter plötzlich extrem wird?
Bei Sturm, dichtem Schneefall oder Eisglätte empfiehlt es sich, in einem Campingplatz oder geeigneten Parkplatz zu verweilen, bis sich die Lage bessert. Informiere dich über Vedur.is und Road.is. Ein großer Vorteil: Als Reisender mit Wohnmobil hast du dein Zuhause dabei und kannst schlechteres Wetter bequem aussitzen. - Wie oft sollte ich tanken?
Lieber zu früh als zu spät. In wenig besiedelten Regionen kann der Abstand zwischen Tankstellen mehr als 100 km betragen. Grundsätzlich empfiehlt es sich, bei halbleerem Tank die nächste Gelegenheit zu nutzen, falls die Strecke zum nächsten Ort länger ist. Ein Reservekanister kann sinnvoll sein, wenn du größere Abstecher planst. - Kann ich überall Trinkwasser auffüllen?
So gut wie überall. Das Leitungswasser in Island ist exzellent und kostenfrei. Manche Plätze bieten dezidierte Frischwasser-Tanksäulen. An Tankstellen und Campingplätzen ist ein Auffüllen meist gestattet. Achte darauf, zwischen Frisch- und Abwasser nicht zu verwechseln. Und nutze Gelegenheiten, deinen Tank zu füllen, wo es angeboten wird. - Muss ich Übernachtungen immer vorab buchen?
In den meisten Fällen nicht. Viele isländische Campingplätze haben große Flächen, auf denen man jederzeit stehen kann. Manche besonderen oder kleinen Plätze, etwa in Reykjavík oder in beliebten Naturschutzgebieten, ermöglichen eine Vorreservierung, sind jedoch selten rasch ausgebucht. Kommt man später an, findet man fast immer noch ein Plätzchen. - Gibt es viele Insekten oder Mücken?
Island hat keine Stechmücken im klassischen Sinne. Am Mývatn (der Name bedeutet Mückensee) gibt es allerdings kleine, harmlose Mückenschwärme, die nerven können. Ein Mückennetz oder Insektenspray ist hilfreich. Ansonsten ist Island weitgehend mücken- und zeckenfrei, dank des kühleren Klimas. - Wie sieht es mit Duschen und Sanitär aus, wenn ich keinen eigenen Badbereich habe?
Dann nutzt du einfach die Sanitäranlagen auf den Campingplätzen. Duschen kosten oft eine kleine Gebühr. In vielen Ortschaften gibt es zudem günstige öffentliche Schwimmbäder mit Hot Pots, wo du für wenig Geld baden und duschen kannst. So bleibst du auch unterwegs stets frisch ohne eigenes Bordbad. - Was ist bei Schäden am Camper – etwa Steinschlag?
Fotodokumentation und sofortige Kontaktaufnahme mit dem Vermieter sind ratsam. Mit gebuchter Gravel-Protection (Stein-Schaden-Versicherung) ist der Schaden teils abgedeckt. Ohne entsprechende Versicherung wird’s eventuell kostspielig. Deswegen immer das Kleingedruckte checken und Vorsicht auf Schotterstraßen walten lassen. - Kann ich meine Reise spontan verlängern?
Theoretisch ja, wenn der Vermieter Kapazitäten hat und niemand anderes den Camper gebucht hat. Preise fallen dann wie abgesprochen an den jeweiligen Tagen an. In der sehr gut besuchten Hochsaison ist’s schwierig, Verlängerungen kurzfristig zu bekommen. Deshalb frühzeitig anfragen, sollte die Idee aufkommen.